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Die neue Frankfurter Runde

Es ist nicht nur Gerede: der Punch feiert langsam, aber sicher, ein zaghaftes Comeback. Ein Beitrag der Bankenstadt ist der Kinly House Punch #1 aus der gleichnamigen Bar. Neben aromatischen Höhenflügen stehen für Inhaber und Barchef René Soffner aber auch ganz pragmatische Gründe ganz oben auf der Liste der Vorteile.

Über die neue Bar von René Soffner haben wir bereits berichtet. Ein mutiges Konzept, mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel eine Kellerbar zu eröffnen. Ohne Tageslicht und ohne Handyempfang. Aber es gibt zu viele Gründe, diese Bar zu mögen, so dass einen diese Gründe sicherlich nicht von regelmäßigen Besuchen abhalten sollten.

Nur für Gruppen: der Punch Table

Eine der vielen Besonderheiten ist die kleine Nische mit einem großen Tisch. Bestens für Gruppen bis zu zehn Personen geeignet und nebenbei die einzige Möglichkeit, in der Kinly Bar Plätze zu reservieren. Barbetreiber Soffner erklärt: „Da der große Tisch der einzige Platz ist, den man reservieren kann, empfehlen wir hier bei Gruppen auch immer direkt unsere Punch Bowl. Je nach Saison servieren wir einen Punch laut Karte. Immer mit frischen und saisonalen Zutaten, die wir eng mit unserem Obst- und Gemüsehändler aus der Frankfurter Markthalle absprechen.“

Der „Punch Table” hat sich in den ersten sechs Monaten bereits sehr gut etabliert. Die Gäste mögen diese Art von Drink und zelebrieren es geradezu, die große Bowl in der Mitte des Tisches zu haben. Soffner beschreibt es wie folgt: „Es ist ein wenig ungewöhnlich und speziell, aber gleichzeitig bringt der Punch ein nettes Gruppengefühl. Bisher war jede Reservierung happy und hatte eine Menge Spaß mit dem Punch Table.“ Auf Wunsch werden auch spezielle Punches abseits der Karte angefertigt. Dies Bedarf allerdings einiger Vorlaufzeit und Planung wie man schnell erkennt, wenn man sich das detaillierte Rezept für den Klassiker anschaut.

Perfektes Mis-en-Place

Der größte Vorteil für den Barbetreiber ist dabei die Vorbereitung. Schon im Vorfeld zu wissen, was eine Gruppe trinkt und wie viele Personen den gleichen Drink nehmen, spart im Laufe des Abends eine Menge Zeit. Die Zutaten werden vorbereitet und kühl gelagert. Wenn die Gruppe ankommt werden die Ingredenzien mit einem klaren Eisblock in die große Schale gegeben und schon kann serviert werden. Die eigentliche Arbeit geschah schon Stunden vorher.

Soffner empfiehlt sogar, bereits alle Zutaten vorher in eine große Flasche oder ein anderes Gefäß zu füllen, zu homogenisieren und abzukühlen. Neben Sous-Vide Garer und Rotationsverdampfer ist das Gerät zum Homogenisieren eines der liebsten Spielzeuge von Soffner. Wie ein aufgemotzter Rührstab vermixen die Messer alle noch so kleinen Zutaten zu einer Flüssigkeit, und auch Zutaten mit verschiedener Dichte werden zu einer gleichmäßigen Masse verarbeitet. Zwar nicht so hochprofessionell, aber mit annehmbaren Effekt, funktioniert hier auch ein professioneller Pürierstab.

Aber zurück von technischen Spielereien und komplexen Zutaten. Der Punch Table und die Punch Bowl haben sich in der Kinly Bar als festes Element etabliert und machen sowohl dem Barbetreiber als auch dessen Gästen eine Menge Spaß. Vielleicht liegt hier auch ein Anreiz für andere Bars, ihren Gästen spezielle Drinks für Gruppen anzubieten.

Credits

Foto: Frankfurt und Boxer via Shutterstock. Postproduktion: Tim Klöcker.

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