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Historisches im Glass. Aus Alt mach Neu.

Das chinesische Design Studio KDSC lässt traditionelle Keramik Gefäße durch eine einfache Methodik neu aufleben. Diese ist nicht nur simpel sondern auch raffiniert.
Welcher Mensch würde sich heutzutage in eine Bar begeben und dort nach einem „Horn“ Bier verlangen? Dieses antike Trinkgefäß war vor allem in Nordeuropa sehr beliebt und diente in manchen Gegenden einem rituellen Zweck, man erinnere sich an die Ess- und Trinkgelage an dem Ende eines Asterix & Obelix Filmes. Auch andere Trinkgefäße in andern Kulturen sind in Vergessenheit geraten, weil sie dem aktuellen Zeitgeist nicht entsprechen. Wie informiert man über solche kulturell wichtigen Gegenstände und integriert sie in den Alltag der Menschen, ohne auf Widerstand zu stoßen?

Museale Alltagskunst

Diese Frage hat sich ein chinesisches Designer-Team gestellt und sich mit traditionellen Keramikgefäßen aus China beschäftigt. Das Team war der Meinung, dass diese Objekte und Formen nicht nur in einem Museum ausgestellt werden, sondern Einzug in das alltägliche Leben der Menschen finden sollten. Hierzu bedienten sie sich der Technik einer doppelten Glaswand im Trinkgefäß. Die äußere Kontur greift eine eigene, dem Zweck entsprechende Form auf, wie beispielsweise die eines Tumblers oder eines Longdrinkglases. Das Spannendere birgt sich jedoch in der nach innen gewandten Form, die das Flüssige aufbewahrt. Diese kann beispielsweise ein historische Dessertschale oder ein Olivenbecher sein. Hierfür ließen sich die Designer von chinesischen Ess- und Trinkbehälter aus dem Taiwan National Palace Museum inspirieren.

Alte Technik in neuem Gewand

Wie bei vielen Produkten, ist diese Technik nicht neu erfunden worden, sondern gekonnt neu entwickelt. Vorreiter der Technik sind die Firmen Thermos, die für ein gleichnamiges Synonym in der Branche gesorgt hat, als auch die Firma Bodum. Das Studio KDSC hat ebenfalls einen Fokus auf die Wärmedämmung gelegt, der Schwerpunkt liegt aber dennoch auf dem inhaltlichen Konzept der Formgebung. Ein spannender Ansatz, der Historisches mit neuer Technik verbindet, jedoch die Frage aufkommen lässt, ob sich der Gast bei der Größe der äußeren Form nicht betrogen fühlt. Die Gläser in fünf Variationen sind über den Online Vertrieb der Internetseite Etsy erhältlich und kosten zwischen 6 und 24 Euro. Wer sich einen Überblick über die Gläser verschaffen möchte, kann dies in dem Artikel von Margaret Rhodes tun

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