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Jamboree Bar Berlin

Achtziger Jahre-Pop trifft Fünf-Sterne-Chic: Die Jamboree Bar im Grand Hyatt Berlin

Mit seiner neuen Jamboree Bar möchte das Grand Hyatt Berlin einen Blick in die Zukunft werfen. Das Barteam um Burak Köseoglu wirft deswegen einen Blick zurück und interpretiert die Eighties im Glas neu. Ja, auch an einen Sex on the Beach wagt man sich heran. Ein Besuch lohnt sich trotzdem – oder gerade deswegen.

Die vergangenen Wochen waren voll von Nachrichten zu intensiven Veränderungen im Bereich Amüsement am Potsdamer Platz in Berlin. Insbesondere Schließungen gab es zu vermelden.

Da kommt eine gute Nachricht über eine neue Cocktailbar doch gerade Recht. Jamboree lautet der Name der Bar und verheißt somit freudvolles und geselliges Zusammenkommen. Jamboree gilt als feststehender Begriff für Musikfestivals, Motorradmeetings und insbesondere für Pfadfindertreffen. Aber man muss kein fährtenlesendes Mitglied des Fähnlein Fieselschweifs sein, um das Jamboree zu entdecken. Unser Treffpunkt ist gleich am zentralsten Ort des Daimler Quartiers, am Marlene-Dietrich-Platz.

Hey, Mr. Jamboree Man!

Die Bar nimmt im Grand Hyatt Hotel jene Räume ein, die zuvor vom Restaurant Mesa benutzt wurden. Das gastronomische Konzept des Hotels wandelt sich, Erneuerung soll die Gäste nun in einigen Bereichen der kulinarischen Landschaft des Hyatt überraschen. Den Auftakt macht die Jamboree Bar.

Sie verfügt über eine großzügige Außenterrasse mit Blick auf das Treiben zwischen Potsdamer Platz Arkaden und dem Platz, der der berühmten Diva gewidmet wurde – Marlene Dietrich, die mit der feschen Lola in dem Film „Der Blaue Engel“ ihren Durchbruch schaffte. In dem Film geht es quasi um die Tücken der Unterhaltungsbranche, und diese Tücken suchten zuletzt den Platz gewaltig heim.

Einige Adressen, die den Platz um die Jahrtausendwende zum Pflichtbesuch jedes Berlin-Touristen machten, wurden jüngst gestrichen. Die Spielbank zieht allem Anschein nach wieder zurück in die City-West, der glamouröse Nobelclub Adagio schloss nach 17 Jahren im Mai die Pforten, und zuvor fiel bereits der letzte Vorhang für das Musical Theater.

Nostalgie in Stein und Glas: Die Achtziger im Fokus

Nun ist es also etwas ruhiger geworden in jener künstlich-städtischen Mitte, durch die zu Mauerzeiten eine Magnetbahn fuhr und die heute den Einkaufsfreuden des Publikums zur Verfügung steht. Ursprünglich sollte hier ja ein Automobilmuseum einziehen, bevor Shows herkamen, um zu glänzen oder zu floppen. Und über die Architekturideen der 1990er Jahre lässt sich immer noch trefflich streiten.

Der zeitliche Blick des Barkonzepts geht sogar noch weiter zurück und möchte die 1980er-Jahre in den Fokus rücken. Eine heitere Idee, die mit bunten Farben, musikalischen Referenzen und augenzwinkernden Drinks umgesetzt wird.

So prickelt ein Sweet Dreams im Glas und enthält sorgfältig abgestimmt Gin, Zitrone, Apfel, Zimt, Nelke und Champagner, um süße Tag- und Nachtträume zu inspirieren. Investigativ recherchiert Der Kommissar nach Roggenwhiskey, Rosmarin, Campari, Wermut und Tee. Tatort trifft Trinkort. Weitere Drink-Namen, wie Love will Tear us Apart oder D.A.F. Fashioned sollen ein Schmunzeln bei Zeitzeugen der musikalischen 1980er Jahre hervorzaubern. Dazu blickt David Bowie gewohnt streng und androgyn von der Wand.

Lampen mit Retro-Charakter und Möbel, deren Herkunft vom Flohmarkt einen charmanten Bruch mit dem üblichen Charakter eines Fünf-Sterne-Hotels wagen, ergänzen das fröhliche Ensemble.

In der Jamboree Bar wirkt ein alter Bekannter vom Potsdamer Platz

Als Barmanager wirkt ein lieb gewordener alter Bekannter. Burak Köseoglu dürfte bewährten Bargängern vom Potsdamer Platz seit Langem vertraut sein. Mehr als zehn Jahre wirkte der fröhliche Bartender im Team des The Curtain Club im nahe gelegenen The Ritz Carlton-Hotel.

Der 40-jährige Köseoglu arbeitete im Team um Barkoryphäe Arnd Henning Heißen und erarbeitete sich einen guten Ruf als Gastgeber, Bartender und Zigarren-Experte. Er freut sich über die neue Herausforderung unweit seiner bisherigen Wirkungsstätte: „Im Jamboree lebt der Spirit der Achtziger Jahre. Als gebürtiger Hauptstädter ist mir dieses Jahrzehnt in Berlin noch sehr gut in Erinnerung. Ich wuchs direkt an der Spree zwischen Yuppies, Poppern und Punkern auf. Mit diesen Bezügen lege ich im Jamboree Cocktails aus den Eighties neu auf.“

Jugenderinnerungen, Drink-Reminiszenzen, gepaart mit besten aktuellen Zutaten und Spirituosen, lassen das Jamboree-Team alte Klassiker wie Sex on the Beach neu interpretieren. Der King Royal erinnert an den legendären Kir Royal und zaubert prickelnde Fruchtigkeit mit Cassispüree, Gin, Zitrone und Champagner ins Glas.

Exzentrisch, fröhlich und chic –  so könnte man das Motto der Bar interpretieren. Preise um die 11-13 Euro für die Cocktails sollen insbesondere Berliner in die Bar locken. „Wir wollen kein klassisches Fünf-Sterne-Produkt sein, sondern den Hauptstädtern die Hemmschwelle nehmen, unsere Bar zu besuchen.“ Die zweite Bar, die Vox Bar im Inneren des Hotels, soll den Digestif-Charakter des Restaurants ergänzen und weiterhin mit der opulenten Whisky-Auswahl beeindrucken.

Entspanntes Back to the Future in der Jamboree Bar

Das Grand Hyatt Berlin. Ein Haus, ein Hotel ersten Ranges, das über zahllose Veranstaltungen, Prominenz, Show, Sportler und ein Pokerturnier immer wieder für Schlagzeilen sorgte. 342 Zimmer, ein herrlicher SPA über den Dächern der Metropole und stets ein herausragendes kulinarisches Angebot. Übrigens ergänzt ein pfiffiges Barfood-Angebot das Sortiment der Bar. Hackepeter, Currywurst und Königsberger Klopse betonen den Berlin-Charakter im Herzen der Hauptstadt.

„Mit der Bar will das Hyatt in die Zukunft blicken“, erklären die Verantwortlichen im Hause. Wie mag die Zukunft des Potsdamer Platzes wohl aussehen? Mit einem Black Velvet oder einem frisch gezapften Glas Schneider Weisse lässt sich dieser Ausblick in die Zukunft des Platzes jedenfalls vom Jamboree aus sehr entspannt verfolgen.

 

Credits

Foto: Foto via Grand Hyatt Berlin.

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