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Le Gurk: Einfach, genial und megasüffig

Ist der Le Gurk Cocktail bereits ein Neo-Klassiker? Axel Klubescheidts Erfindung mit Gurke erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Der Grund dafür mag die geniale und doch simple Rezeptur sein, geschicktes Marketing, das vermittelte Lebensgefühl – oder von allem ein wenig.

Hype. Ein großes Wort und gleichzeitig ein ziemlich abgenutzter Begriff. Kaum entsteht ein neuer Trend, sind es zumeist sensationssüchtige Medien, vermeintliche Connaisseure der Nacht und die den Duft des Geldes riechende Industrie, die sich auf eben jenen stürzen wie ausgehungerte Löwen auf leichte Beute.

Die Gurke und ihr Trendpotential

Woran liegt das? Zum einen wohl an der Schnelllebigkeit unserer Zeit, denn der Trend von heute kann morgen schon als Trash bezeichnet werden und so schnell vergessen sein wie der Kater des Vortages. Zum anderen mag es an der recht simplen Tatsache liegen, dass das „Neue“ stets als interessantes, vor Potential strotzendes Vehikel der Selbstvermarktung genutzt wird. Um es auf den Punkt zu bringen: Jeder und alles wird heute glorifiziert – und häufig nervt’s.

Manche Dinge sind jedoch weit mehr als ein kurzlebiger Trend und entwickeln sich langsam, aber sicher zu einer festen Konstante, ja zu einem Produkt, das aus dem Nichts kam und sich stetiger Nachfrage erfreut. Häufig rechnen Bartender nicht einmal damit, dass ihr Cocktail einmal ein global nachgefragter Champion wird, andere nutzen die Simplizität der Rezeptur aus und machen den Cocktail groß. Fragen wir doch mal Joerg Meyer…

Das Geheimnis des Le Gurk: Gurke statt Basilikum

Gurke in einem Cocktail, das war vor knapp acht Jahren mindestens genauso fragwürdig wie Basilikum und löste nicht selten unverständliches Kopfschütteln aus. „Wir wollten einfach einen leichten Drink für den Frühling machen, und dann kam Axel da mit Gurke an. Holunder, Gurke, Apfel –  das klingt wie die perfekte Mischung für die den Sommer ankündigende Jahreszeit“, so Denis Rosic, Geschäftsführer der FCUK Yoga Bar in Essen, in der dieser Le Gurk einst geboren wurde.

Axel Klubescheidt, heutiger Markenbotschafter von Absolut, sieht den Erfolg seines Drinks viel eher in der leicht zu handhabenden Mixability. „Der Cocktail ist einfach megasüffig, passt gut in den Sommer, war damals einfach was anderes. Anscheinend kommt dann noch dazu, dass die Leute mich und den Drink wohl mögen. Das meine spontane Erklärung.“

Gurke, wir brauchen Gurke!

Tatsächlich war die Idee, einen Drink rund um die Gurke zu entwerfen, einst absolut innovativ und Resultat erfolgreicher Pionierarbeit. Kam sie ansonsten allerhöchstens als Infusion im Hendrick’s Gin zur Geltung und fungierte als Deko im zu jener Zeit viel weniger nachgefragten Moscow Mule, so war Le Gurk der erste mir bekannte Drink, der ihr eine solche Plattform bot.

Rasch – höchstwahrscheinlich vor allem zunächst ob der Andersartigkeit in Komposition und Optik, aber wohl auch durch die Verbindung Küche-Bar – wurde der Drink über Nacht zum heimlichen Star der Karte, und Gäste kamen aus umliegenden Städten, um gezielt nach ihm zu fragen.

Das ist heutzutage anders. Nicht weil der Le Gurk an Popularität eingebüßt hätte, sondern viel eher weil es der Cocktail mittlerweile auch auf viele andere Barkarten der Region geschafft hat. Man könnte meinen, dies sei Klubescheidts enormer Beliebtheit in der Barszene und seinen Reisen als Markenbotschafter geschuldet, doch sollte man sich stets daran erinnern, dass der Le Gurk nach Gin anstelle von Wodka verlangt.

Die Gurke im Cocktail hält wach

Sei es drum, der Le Gurk wird auch heute noch bestellt und in Zukunft bestellt werden. Das liegt vor allem an dem ihn umgebenden Gewand der Frische und Leichtigkeit sowie der Tatsache, dass er aufgrund seines relativ geringen Alkoholanteils sowohl ein Crowd-Pleaser in den Nachmittagsstunden, aber auch als High-Volume Drink in Clubs funktionieren könnte; und nicht zuletzt sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen ansprechen dürfte.

Kleiner Side-Fact am Rande: Gurken halten länger wach. Let’s Gurk!

Credits

Foto: Foto via Tim Klöcker.

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