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Inventur am 24. Februar 2019

Gesundheitsbewusstsein, Zuckerreduktion oder körperliche Fitness liegen uns allen am Herzen. Raj Nagra trainiert künftig Bartender in seinen Box-Camps, und Schweppes erweitert seine Zero-Range. Diese Themen und noch weitere wie die bedrohliche Situation der Hamburger Gastro-Szene wollen wir Ihnen in dieser Inventur empfehlen.

Sie haben den Film Schumanns Bargespräche von Regisseurin Marieke Schroeder noch nicht gesehen? Dann wird es Zeit für dieses „barlich“-weltumspannende Filmereignis aus dem Jahre 2017. Am Mittwoch, 27. Februar, haben Sie die Gelegenheit dazu. Der Bayrische Rundfunk strahlt die Dokumentation über die schönsten Bars der Welt ab 22.45 Uhr aus. Einen besonders authentischen Filmgenuss erlebt man in der Schumann’s Bar am Hofgarten, die dafür eine große Leinwand auffährt. Haben Sie eine schöne Zeit und genießen Sie die Einblicke, die Charles Schumann vermittelt. Nun aber wünschen wir Ihnen viel Spaß mit unserer Sonntagslektüre.

Schweppes American Ginger Ale ab sofort auch als Zero

Nach einer Light-Variante des beliebten Schweppes Ginger Ale baut Schweppes seine zuckerfreie Range mit dem American Ginger Ale Zero weiter aus. Für Konsumenten, die auf Zucker, nicht aber auf den unverkennbaren Geschmack des American Ginger Ale verzichten möchten. „Steigendes Gesundheitsbewusstsein, der Trend zu weniger Zuckerkonsum und dennoch der Wunsch nach geschmacksvollen Alternativen machen Schweppes Ginger Ale Zero zur perfekten Ergänzung unseres Portfolios. Der süßlich-frische Geschmack mit feiner Ingwer-Note ganz ohne Zucker ist eine perfekte Kombination für jeden Genießer“, sagt Stefan Cancik, Leiter Produktmanagement für Schweppes. Das zuckerfreie und kalorienreduzierte Getränk ist ab sofort in einer 1,25 Liter PET-Flasche und ab Anfang Mai im Mehrweggebinde im Handel erhältlich. Wir bleiben jedoch weiterhin skeptisch in Bezug darauf, ob „Zero“-Limos wirklich gut schmecken und wirklich einer bewussteren Ernährung dienlich sind.

Droht Hamburg die „gastronomische Ödnis“?

Genau jene Ödnis zieht Gast-Autor Patrick Rüther in der MoPo-Rubrik „Standpunkt” in Erwägung, „wenn nicht die Politik, Behörden, Gäste wie Gastronomen gemeinsam an den verfügbaren Schrauben drehen“. Als Mitbegründer der Bullerei und des Alten Mädchens sowie nunmehriger Mitbetreiber des ÜberQuell an der Hafenstraße kennt der langjährig aktive Gastronom und Chef des Gastronomen-Netzwerks Leaders Club die Probleme und Themen, die die (nicht nur hamburgische) Gastronomieszene bewegen. Diese stecke nämlich in einer ernsten Krise. Das Zusammenspiel aus Überbürokratisierung und -regulierung durch detaillierte und aufwendige Hygiene- und Arbeitsschutz-Vorschriften, die sogar die Buchführung über Schankanlage oder Fettabschneider vorsehen, behördlichen Kontrollen, Personalmangel oder dem steigenden Mietniveau ergäbe gerade für kleinere Gastronomen mit innovativen Konzepten eine bedrohliche Situation. Politik, Behörden aber auch die Gäste müssten an einem Strang ziehen. Gutes Essen brauche gute Gastgeber. Und Qualität habe ihren Preis. Wir verharren auf gastronomischem Terrain, wechseln aber nach Berlin.

