Inventur am 26. Juli 2020 – Bar Symposium Cologne als Livestream & Sarah Wiener meldet Insolvenz an
Eine gute Nachricht gab es diese Woche aus Köln: Zwar wird das ursprünglich für Anfang Mai angesetzte, dritte „Bar Symposium Cologne“ (BSC) von Felix Engels, Dominik Mohr und Dominique Simon in seiner diesjährigen Nachhol-Variante am 17. August nur als eintägiges Event und mit 100 geladenen Gästen stattfinden können. Wie die Macher aber nun bekanntgaben, wird es das gesamte Vortragsprogramm des Tages aber auch komplett kostenlos und barrierefrei auf der Website des BSC im Livestream zu verfolgen sein. Klar, einen Besuch des Events und das persönliche Gespräch mit Freunden kann so etwas nicht ersetzen. Aber mit einem Drink in der Hand vor dem heimischen Bildschirm ein paar guten Vorträgen lauschen – das ist doch immerhin besser als gar nichts.
Frische News kommen indessen noch aus Wien: Der dort für den 6. bis 8. August angekündigte Liquid Market wird nun doch nicht als reines Indoor-Event abgehalten, sondern doch als Open-Air-Format: Initiator Bert Jachmann siedelt sein Festival im Garten des ehemaligen Sophienspitals an. Bevor es beim Liquid Market losgeht, schauen wir aber wie gewohnt auf die flüssigen News und Themen der Woche.
London Cocktail Week wird zum Monats-Event
Die London Cocktail Week ist eines der prominentesten Fach- und Verbraucher-Events in Europa. Traditionell am Anfang Oktober mit zahlreichen Happenings und viel Input der Spirituosenindustrie abgehalten, ist die LCW sozusagen eine Art inoffizielles Rahmenprogramm für die World’s 50 Best Bars-Zeremonie, die zur selben Zeit in der britischen Hauptstadt stattfindet.
Im Zuge der Corona-Krise ändert sich auch die Cocktailwoche und wird zu einem Bar-Monat, wie die Macher nun mitteilten. So berichtet u.a. DrinksInternational, dass die London Cocktail Week 2020 sich als Motto über den gesamten Oktober ziehen wird. Mithilfe von Firmen wie Diageo, Brown-Forman und Edrington-Beam-Suntory soll die LCW 2020 diesmal vor allem als Support-Instrument für die vielen unabhängigen, inhabergeführten Londoner Cocktailbars dienen, die durch die Covid-19-Krise arg gebeutelt sind.
Sarah Wiener meldet zweimal Insolvenz an
Der Corona-Lockdown und die allgemein schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen auch vor bekannten Namen nicht halt: Am Donnerstag machte die populäre deutsch-österreichische Köchin und Unternehmerin (und mittlerweile auch EU-Parlamentarierin) Sarah Wiener öffentlich, dass sie für ihre beiden Berliner Unternehmen „Das ist Gastronomie“ und „Das ist Catering“ die Insolvenz eingereicht habe. Das berichtet etwa Der Spiegel.
Mit den beiden Firmen betrieb die 57-jährige bislang zwei Restaurants sowie einen Catering-Service in Berlin. Der Shutdown, die Beschränkungen während des „Reboot“ sowie der Wegfall sämtlicher Event-Buchungen habe diesen Schritt unumgänglich gemacht, teilte die Muttergesellschaft mit. Sarah Wiener gehört zu den prominentesten Frauen in der Garde der deutschsprachigen „TV-Köche“ und war rund 30 Jahre lang als Gastronomin in Deutschland aktiv, sie beschäftigt eigenen Angaben zufolge etwa 120 Mitarbeiter.
Hilft „Star Power“ immer?
Cameron Diaz ist nur der vorläufig letzte Superstar, der seinen Namen an eine Getränkemarke heftet. Neben den beiden vielleicht bekanntesten Namen – George Clooney mit „Casamigos“ (mittlerweile an Diageo verkauft) und Ryan Reynolds, der 2018 „Aviation Gin“ übernahm – ist die eigene Wein- oder Spirituosenmarke unter Weltstars generell zu einem beliebten Hobby geworden.
Doch klappt das immer? Diese Frage stellt aktuell der Branchendienst IWSR in einem längeren Dossier. Wie hilft der Name des Stars bei der Vermarktung eines Produkts? Wie nimmt der Konsument das alles wahr? Und was tun eigentlich die Marken, wenn sie merken, dass sie vom unterstützenden Celebrity gar nicht richtig verstanden werden? Sehr lesenswert!
Der Stand der Dinge beim Spritz
Eines der relevantesten Drink-Phänomene der letzten zehn bis 15 Jahre war fraglos der Spritz: Von einem Italien-typischen Aperitif wurde aus der Formel Schaumwein+X eine margenträchtige Kategorie, ohne die viele Bars ihre Kalkulation gar nicht mehr eröffnen. Eigentlich auch kein Wunder: Ein Spritz ist immer leicht sowie anregend und eignet sich perfekt als allabendlicher Begleiter für all die Gäste, die weniger auf braune Shortdrinks stehen. Gleichzeitig kann eine Bar mit ihm dennoch ihr Profil betonen und hochwertige Zutaten verarbeiten.
Diese Entwicklung nehmen die Kollegen vom Punch Magazine zum Anlass für einen allgemeinem Überblick über die Entwicklungen und den Stand der Dinge beim Spritz. Denn längst ist aus den zwei, drei archetypischen Drinks wie Aperol Spritz, Hugo und Bellini ein ganzes Universum entstanden.