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Karussell der Nacht

Karussell der Nacht XXVIII

Im Becketts Kopf reicht Steffen Liebehenz den Staffelstab an Ilya Berko weiter. Martin Thibault als Markenbotschafter von Bombay Sapphire ist eine von gleich drei Personalien, die es bei Bacardí gibt, und im Wiener Kleinod gibt es ebenfalls prominenten Zuwachs. Kurzum: Das Karussell der Nacht, es dreht sich auch im Sommer.
Endlich wieder Zeit fürs Karussell der Nacht, denn schließlich steht das Personalrad der Barszene niemals still. Wir schauen heute nach Berlin, in die Schaltzentrale von Bacardí, machen aber zunächst einen Abstecher ins immer wunderbare Wien.

Kuba Jarosiewicz: Vom geweihten Riesen ins Kleinod

Prominenten Zuwachs hat die amtierende „Bar des Jahres Österreich“, das Kleinod in Wien, vor einigen Wochen erhalten: Dort verstärkt nämlich nun niemand geringeres als Kuba Jarosiewicz das sympathische Team in der Bar an der Ecke Singerstraße und Blutgasse.
Dass Blut in diesem Fall dicker ist als Jägermeister, muss man nicht sagen, dennoch ist das neue Engagement für den vorigen Jägermeister-Markenbotschafter und gebürtigen Polen, der auf Stationen als Bartender und Hotelmanager u.a. in Bremen und im Ruhrpott zurückblicken kann, nur der nächste logische Schritt. „Es war nie mein Ziel, den Job als Brand Ambassador als berufliche Perspektive zu sehen, ich hatte mir ein Fenster von zwei bis drei Jahren gesetzt“, erklärt Kuba und fährt fort: „Das Kleinod war von Anfang an mein Wohnzimmer in Wien, wo man mir um fünf Uhr in der Früh Falco-Lieder, den Unterschied zwischen Weinschorle und Spritzer und den Wiener an sich erklärt hat. So war es klar für mich, dass, wenn ich wieder hinters Brett – oder ‚Budel‘, wie man in Wien sagen würde – komme, nur das Kleinod Sinn für mich macht.“
Damit ist Jarosiewicz nach Namen wie Karim Fadl, Dino Zippe oder Sebastian Schneider der nächste etablierte Markenbotschafter, der sich nach einigen Jahren in der sogenannten „Industrie“ bewusst wieder für einen echten Job an der Bar entscheidet: „Ich kann wieder ‚spielen‘ gehen“, freut er sich auf die neue Aufgabe. Auch wir wünschen alle Gute!

Die Fledermaus stockt auf – Benjamin Braun, Martin Thibault und René Tempel

Ordentlich mit den Flügeln schlägt aktuell Bacardís Fledermaus in deutschen On-Trade-Landen. Denn im Brand Ambassador-Team von Bacardí hat es kräftig Bewegung und Zuwachs gegeben. So werden etwa Maxim Kilian, Dennis Wolf und Lee Daniel Hobbs als Markenbotschafter künftig unterstützt durch Benjamin Braun und Martin Thibault.
Dabei wird sich der Hamburger Good-Old-Days-Veteran Braun ab sofort in den GSA-Ländern um die Kernmarke und all ihre Qualitäten kümmern – vom klassischen Carta Blanca bis hin zu den „Facundo“-Abfüllungen. „Einer so großartigen und global erfolgreichen Marke ein Gesicht zu geben und mit meinen Bartender-Kollegen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz tolle und schöne Momente zu erleben – plus mit der Bacardí Legacy einen der aufregendsten Wettbewerbe der Welt mit zu gestalten, ist großartig“, meint Benjamin Braun voller Vorfreude. Und mit Blick auf die kommenden Events und Reisen meint er lakonisch: „Ich freue mich auf Euch alle!“
Einen sozusagen vollkommen neuen Posten übernimmt wiederum Martin Thibault, mit dem Bacardí erstmals einen eigenen Markenbotschafter für Bombay Sapphire an den Start bringt. War die Marke in der ikonischen, blauen Flasche bislang immer von BAs vertreten worden, die sich auch um die Rums aus dem Stammhaus kümmern, erhalten die Gins aus Laverstoke Mill nun ihr eigenes Gesicht.
Passender könnte es kaum sein, denn Martin Thibault, der sich seine Meriten zuletzt im Team des Berliner Provocateur erstritten hat, kann auf eine Vergangenheit in London zurückblicken – der abstrakten Heimat von Bombay Sapphire. Seine früheren Wirkungsstätten, das The Dorchester und das Londoner Four Seasons, darf man wohl getrost als echte Heimstätten der britischen Martini-Kultur bezeichnen. „Der außergewöhnliche Gin in der außergewöhnlichen Flasche fand meine Faszination mit dem kreativen Image des Produktes und hat mein Herz in meinen Jahren in London damit aufgehen lassen“, hebt Martin Thibault an. Auch für seine konkrete Arbeit auf der Marke Bombay Sapphire hat er eine klare Vorstellung: „In meinem Verständnis als Markenbotschafter ist man Verkäufer von Emotionen, um Menschen fest und tief an sein Produkt zu binden. Mit Leidenschaft und Talent benutzt man verschiedene Tools wie Verkostungen, Schulungen, Events, Reisen etc., um dies umzusetzen.“ Man bleibt also Gastgeber, auch als Markenbotschafter.