Berliner Sterne-Restaurant mit Negativ-Bewertung erpresst

Sind digitale Bewertungsportale wie Tripadvisor.de oder schlichte Google-Bewertungen in der Food- und gehobenen Sterneküche der neue Guide Michelin? Bestimmt nicht. Nach wie vor schätzen Akteure der Szene fundierte Hintergrundberichte und tiefgreifende Recherche, die in Fachmagazinen zum Tragen kommt. Dennoch verschaffen Online-Rezensionen auf Netz-Plattformen dem Publikum einen oft gewichtigen Eindruck gastronomischer Einrichtungen. Auch trickreiche Erpresser nutzen diese Portale – als Druckmittel. Vor kurzem mussten Peter und Sonja Frühsammer eine solch bittere Erfahrung machen. Erpresser forderten von dem Betreiber-Ehepaar des Sternerestaurants Frühsammer in Schmargendorf insgesamt 300 Euro. Andernfalls müssten jene mit schlechten und vor allem glaubhaften Bewertungen rechnen. Die Frühsammers ließen sich das nicht gefallen. Peter Frühsammer hat Strafanzeige wegen betrügerischer Erpressung gestellt, die Polizei eingeschaltet und das Erpresser-Mail an Bewertungsportale weitergeleitet.

Raj Nagra schlägt neues Kapitel auf

Das Boxen war schon immer eine große Leidenschaft von Raj Nagra und ein guter Ausgleich zu seiner bekannten Funktion als Global Brand Ambassador für Bombay Gin. Diese Passion will er künftig auch beruflich ausleben: Ab 1. April dieses Jahres wird Nagra sich daher der von ihm initiierten „Bartender Boxing Organization“ vollends widmen und sie international weiter ausbauen. Nagras Box-Programm richtet sich an professionelle Bartender, die während eines zwölfwöchigen Trainings nicht unbedingt zu professionellen Boxern ausgebildet werden, aber körperlich und mental gestärkt an den Tresen zurückkehren. Nach insgesamt 18 Jahren bei Bacardi schlägt Nagra nun ein neues Kapitel für sich selbst und auch seinen weltweiten Freundes- und Kollegenkreis auf. Mit Nagra verlässt mehr oder weniger der allerletzte Vertreter der ersten Garde berühmter globaler Markenbotschafter das Bar-Parkett. Wer sich übrigens ermutigt fühlt, in Nagras Fußstapfen treten zu wollen, könne ihm gerne eine persönliche Nachricht senden.

„America First“ im Handelskrieg mit dem Rest der Welt

Seit vergangenem Jahr herrscht der Handelskrieg zwischen den USA auf der einen Seite und der Europäischen Union, China und den US-Nachbarländern Mexiko und Kanada auf der anderen Seite. Wir erinnern uns: Auf erhöhte Einfuhrzölle von Stahl und Aluminium reagierte die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie zum Beispiel amerikanischen Whiskey, der sich weltweit besonders im Premium-Segment steigender Beliebtheit erfreut. Laut New York Times stiegt der weltweite Export dieses im ersten Halbjahr 2018, also vor dem Handelskrieg, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2017 um 28 Prozent. Kurz nach dem Inkrafttreten der Strafzölle brachen die Exporte drastisch ein. Die Whiskey-Industrie ist unterschiedlich stark von dem Handelskrieg betroffen. Es sind kleinere Brennereien, die kräftig „draufzahlen“. Viele von ihnen mussten ihre Expansionspläne hintanstellen. Mit welchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten die USA und die Industrie zu kämpfen haben, legt Alan Rappeport in einem ausführlichen Bericht dar.

Nur noch eine Woche bis zur Destille Berlin!

Zum Abschluss der heutigen Inventur möchten wir nochmals erwähnen, dass das Craft Spirits Festival Destille Berlin am 2. März von 12 bis 20 Uhr und 3. März von 12 bis 19 Uhr in der Heeresbäckerei stattfindet. Ein wichtiger Bestandteil dieses Festivals für handgemachte Spirituosen ist auch der Wettbewerb, bei dem Spirituosen von einer Fachjury blind verkostet, bewertet und mit Sonderpreisen gekürt werden. Special Awards 2019 werden in den Kategorien Female Distiller of the Year, Young Distiller of the Year, Outstanding Innovation, Best in Tradition, Farm-to-Shaker Bar of the Year und Farm-to-Shaker Barkeeper of the Year vergeben.

Credits

Foto: Shutterstock

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