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Moritz Horton gewinnt mit seinem Acapulco Pearl Diver die Tahona Society

Sonnenbrillen waren angesagt in Salzburg – bei so vielen bunten Hemden und jeder Menge Ananas: Das Finale der Tahona Society im „Mentor’s“ gewann der „Acapulco Pearl Diver“. Hinter dem Drink von Moritz Horton steht eine schräge Love-Story, die den Bartender aus dem Linzer Frau Dietrich nun erneut nach Mexiko bringt.
Wirklich auf Wettkampf gebürstet war keiner der zehn Teilnehmer am Fuß des Mönchsbergs. Als „friendly competition“ wurde das Tiki-Spektakel von Olmeca Jury-Vorsitzender Alberto Navarro (International Brand Ambassador und Autor des „Larousse del Tequila“) ausgelobt. Es sollte um die Freundschaft gehen und inhaltlich um Tiki. Läuft! Denn selbst das Wetter zeigte sich von der tropischen Seite in der Schnürlregen-Metropole Salzburg und spendete bei der Bootsfahrt wie auch dem Tequila-Wettbewerb reichlich Sonne.
Die eingereichten Drinks sorgten zusätzlich für Urlaubsstimmung – spätestens, als Matty Vinnitski die Slushee-Maschine enthüllte und seinen Wettbewerbsdrink nicht nur für die Juroren, sondern für alle zapfte, war man reif für ein Eis. Technische Punkte für sauberes Arbeiten holte der Wiener „Matiki“-Chef dabei nicht, doch das relaxte Gefühl der „Tequileros“ fasste der unkonventionelle Beitrag gut zusammen.
Tahona Society: Surfbrett, Milk Punch und Falernum
Vor Heinz Kaiser (nach einem Vierteljahrhundert „Dino’s“ mixt der globale Tahona Society-Sieger von 2012 nun in der „Sky Bar“) und dem Vorjahres-Sieger Attila Szellhofer („Herbert’s“, Salzburg) zeigten Bartender aus sechs Bundesländern ihr Können. Lediglich Harmen Ettema, der Holländer aus dem Grazer „Landhauskeller“, verzichtete auf ein Hawaii-Hemd, er erzählte aber vom Surfer und der großen Welle. Selbst an seinem Drink lehnte ein Surfbrett – „handgemacht von meiner Freundin“.
Doch die Optik von Surfer-Dudes im Laid Back-Modus soll nicht täuschen: Der Ehrgeiz war groß, denn kaum ein Teilnehmer ging den sicheren Weg, die drei-Rum-Pyramide der Tiki-Ära im Maya-Stil (und somit mit Tequila als Mörtel) zu errichten. Tirols Beitrag kam etwa mit einem Milk Punch kreativ um die Ecke, Ulrich Zech aus der „Pizzerei“ lief mit seinem trockenen Humor aber auch abseits des Tresens zur Hochform auf.
Manuela Lerchbaumer aus der Linzer „Easy Bar“ wiederum zeigte, dass Falernum nicht zwangsläufig auf Rum basieren muss. Auch Tequila befeuert den Gewürzlikör. Und mit Daniel Schellander („Cantina Salud“) gab noch ein Kärntner Bar-Veteran seine Wettbewerbspremiere im blauen Blumenhemd.

Und jetzt alle: „Ke Akua i mea inu“! 

Am Ende wurden die diesjährigen Salzburger Kokos-Ananas-Festspiele aber ein Triumph für die Linzer. Denn Platz Eins und Zwei gingen an „Frau Dietrich“, für das Eigentümer Michi Kreuzer – im Augen-zum-Tränen-bringenden Tiki-Anzug(!) – und Neuzugang Moritz Horton antraten. „Du kennst schon die Regeln für erfolgreiche Drinks?“, feixte Heinz Kaiser, als Kreuzer den „Ke Akua i mea inu“ ansagte. Die betrunkenen Götter der polynesischen Legende, für die er eigens einen „Arancello“ in Altos Reposado ansetzte, waren aber nicht die verrückteste Geschichte. Die tischte Dein Dumancic aus der Wiener „Sky Bar“ auf, als er von seinen Urlaubserlebnissen mit einem Kokosnuss apportierenden Äffchen erzählte – und sie gleich in einen Koriander-Maracuja-Cocktail übersetzte.

Acapulco Pearl Diver überzeugt durch Einfachheit

Doch auch die vergeblichen Versuche, seine Angebetete durch Auftauchen einer Perle zu gewinnen, können ihre komische Seite haben. Moritz Horton etwa stellte fest, dass es in Acapulco offenbar keine Perlen gibt, dafür aber in Salzburg Höchstwertungen. Sein „Acapulco Pearl Diver“ überzeugte in seiner relativen Einfachheit die Jury, er verwies damit seinen Chef auf Platz 2.
Das ersehnte Schäferstündchen bescherte ihm seinerzeit übrigens einfach mexikanisches Bier aus der Hotel-Bar. Diesmal erwies sich im „Mentor’s“ eher der mit Bananen infundierte Rum als Geheimwaffe seiner Tahona-Tiki-Kreation. Für Horton geht es jedenfalls erneut nach Mexico, wenn auch nach Arandas und nicht nach Acapulco.

Credits

Foto: Sarah Raiser

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