Und als wären diese beiden Personalien nicht genug, gibt es für René Tempel noch eine prominente Beförderung zu vermelden: Seit mehr als fünf Jahren ist der frühere Bartender und deutsche Legacy-Gewinner als Gastronomie-Außendienstmitarbeiter in Berlin aktiv gewesen und kann auf eine extrem gute Vernetzung in der heimischen Szene stolz sein – Nominierungen als „Sales Representative des Jahres“ bei den MIXOLOGY BAR AWARDS untermauern diesen Umstand. „Nun war die Zeit aber Reif, einen weiteren Schritt zu machen, und ich habe die Chance genutzt, in die Rolle des Advocacy Manager für Deutschland, Österreich und Schweiz zu wechseln“, freut sich Tempel auf die verantwortungsvolle Aufgabe. Damit leitet und koordiniert er in Zukunft u.a. die Arbeit des gesamten BA-Teams. „Mit unseren grandiosen Markenbotschaftern, gemixt aus alten und neuen Fachkollegen, werden wir in Zukunft noch intensiver und stärker in der Barszene präsent sein und durch großartige Aktivitäten enger mit der Community zusammenrücken“, meint Tempel. Und auch er fügt, ganz berlinerisch, an: „Ick freu mich druff!“

Ilya Berko wird zum Beckett-Leser

Bleiben wir in Berlin: Eine der ganz großen Bars im deutschsprachigen Raum kann ebenfalls Verstärkung vermelden. Steffen Liebehenz, der im Herbst vergangenen Jahres an den berühmten Tresen in der Pappelallee gewechselt war, hat das Becketts Kopf zum 1. Mai aus Gründen der familiären Praktikabilität rasch wieder in Richtung Hotel de Rome verlassen – er und die Betreiber des Becketts Kopf, Cristina Neves und Oliver Ebert, haben sich im Guten getrennt. „Ich hatte das Angebot vom Hotel de Rome bereits im Februar, bin dann aber noch geblieben, damit Oliver und Cristina die Nachfolge entspannt klären konnten“, bestärkt Liebehenz das gute Verhältnis.
Seinen Platz nimmt nun seit einigen Woche Ilya Berko ein, der dafür aus Niedersachsen an die Spree gekommen ist: „Nach Berlin zog mich die Liebe, ins Becketts Kopf der Wissensdurst, weg von Stagnation. Nach 2,5 Jahren fancy Restaurant-Bar-Betrieb im Tresor in Hannover war es dann auch an der Zeit für eine fachliche Weiterentwicklung“, begründet Berko den Schritt in die berühmte Bar im Prenzlauer Berg. „So sehr ich Hannover liebe – Berlin ist meistens zwei bis drei Schritte voraus. Als dann die Nachricht kam, dass sich Familiennachwuchs ankündigt, war für mich klar, dass es nach Berlin gehen würde, und das so schnell wie möglich, die Zeit der Fernbeziehung war vorbei.“
Des Rangs und des Namens seines neuen Arbeitsortes ist sich der bescheidene Bartender mit den ukrainischen Wurzeln dabei bewusst: „Um ehrlich zu sein, hätte ich nie im Leben damit gerechnet, das ich je in einer der wichtigsten Wirkungsstätten Deutschlands aufgenommen werden würde. Lange habe ich mit meiner Bewerbung gehadert, die Ehrfurcht war einfach größer. Umso glücklicher bin ich nun, den für mich perfekten Ort gefunden zu haben, an dem ich viel lernen und mich mit Menschen umgeben kann, die die Leidenschaft zu hochwertigen Spirituosen und klassischen Cocktails genau so leben und lieben wie ich.“ Aber nun ist er ja dort, im Beckett Kopf. Und im August kommt das Baby. Wir wünschen für beides viel Erfolg und alles Gute!

Damit beendet das Karussell der Nacht für diesmal seine Fahrt. Kennen Sie jemanden aus dem Bar-Zirkus, der aktuell eine neue Stelle angetreten hat? Oder hat sich das Karussell vielleicht für Sie selbst gedreht? Zögern Sie nicht, sich unter [email protected] an uns zu wenden – ebenso, wenn Sie von einer spannenden, freien Position zu berichten wissen. Wir freuen uns auf Ihre Post!

Credits

Foto: Titelbild: Alexander Russy via Flickr; Bilder Braun, Tempel, Thibault: © Bacardi; Bild Jarosiewicz: © Nikolaus Mautner-Markhof; Bild Liebehenz: privat; Bild Berko: © Martin Bühler/Pretty Normal

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