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Mixology Bar Awards 2019

Das ist die neunköpfige Jury der Mixology Bar Awards

Bis zur Vergabe der MIXOLOGY BAR AWARDS 2019 zerbricht sich wieder eine neunköpfige Jury den Kopf darüber, wer in den begehrten Long- und Shortlisten einen Etappensieg erreichen wird. Wir stellen die Jury und ihre Zusammensetzung vor und erklären, wer welche Länder im Auge hat.
„Es wird immer schwieriger, die richtige Entscheidung zu treffen“, schildert Erich Wassicek den monatelangen Arbeitsprozess der Jury angesichts der Vielzahl an neuen wie altbewährten Bars mit differenzierten Konzepten sowie herausragenden Persönlichkeiten der deutschsprachigen Bar-Szene, die sich nicht nur in den Großstädten eines jeden Landes weiterentwickelt hat. Schließlich versuche jede Bar, jeder Kollege und jede Kollegin, das Beste zu geben.

Jury-Mitglied: Freude und Ehre zugleich

Doch wann gilt man beispielsweise als bestes Barteam? Wenn man seit Jahren 30 Leute als beständiges Barteam jongliert, oder bloß drei Kollegen eine Bar rocken? „Sehr schwierig“, kommentiert der Betreiber und Gastgeber der Wiener Halbestadt Bar, der mit sieben Nominierungen in sechs Jahren selbst der Meistnominierte bei den MIXOLOGY BAR AWARDS gewesen ist.
Erich Wassicek hält in diesem Jahr zum dritten Mal den Vorsitz inne. „Es ist eine große Freude und Ehre zugleich“, sagt der Österreicher, der sich mit seinen acht Jurykollegen im selben Boot wähnt. „Wir sind gleichwertig. Nur bei Gleichstand blicke ich in 16 Augen und denke mir: ‘Sag’ ja das Richtige’“, scherzt er und freut sich auf die Arbeit mit den Juroren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, die das Bargeschehen verfolgen und mit ihrer Einsätzungen die Nominierungen und Preisträger bestimmen.
Geri Tsai wird in diesem Jahr nicht mehr in der MBA-Jury mitwirken. Der Betreiber der Wiener Bar Tür 7 scheidet auf eigenen Wunsch aus zeitlichen und familiären Gründen aus, hat sich aber vorgenommen, an der Verleihung teilzunehmen. „Mit drei kleinen Kindern zählt einfach jeder Tag. Ich habe mir viel Zeit für meine Entscheidung genommen und bin froh, dass diese auch so verstanden worden ist“, sagt der dreifache Familienvater, dem als solcher die Zeit für Barbesuche und daher der professionelle Blick für eine objektive Bewertung fehlt.

Neu in der Jury der MIXOLOGY BAR AWARDS 2019: Roland Graf

Einigermaßen überraschend, aber angesichts der familiären Situation nachvollziehbar, sei Tsais Mandatsrückgabe für dessen Landsmann Roland Graf gewesen. „Dass er von sich aus mich vorschlug, ehrt mich besonders. Die Latte liegt also hoch für den Neuen“, lacht der „Neue“ im Jurykollegium.
Graf, MIXOLOGY-Lesern wohl bekannt, ist weitgereister Reisejournalist, wirft jedoch stets auch ein Auge auf Bars im GSA-Raum. „Man will ja wissen, wo es einen guten Drink gibt und – auch das mitunter – wo man versacken kann“. Nach Jahren in allen Bereichen des Journalismus widmet sich der Genuss-Journalist mit Whisky-Schlagseite und Visa-gefülltem Pass seit einem Jahrzehnt in seiner Arbeit flüssigen Genüssen. Neben MIXOLOGY erscheinen seine Beiträge international in Magazinen wie Fine Drinking, BarLife oder Cigar Journal.

