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Das John Muir. Die Bar mit dem grünen Daumen.

Das Viertel um die Skalitzer Straße in Berlin ist gepflastert mit Bars, Pubs, Cafés und Restaurants und berühmt für die Artenvielfalt an Paradiesvögeln, die durch diese Gefilde wandern. Kein Grund sich nicht, oder eben gerade ein Grund für die Macher der vor 6 Wochen neu eröffneten John Muir Bar, sich hier niederzulassen.

Die Idee dazu entstand bereits vor mehreren Jahren bei einem Road Trip durch Kalifornien in den Vereinigten Staaten von Amerika. Bei einer Tour durch den Yosemite Nationalpark, der erst durch die Umweltarbeit des schottisch-amerikanischen Wissenschaftlers und Entdeckers John Muir zu diesem erklärt wurde, waren der Deutsche, Marwin Bald, und die Amerikanerin, Kate Coffee, so beeindruckt von Natur und Landschaft, dass sie beschlossen, den Namen John Muir und die damit verbundene Erfahrung auf irgendeine Weise mit nach Hause zu nehmen. Dass das am Ende mit der Eröffnung einer Bar geschehen würde, war so nicht unbedingt vorgesehen.

Der Name ist Programm

Die Inhaber und Kreativen hinter dem Konzept der John Muir Bar, Kate Coffee und Marwin Bald, haben hier ganz schön was auf die Beine gestellt. „Als wir die zur Vermietung stehende Immobilie durch Zufall besichtigten, war es noch eine Art orientalisches Shisha-Café, mit Matratzen auf dem Boden, lilafarbener Decke und gelben Wänden. Die Renovierungsarbeiten waren sehr aufwendig“, so Marwin Bald. Mit diesem Wissen im Hinterkopf ist die Location umso beeindruckender – von den Wänden inklusive der Decke ist heute alles mit beige-roten Backsteinen gepflastert. Man möchte fast meinen, man stünde in einem Weinkellergewölbe mit all den bogenförmigen Raumdurchgängen. Der Betonboden erinnert an Schiefersteinplatten. Etwas schummerig wirkt alles, selbst wenn man sich auf den Barstühlen am Fensterplatz befindet. Die Bar ist im linken Teil der Location platziert und besteht aus einem massiven Holzzuschnitt. „Wir wollten bewusst an alte, amerikanische Traditionen anlehnen, es soll einerseits rustikal, andererseits auch familiär und gemütlich wirken“, erklärt Marwin Bald weiter. Die klassische, amerikanische Country&Folk Musik und die an der Wand hängenden Tiergeweihe in den unterschiedlichsten Größen sowie die Retro-Polstermöbel und Lampen unterstützen diese Impression.

Auch im Außenbereich kann man wunderbar sitzen und sich mit direktem Blick auf die Skalitzer Straße den einen oder anderen Raspberry Smash kredenzen lassen. Der Boden vor der Location ist mit kastaniengroßen, weißen Steinen ausgelegt. Ein kleiner Farngarten ist mit einer aus mehreren Töpfen bestehenden Halterungskonstruktion vertikal an die Außenwand gebracht. „Bald“, so Bald, „wird es hier noch richtig grün im Außenbereich. Am liebsten viel Farn und andere exotische Pflanzen, die überall verteilt an die Außenwände und neben die Fenster kommen. Wir wollen uns möglichst nah an den Ideologien und der Philosophie von John Muir orientieren“. Das bedeutet vor allem eine gewisse Naturverbundenheit – hier ist neben dem ganzen Grün auch immerhin der Wein Bio. Es gibt sogar Wellness Tee. Und das ist ja schon ziemlich im Einklang mit der Natur. Wer es dann doch eher auf die Cocktails abgesehen hat, sollte einen Blick in die Getränkekarte werfen.

Das Konzept hierfür war ursprünglich als ein „monatlich wechselndes Cocktailangebot“ gedacht, allerdings gab es kürzlich mehrere Nachfragen nach Cocktails der Juni-Karte, weshalb es nun einige Drinks als Dauerbrenner geben wird. Oder eben so lange, wie Gäste darauf brennen, sie zu trinken. Das tut es im Übrigen auch beim Genießen des Chiplote Basil Gimlets, nämlich auf der Zunge. Ein gelungener Drink, der allerdings durch die Zugabe von Soda, wie es hier gemacht wird, noch verschärft wird. Wer es lieber süßer mag, ist mit dem fein ausbalancierten Honey Rye ganz gut bedient. Mit Preisen zwischen 5 – 7 Euro pro Drink sind diese auch absolut bezahlbar.

Wie das Cocktailangebot sich in Zukunft auch ändern mag, die John Muir Bar wird mit Sicherheit noch zu einer grünen Entspannungsoase á la John Muir metamorphosieren. Und der wäre bestimmt jetzt schon stolz.

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