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Prairie Oyster. Rescue me.

Als Vorbereitung auf den Tag nach dem lauten Boom macht sich MIXOLOGY ONLINE daran, den Hangover Drink Prärie Auster vorab für Sie zu testen. Um ihn unter realen Bedingungen aufs Korn zu nehmen, gab es in der Redaktion einen Test des Katerkillers am Morgen nach der hausinternen Weihnachtsfeier. Wir freuen uns darauf, Ihnen das Ergebnis kurz vor dem Jahreswechsel präsentieren zu dürfen.

Wer kennt das nicht: Pochen im Kopf, einen flauen Magen, Konzentrationsschwierigkeiten, keine Lust einen Schritt vor den anderen zu tun und sowieso ist alles ziemlich down. Kurzum: Es geht einem einfach beschissen und das alles nur, weil man am Vortag zu tief ins Glas geschaut hat. Aber was kann man nun tun? Es gibt viele Möglichkeiten dem Kater entgegen zu treten.

Darunter fällt der Griff zur Flasche Wasser, der bei den meisten schon obligatorisch ist, um den dehydrierten Körper – Hauptursache für den Hammer in Kopf – etwas in die rechte Spur zu helfen. Auch die Tasse Kaffee und ein warmes Glas Cola sind bei vielen beliebt, um die Auswirkungen der letzten Nächte ein wenig erträglicher zu machen. Die meisten schwören jedoch auf ein weiß gepresstes Pulver in Form einer Tablette, die sie, wie Donald Draper der Hauptdarsteller der TV-Serie Mad Men – kein Kostverächter – in einem Glas Wasser auflösen, um die ersten harten Stunden nach denen man sich aus den Federn gekramt hat, zu überstehen.

Früher waren Hangover-Drinks oder auch Pick mit ihren Vertretern wie Bloody Mary oder auch der Corpse Reviver weitere Mittel auf die viele setzten. Derzeit sind diese Drinks zwar immer noch bei dem ein oder andern populär, werden aber eher nicht dazu genutzt, um die Schäden der letzten Nacht auszubügeln. Das Motto lautet „Back to the roots“, wir wagen uns an den Selbstversuch und das nicht irgendwann, sondern nach der Weihnachtsfeier unserer Redaktion, die nach einem leckeren Essen feucht fröhlich ausklang.

Der Morgen danach

Schaut man in die Augen der Kollegen, ist alles andere als Frische erkennbar. Die Grundlaune ist nicht die beste, also fällt jetzt der Startschuss zum Selbstversuch. Die Augen einiger Redaktionsmitglieder verdrehen sich, als sie erfahren, was sie gleich trinken dürfen. Rohes Eigelb, Hauptbestandteil der Prairie Oyster, scheint es, ist nicht so jedermanns Liebling. Dem ein oder anderen verdreht es schon allein bei der Vorstellung den Magen. Aber nichts da, da müssen jetzt alle durch.

Es gibt die unterschiedlichsten Rezepturen für den Prairie Oyster, aber Hauptbestandteil und Signatur des Drinks ist das Eigelb, das die Auster symbolisieren soll. Gewürzt wird dieses dann mit den unterschiedlichsten Gewürzen, wie Worcestershire Sauce, Tabasco, Salz, Pfeffer oder Essig. Viele Rezepte, darunter auch die Varianten aus dem Savoy Cocktailbuch oder dem Schumanns setzen auf die Tomate in Form von Ketchup, andere Rezepte auf Tomatensaft. Wir konzentrieren uns nach der harten Nacht auf unsere Variante, in der wir Ketchup durch die Hälfte Sangrita Pikante, einen scharfen, leicht säuerlichen gewürzten Tomatensaft, ersetzen.

Allein der scharfe Geruch der Mischung bringt die ersten Lebenskräfte wieder zum Erwachen. Setzt man die Mischung an, ist es ratsam, sie in einem Rutsch zu verzehren. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man das komplett rohe Eigelb den Rachen herunterrutschen lässt. Man kann festhalten: durchaus gewöhnungsbedürftig. Kommt die Mischung im Magen an, verschließt sie diesen förmlich und eine mollige Wärme macht sich durch die Schärfe breit.
Man kann festhalten: Dieser Drink bringt wieder Schwung in die Bude. Ist aber nicht jedermanns Sache und kostet sehr einige Überwindung. Wir empfehlen aber nur frische Bio-Eier für den Verzehr und unsere Variante setzt auf die Tomate. Weil schon die Azteken, Maya und Inka auf Tomatensaft zur Herstellung von Arzneigetränken schworen und ihm eine stimulierende und vitalisierende Wirkung des Immunsystems, das oft nach einer harten Nacht in Mitleidenschaft gezogen wird, nachgesagt wird.

Kurzum kann man sagen, der Prairie Oyster ist sicher nur etwas für mutige Menschen oder solche mit einem verdammt großen Kater. Es muss jeder für sich selbst herausfinden, ob er sich danach besser fühlt oder nicht. Wir wünschen auf jeden Fall einen guten Rutsch und hoffen, dass der Kater am nächsten Tag nicht allzu schlimm ausfällt.

Prairie Oyster
1 Eigelb
1 BL Ketchup
1 BL Sangrita Pikante
2 Dashes Essig
1 Dash Tabasco
1 BL Zitronensaft
1 BL Worcestershire Sauce
1 Prise Salz
1 Prise Cayennepfeffer
Glas — größeres Shotglas
Garnitur — keine
Zubereitung —Glas mit dem Essig ausschwenken und parfümieren. Eigelb vorsichtig ins Glas geben, restliche Zutaten dazugeben und in einem Rutsch verzehren.

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