Bühne groß, Stimmung stark: Jakob Habel gewinnt mit seinem Drink „18:30“ die Made in GSA Competition 2024
Die Made in GSA Competition 2024 liegt hinter uns. Erstmals hatten wir in diesem Jahr das gewohnte Format verlassen, mit dem Finale in kleinerem Rahmen eine Stadt und ihre Barszene zu besuchen. Stattdessen sind wir eine Kooperation mit dem Bar Symposium Cologne eingegangen – und haben das Finale auf die große Bühne vor der versammelten Bar-Community gewuchtet.
Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die erhöhte Stage im kathedralartigen Raum der „Die Halle Tor 2“ bot ein Respekt einflößendes Ambiente – aber eines, dem alle neun Finalist:innen mehr als gewachsen waren. Die einmalige Meinung im Publikum, in der Jury und auch von uns als Redaktion: Alle neun Performances waren souverän, sicher und hochklassig. Das große Jigger-Zittern wurde offenbar zu Hause gelassen, oder aber es beweist: Man wächst mit den Herausforderungen.
Wie spät ist es? Der Sieg geht nach München
Eine Kombination aus Drink und Performance stach dann am Ende aber doch heraus: Es war Jakob Habel mit seinem 18:30. Eine humorvolle Präsentation gepaart mit einem modernen Low-ABV-Drink hievte den Bartender aus dem Zephyr in München auf Platz Eins. Der Drink vereint Boar Caliber 1844 Kräuterlikör, Gelben Muskateller, Grassl Gebirgsenzian, Verjus sowie Zucker und nimmt im Namen vorweg, wann man ihn am besten trinken sollte. „Der Drink war rundum perfekt, vom Look, vom Geschmack, aber auch vom Gefühl, das er transportiert: Wenn ich um 18:30 Uhr in München im Sommer auf einer Terrasse sitzen würde, dann würde ich mir sicher nicht nur einen bestellen“, meinte Marie Rausch (Rotkehlchen, Münster). Gemeinsam mit Damir Bušić (Liquid Diary, Innsbruck) und Judith Lauber (Karel Korner, Luzern) bildete sie die Jury, die die Finaldrinks im Vorfeld auch aus mehr als 80 gültigen Einsendungen ausgewählt hatte.
Auf Platz Zwei landete Alina Bazen aus dem Das Schwarze Schaf mit ihrem Der Goldene Topf, der den Dichter ETA Hoffmann und eine Bamberger Folklore in einem Manhattan-Twist vereint. Ins Glas wandert dafür Slyrs Rye Whisky, Humbel Roter Williamsbrand, Freimeisterkollektiv Wermut extra trocken, Apfeldicksaft und Peychaud’s Bitters. Das Podest komplettiert Maurice Wächter aus dem Spirit of India in Bad Salzuflen, der den Wettbewerb vor zwei Jahren schon mal gewonnen hatte, mit seinem Symbio. Burschik’s Vermouth Red, Boar Black Forest Dry Gin, Allgäuer Heuschnaps von Steinhauser, Heidelbeerlikör von Lantenhammer, einen Sprühstoß Herbstlauf-Geist der Deutschen Spirituosen Manufaktur sowie etwas Trüffelöl bringt er dafür in eine Coupette.
Auch die beiden Sonderkategorien stark
Wie gewohnt gab es auch zwei Sonderkategorien – und beide gingen tief in den Süden des Landes an das Ufer des Bodensees. Die Kategorie „Likör, Wermut & Aperitif“ holte Heike Stehle mit ihrem Cocktail Seegfrörne nach Stockach. Darin vereint sie Derbe Doppelkorn, Boar Caliber 1844 Beeren-Kräuterlikör, Mikks Yuzu Elder Cordial und gesüßte Kondensmilch. Ein cremiger, dennoch leichter Drink, mit dem die Teilzeit-Bartenderin aus dem Café Wunderbar durchaus als Überraschungsgewinnerin des Tages bezeichnet werden darf.
Ebenso aktuell nicht hauptberuflich in einer Bar arbeitend – aber mit Plänen, das bald mit einer eigenen Bar wieder zu ändern – holte Daniel Grammer, zu dessen Stationen u.a. das Guts & Glory oder The Door zählen und der aktuell auf einem Weingut tätig ist, mit seinem Sommertag am See die Kategorie „Filler“. Hier kombiniert er Birkenhof Wildorangenbrand, Nork Himbeer-Rosmarin Likör, Boar Caliber 1844 Kräuterlikör, Feigen Agrodolce sowie Schweppes Soda Water zu einem feingliedrigen Longdrink.
Fazit: Bühne groß, Stimmung gut
Für uns als Veranstalter war der Tag ein voller Erfolg, dem wir neben dem hochklassigen Finale vor allem auch am Zuspruch des Publikums messen, das stets für gute Vibes, Aufmunterung und Begeisterung gesorgt hat. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen auch alle Final-Drinks der Competition auf unseren Kanälen vorstellen.
Aber jetzt erstmal ein paar 18:30 rühren.
Credits
Foto: Miriam Weisz