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Mezcal Amores gewinnt MIXOLOGY TASTE FORUM

Ein Punkt macht den Unterschied: Das noch junge Mezcal-Haus Amores stellt den Testsieger der großen Verkostungsrunde zur Trend-Gattung Mezcal Espadín Joven. Die Plätze zwei und drei liegen denkbar knapp dahinter, insgesamt präsentiert sich das Segment vielseitig, lebendig und extrem wertig.

Noch immer soll es Leute geben, die glauben, dass die Begriffe „Mezcal“ und „Mescalin“ irgendwie zusammen gehören. Dabei wäre es schon ein starkes Stück, den zwar oft kantigen, aber charaktervollen Agavenbrand mit einem Halluzinogen aus Kakteen zu vergleichen. Doch es ist Licht zu erkennen am Ende dieses dunklen Verwechslungstunnels: Mezcal, der rustikale und handwerkliche Bruder bzw. Vorläufer des Tequila, zieht Jahr für Jahr mehr Genießer in seinen Bann – er ist noch lange nicht im Mainstream angekommen, aber dennoch eine feste Größe auch an deutschsprachigen Bars.

Anlass genug für das MIXOLOGY TASTE FORUM (MTF), sich im bereits dritten Jahrgang seines Bestehens endlich einmal systematisch mit der wichtigsten Ausprägung von Mezcal zu befassen, der Kategorie Espadín Joven. Die Agavenart Espadín gehört aufgrund ihrer Robustheit und Ergiebigkeit zu den beliebtesten in der Mezcalherstellung, die Gattungsbezeichnung „Joven“ wiederum verweist darauf, dass wir es mit ungereiften Bränden zu tun haben.

Für die zwölfköpfige Tester-Runde unter der Leitung von MIXOLOGY-Autor Peter Eichhorn bestätigte das Tasting im Hotel de Rome einen Aspekt, der viel vom Zauber des Mezcal ausmacht: Kaum eine andere Kategorie zeigt sich in einer solchen Vielfalt. Umso schwieriger, aber natürlich nicht unmöglich, ist daher die Vergleichbarkeit – am Ende ging es, wie bei vielen Durchgängen des MTF in der Vergangenheit, vor allem um Aspekte wie Ausgewogenheit, Komplexität und Stimmigkeit eines Produktes. Und dort konnte das Segment punkten.

Einen knappen Sieg mit nur einem Punkt Vorsprung sicherte sich schließlich das noch recht junge und in Deutschland über Capulet & Montague vertriebene Haus Amores. Der Espadín aus der wichtigen Mezcal-Region Oaxaca begeisterte mit einer erstaunlichen Komplexität aus floralen, frischen und zitralen Noten sowie fein eingebundenem Rauch bei gleichzeitiger Milde am Gaumen – das MTF honoriert diesen Mezcal mit 94 von 100 möglichen Punkten und dem Prädikat „Very Good“, haarscharf an der Grenze zu „Excellent“.  Mit dem Amores Espadín, der gleichzeitig auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Test mitbringt, steht überdies erstmals in der Geschichte des MTF ein Produkt ganz oben auf dem „Treppchen“, das bei keinem Verkoster auf Platz 1 stand, aber in der Gesamtwertung vorn liegt.

Auf den Plätzen folgen die beiden Espadín-Qualitäten von Nuestra Soledad Santa Maria Zoquitlán (93 Punkte) und Atenco (92 Punkte, somit beide ebenfalls „Very Good“), beide ebenfalls aus Oaxaca. Insgesamt getestet wurden 13 verschiedene Marken, in der Abrechnung verzeichnen elf von ihnen eine Punktezahl von 80 oder mehr Punkten – ein beachtlicher Durchschnitt, der eindrucksvoll beweist, auf welch hohem Niveau die mexikanischen Handwerksbrenner arbeiten. Ein wahres Aromen-Füllhorn für die zeitgemäße Bar!

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Die vollständigen Ergebnisse des MIXOLOGY TASTE FORUM Mezcal Espadín Joven finden Sie in der Ausgabe 6/2016 von MIXOLOGY, dem Magazin für Barkultur, die es online zu bestellen gibt. Das vollständige Regelwerk und ausführliche Erläuterungen zur Arbeitsweise des MTF gibt es hier.

Credits

Foto: Foto via Tim Klöcker.

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