Inventur am 26. Mai 2024 – Polnische Milchbars & Bars im Merchandise-Fieber
Elf deutsche Bars in neun deutschen Städten, die auf ihre individuelle Art einen Abend zu 300 Jahre Rémy Martin gestalten: Das war das Motto der „Bartender Talent Academy“ von Rémy Martin, die in diesem Jahr erstmals als Wettbewerb in Deutschland ausgetragen wurde. Ein Mitarbeiter aus dem Team, das am Ende gewinnt, wird Mitglied in dieser Academy, zudem gibt es für das gesamte Barteam eine mehrtägige Reise nach Cognac zu gewinnen. Über den ganzen Monat Mai verteilt haben diese Abende stattgefunden, wir von Mixology waren als Teil der Jury jedes Mal vor Ort dabei. Es war ein schöner Querschnitt durch das Land, aber wer aber hat nun gewonnen? Das wird heute, Sonntag Abend, im Toddy Tapper in Köln verkündet. Also Augen und Ohren offen halten auf unserem Instagram-Kanal. Und somit springen wir in die Inventur der Woche, die heute etwas … milchig ausfällt.
Die spanische Panther-Milch
Wir lieben Geschichten von Drinks, die Jahrzehnte und Jahrhunderte überstehen, die ein Stück Zeitgeschichte sind und trotzdem immer noch überraschend auftauchen können. Auch wenn man sie jetzt, nun ja, nicht unbedingt trinken muss. So wie den „Leche de Pantera“, zu deutsch in etwa Panthermilch. Dieser Drink besteht aus Gin und süßer Kondensmilch und ist vor allem, wie der Artikel im Punch Magazine zeigt, in Dive-Bars der katalanischen Metropole Barcelona beliebt. Interessanterweise hat das Getränk hat seinen Ursprung bei dem Bartender Perico Chicote, der die Bar Chicote (heute Museo Chicote) in Madrid gegründet hatte, die heute vielfach als die älteste Cocktailbar Spaniens gilt. Die Geschichte besagt, dass Chicote das Getränk in den 1920er Jahren kreierte. Heute gibt es die Panthermilch trotz ihrer simplen Grundrezeptur in vielfachen Abwandlungen, auch wenn wenige Bars laut dem Bericht ihre Rezeptur verraten.
In den Milchbars in Krakow
Es bleibt milchig, auch wenn die „Milk Bars in der Reportage auf Saveur nichts mit Milch zu tun haben. Und auch nicht sonderlich viel mit Bar. Aber mit Gastronomie und Gesellschaft, denn das Magazin unternimmt einen Streifzug durch die traditionellen Milchbars von Krakow, die eher eine Mischung aus Imbiss, Kantine und Restaurant sind und wo traditionelle polnische Kost angeboten wird, nicht selten zu einem günstigen Preis, da diese Lokale häufig noch subventioniert sind. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass diese traditionellen Lokale trotz Beliebtheit bei Touristen generell einen schweren Stand haben, da die Jungen weniger Reiz sehen, dort zu arbeiten, während die älteren Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Aber noch werden sie laut Bericht nicht in kitschige Brunch-Restaurants oder Franchise-Unternehmen umgewandelt. Ein schöner Text über die generelle Bedeutung von Gastronomie – und dreizehn Tipps für Milchbars gibt es auch.
We are the BORG
In einer weit entfernten Galaxie sind BORG eine außerirdische Rasse, halb Humanoide, halb Maschinen, die zu einem einzigen, großen Organismus zusammengeschlossen sind. Sie sind natürlich, wie man im Star Trek-Universum weiß, Fiktion. In US-amerikanischen College-Parties sind BORG etwas anderes. Die Abkürzung steht hier für „blackout rage gallon“, laut dem National Capital Poison Center in Washington, DC. Gemeint ist eine alkoholische Mischung, die oft in einem Behälter von der Größe einer Gallone zubereitet wird und normalerweise Vodka oder anderen destillierten Alkohol, Wasser, einen Geschmacksverstärker und ein Elektrolytpulver oder -getränk enthält. BORGs werden häufig auf Tagespartys im Freien getrunken, auch als „Darties“ bekannt, wie auf CNN zu lesen ist. „Anstatt ein Mischgetränk in einem großen Getränkespender oder sogar dem ekelhaftesten Trend, nämlich der Zubereitung von Dschungelsaft in einem Waschbecken oder einer Badewanne, zuzubereiten, hat jeder sein eigenes persönliches Getränk”, wird Sabrina Grimaldi, Gründerin des Online-Lifestyle-Magazins The Zillennial Zine, zitiert. Und wie der Name des Getränks schon andeutet, „soll es extrem betrunken machen.“ Hoffentlich ein Trend, der bald wieder Geschichte ist.
Bars und Merchandise
Es ist ein Thema, das wir mit etwas spitzeren Ohren verfolgen, denn – so viel sei schon mal verraten – auch wir von MIXOLOGY arbeiten wieder an eigenem Merchandise, das wir noch in diesem Jahr präsentieren werden. Vielleicht sogar auch ein wenig animiert von Bars, wo in den letzten Jahren die Produktion von Merchandise zu einem festen Bestandteil geworden ist, sei es als Begleitung einzelner Events oder als ständig verfügbare Kollektionen. Die Produkte funktionieren sowohl als Symbole der Sichtbarkeit sowie als Einnahmequelle. SevenFiftyDaily hat sich diesem Umstand angenommen und mit Protagonist:innen aus der US-Szene gesprochen, ob, wie und welches Merchandise für die eigene Bar Sinn macht.
Credits
Foto: everettovrk - stock.adobe.com