Inventur am 29. September 2024 – The Famous Grouse schlüpft in neues Nest
Soooo, heute machen wir es mal kurz mit dem Einstieg, doch der hat es trotzdem in sich! Genauer gesagt, für jede und jeden, der sich heute zufällig in Hamburg aufhält, sollte der abendliche Weg ins The Local eigentlich einen Pflichttermin darstellen. In der großartigen Bar nahe der Max-Brauer-Allee ist nämlich hoher Besuch zu Gast: Die noch junge, aber bereits ebenso international gefeierte Pariser Bar Nouveau von Remy Savage ist zur exklusiven Gastschicht im The Local am Start. Also nochmal: Alle hin da! Für die Daheimgebliebenen wiederum gibt es jetzt den gewohnten Blick über die flüssigen Schlagzeilen der Woche.
William Grant & Sons kauft The Famous Grouse
Hierzulande ist The Famous Grouse nicht unbedingt der allerbekannteste Blended Scotch, doch gerade in weiten Teilen Ost- und Nordeuropas sowie in Großbritannien selbst ist die Marke mit dem schottischen Moorschneehuhn („Grouse“) auf dem Label eine echte Instanz. Nun hat der bisherige Markeneigentümer, die Edrington Group, The Famous Grouse an William Grant & Sons (WG&S) verkauft, so meldete diese Woche u.a. Drinks International. Außerdem übernommen wurde noch die Marke Naked Malt.
Edrington, so zitiert die Meldung den CEO Scott McCroskie, wolle sich künftig noch stärker auf sein Ultra-Premium-Portfolio konzentrieren, zu dem etwa The Macallan und Highland Park gehören. Für WG&S wiederum ist The Famous Grouse neben Grant’s der zweite Blend in der Produkt-Range. Interessante Hintergrundfrage: Nach übereinstimmenden Quellen wird The Famous Grouse teilweise auch aus Malts von Macallan und Highland Park geblendet. Inwiefern sich die Rezeptur durch die Übernahme nun ändern könnte, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht ermitteln.
Lufthansa Cocktail. Da isser wieder. Schon wieder.
Der Lufthansa Cocktail ist nicht totzukriegen. Einst war er, ersonnen im Jahr 1955, ein Synonym für das vornehme Reisen in der ersten Klasse der deutschen Airline. Und er war ein früher Bottled Cocktail: Seinerzeit mit geheimer Rezeptur abgefüllt vom Berliner Unternehmen Mampe, geriet der Drink immer mehr in Vergessenheit. Mitte der 2010er-Jahre wurde er erstmalig neu aufgelegt, damals sogar direkt als eigene Marke mit meheren Sorten, die auf klassischen Drinks wie Negroni oder Manhattan basierten. Auch die verschwanden rasch.
Im Mai dieses Jahres kam der Lufthansa Cocktail zum dritten Mal wieder. Diesmal kommt er von der weltberühmten Brennerei Ziegler aus Freudenstadt am Main. Viel schöner ist aber: Für die Kolumne „Getränkemarkt“ im Magazin der Süddeutschen Zeitung sinniert Autor Tobias Haberl darüber, warum Fliegen heute überhaupt nichts mehr mit Freiheit, Glamour oder schlicht Freude zu tun hat und weshalb so ein Drink eigentlich völlig fehl am Platze ist. Was sollen wir sagen? Macht Spaß.
Nach Tequila: LeBron James mit eigener Cognac-Edition
Eigentlich ist da nicht mehr viel zu holen: Vier NBA-Titel, drei Olympiasiege, die meisten Punkte aller Zeiten in der NBA, zahllose weitere Rekorde und Auszeichnungen – LeBron James, inzwischen mit 39 Jahren und 22 Saisons der älteste und dienstälteste Basketballspieler der US-Topliga, hat in seiner Karriere alles erreicht. Ehrensache, dass er als Superstar der A-Klasse mit Lobos 1707 auch schon längst seine „eigene“ Tequilamarke am Start hat.
Das scheint „King James“ aber noch nicht zu reichen an liquiden Aktivitäten. Next Step: Cognac. Jetzt zollt Hennessy, ohnehin offizieller Cognac der NBA (ja, sowas gibt es), dem Ausnahmesportler Tribut mit einer eigenen, limitierten Auflage: Der „Hennessy Very Special x LeBron James“ ist allerdings schlicht der gängige „Hennessy V.S“ mit einem limitieren Label. Der ist ab morgen in den USA erhältlich und dank des besonderen Etiketts stolze 54 Dollar wert. Nun ja. Hier mehr Details.
Pub-Sterben in Großbritannien geht unvermindert weiter
Die Schließungswelle in der britischen Getränkegastronomie geht mit unverminderter Konstanz weiter. Schon vor Beginn der Corona-Pandemie schwächelte das Pub-Business. Die harten Jahre aus Lockdown und kriegsbedingter Inflation sowie die realen Auswirkungen des Brexit haben im UK für eine veritable Wirtschaftskrise gesorgt.
Für die ohnehin oft nicht mehr gut aufgestellten Pubs kommen damit teils extrem steigende Kosten sowie ein zögerndes Konsumverhalten der Verbraucher:innen zusammen. Das schlägt sich massiv nieder: In England und Wales, so berichtete diese Woche der Spiegel, schließen aktuell durchschnittlich rund 50 „Public Houses“ pro Monat. Auch die kommenden Aussichten sind alles andere als rosig: So stehen der angeschlagenen Branche demnächst weitere Kostensteigerungen ins Haus, so die Meldung weiter.
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