Inventur am 26. Januar – „Gesunder“ Alkohol & die sechs wichtigsten Craft Cocktails der USA
Willkommen an diesem letzten Sonntag im Januar! Wir hoffen, Sie genießen den Tag? Eher getrübt dürfte die Laune womöglich noch bei der geschätzten Brennerei und Importfirma Kammer-Kirsch sein: Dort wurde bei einem nächtlichen Einbruch Ende voriger Woche Whisky im Wert von rund € 20.000 gestohlen, wie das Unternehmen mitteilt. Ob die Einbrecher einfach nur sehr durstig waren oder vielleicht doch in den nächsten Tagen an dubiosen Stellen plötzlich viele Flaschen etwa aus den Häusern Arran, BenRiach, Glenglassaugh oder Koval zum Kauf angeboten werden, ist offenbar noch unklar. Die Polizei Karlsruhe nimmt Hinweise entgegen. Wir wenden uns indessen den weiteren News und Themen der Woche zu!
Alkohol für mehr Wellness?
Den Trend zu weniger Alkoholkonsum und die Explosion des Segments „alkoholfreier Spirituosen“ kann man inzwischen überall beobachten. Eigentlich auch nach wie vor kein Wunder – passt er doch vollkommen nachvollziehbar zu einem veränderten Mindset, den immer mehr Menschen ihrer Gesundheit widmen.
Skurril hingegen wird es, so finden jedenfalls wir, wenn Hersteller alkoholischer Produkte beginnen, ihre Waren (wenn auch auf vorsichtige und wahrscheinlich juristisch abgesicherte Weise) als der Gesundheit zuträglich oder zumindest „gesünder“ als herkömmliche Weine, Biere oder Spirituosen vermarkten. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Gut! Die Kollegen von SevenFifty Daily mit einem kenntnisreichen und ebenfalls durchaus launischen Blick auf sport-affine, remineralisierende Biere, den „saubersten Vodka der Welt“ oder Low-Sugar-Wine.
Robert Simonson bestimmt die wichtigsten „Craft Cocktails“
Wenn Robert Simonson etwas behauptet, dann schaut man schon genauer hin. Der Journalist, der auch für die New York Times seit vielen Jahren das Thema Cocktails behandelt, gehört zu den führenden Fachautoren weltweit. Seine Bücher gelten als Standardwerke, vor einigen Jahren erlangte er zudem großes Aufsehen, als er aufdeckte, dass der Seelbach Cocktail sozusagen eine postmoderne Fälschung ist.
Daher auch hier der Verweis auf eine Liste, die Simonson für das Punch Magazine angefertigt hat: eine Story über „six signature drinks that defined the craft cocktail movement“. Denn solche Listen kommen natürlich regelmäßig um die Ecke, und niemals sind sie vor Zweifel und Skepsis gefeit. Auch Simonsons Aufstellung ist, wie fast immer bei seinen Texten, durch eine starke US-Perspektive geprägt. Dennoch versammelt er in gewohnt elegantem Erzählton die Entstehung so prominenter Drinks wie Tommy’s Margarita, Benton’s Old Fashioned oder Penicillin. Absolut lesenswert!
Tonic Water: Die Ellenbogen sind da
Die ganz rosigen Zeiten sind, so scheint es, auch für Fever-Tree vorbei. Seit seiner Gründung vor etwas mehr als zehn Jahren erlebt das Unternehmen ein kometenhaftes Wachstum, es ist mittlerweile ein fester Bestandteil der globalen Standardmarken in guten Bars; und auch im Einzelhandel hat man mittlerweile langfristig Fuß gefasst. Besonders im Heimatmarkt UK hat man dem Giganten Schweppes in bestimmten Geschäftsbereichen bereits sogar die Spitzenposition abgenommen.
Doch die Goldgräber-Ära für CEO Tim Warrilow und seine Partner scheint vorerst beendet, wie der Wirtschaftsdienst Bloomberg berichtet. Dazu tragen mehrere Faktoren bei, u.a. ein sehr schlechtes Jahresendgeschäft und Rückgänge im weihnachtlichen Gastronomieabsatz, aber auch die Preisgestaltung im US-Markt bereitet Probleme. Der Gewinn ist zurückgegangen und der Unternehmenswert hat seit seinem Höchststand im September 2018 rund 60% eingebüßt. Hier gibt’s mehr Details.
Flo Rida macht Schnaps in Florida
Ob es daran liegt, dass der Verkauf von Casamigos Tequila durch George Clooney und seine Partner an Diageo angeblich rund eine Milliarde Euro den Besitzer hat wechseln lassen? Wir wissen es nicht, aber die Gründung von Spirituosenmarken steht bei Stars nach wie vor hoch im Kurs.
Erneut in diesem Reigen vertreten ist nun (nach einem ersten Anlauf im Jahre 2015) der US-amerikanische Sänger Flo Rida, der eine Partnerschaft mit der in – natürlich – Florida ansässigen Brennerei VG Spirits bekanntgegeben hat. Nach den Worten des Musikers ist er ein langjähriger Freund des Gründers Victor Harvey, von seiner Investition versprechen sich beide einen immensen Ausbau des Portfolios und sonstiger Aktivitäten – so soll etwa in Fort Lauderdale eine gigantische Anlage entstehen, die neben zahlreichen Gastronomien auch eine eigene Destillerie beherbergen wird.
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