Ein Quintett hat Deutschland im Visier

Arnd Henning Heißen, Gabriel Daun, Kent Steinbach, Torsten Spuhn und Peter Eichhorn haben vorwiegend Deutschlands Bar-Szene zur Beurteilung im Visier.
Neben seiner Tätigkeit als Manager der Frankfurter Gekkos Bar macht Gabriel Daun „wenig, was nicht mit Bar oder Gastronomie im weiteren Sinne zu tun hat“. Der Literaturwissenschafter liest vornehmlich Barliteratur, Kochbücher sowie belletristische Werke, besucht gerne Restaurants und kocht auch selbst. Daun interessiert sich neben Spirituosen sehr für Wein, Kaffee und Tee. Zudem fungiert er als MIXOLOGY-Autor, Juror der Diageo World Class für Deutschland und Österreich und Schirmherr des Programms Master of American Whiskey. Gabriel Daun ist zum dritten Mal Teil der MBA-Jury und freut sich sehr über diese Aufgabe.
PETER EICHHORN SCHÄTZT DIE BARKARTE
Peter Eichhorn agiert bereits seit 2013 in der MBA-Jury und zählt mit dem Vorsitzenden Erich Wassicek zu den längst gedienten Juroren. „Es macht jedes Jahr sehr viel Spaß“, sagt der leidenschaftliche Kulinariker und Reisende und zeigt sich begeistert von der Dynamik in der Barlandschaft, ob nun Kreativität in der Gesamtphilosophie oder Kreation der Drinks.
„Das hat in den letzten drei Jahren Fahrt aufgenommen“, findet Eichhorn, der auch die Bedeutung einer Barkarte zu schätzen weiß. „Manche nehmen das nicht so ernst, aber für mich ist die Barkarte eine der wichtigsten Visitkarten einer Bar, auch immer mehr Barbetreiber sehen das so. Die beste Barkarte des Jahres ist somit ein toller Preis“. Essen und Trinken stehen für den Wahlberliner stets im Mittelpunkt „egal ob in Bielefeld oder Tokio“, um danach die Feder für Beiträge in Magazinen des MIXOLOGY-Verlages, Falstaff, Hauptstadt-Magazinen oder Qualitätszeitungen zu spitzen.

Schub und Kraft

Auch Arnd Henning Heißen beobachtet einen „tollen Schub“ in der Barentwicklung und freut sich über die erneute Mitwirkung in der Jury. „Es ist eine tolle Gelegenheit, mitzuhelfen, die Barkultur auszuzeichnen, Bars wertzuschätzen und diejenigen in den Mittelpunkt zu stellen, die etwas bewegen. Darum geht es. Es gibt viele Bartender, die sich Gedanken über Konzepte und Nachhaltigkeit machen oder Zutaten wählen, nicht weil sie exotisch, sondern passend sind“, sagt der ehemalige Leiter der Shoshu Bar im Berliner Adlon-Kempinski und heutige Barchef des Curtain Club sowie des Fragrances im Berliner Ritz-Carlton.
Auf eine gewichtige Stimme aus Erfurt und Umgebung werden wir auch in diesem Jahr nicht verzichten. Daher darf Torsten Spuhn, der seit 30 Jahren als Bartender nationale und internationale Spuren hinterlässt und auf mehr als 100 Titel und Nominierungen zurückblicken kann, in der MBA-Jury nicht fehlen. Der Betreiber des Modern Masters in Erfurt ist genauso an Bord wie Kent Steinbach, ein Urgestein der Barszene, dessen Mojito’s Fine Cocktailbar in Düsseldorf eine Hommage an Kubas Mojito darstellt. Mit seinem kritischen Blick wird Kent Steinbach vorwiegend Eindrücke aus dem Westen Deutschlands einbringen.

MIXOLOGY BAR AWARDS 2019: Jury mit Schweizer Spuren

Die beiden Wahlschweizer und bekannten Bartender Wolfgang Bogner und Thomas Huhn ergänzen das Juryteam mit ihren Stimmen zur Barentwicklung aus dem Nachbarland. Während Wolfgang Bogner nach Stationen in Zürichs Onyx Bar im Park Hyatt oder im Hilton nun in seiner Tales Bar für Wohnzimmer-Atmosphäre und gepflegte Trinkkultur auch zu später Stunde sorgt, managt Thomas Huhn, Initiator des Vereins Basel Bartender samt dazugehöriger Cocktail Competition, die Bar im Fünfsternhotel Les Trois Rois am Ufer des Rheins in Basel.
Was muss man also tun, um in den begehrten Listen aufzutauchen? „Gut arbeiten“, äußert sich Wassicek überzeugt und meint: „Aber eigentlich ist der beste Preis, wenn Gäste zufrieden sind und wiederkommen“. Demnach gibt es viele Gewinner. Wir aber bleiben gespannt, wen die „Neune“ auf den Long- und Shortlisten sowie als Preisträger der MIXOLOGY BAR AWARDS 2019 nominieren werden.

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