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Bayer als Österreichs Barmann des Jahres

Stimmung und Voting wie bei einer Misswahl ergab am Ende einen verdienten Sieger: Bei der Kür des österreichischen Barmannes des Jahres setzte sich in der Sky Bar der 25-jährige Michael Steinbacher aus dem Salzburger Hangar 7 durch – unter anderem mit einem pechschwarzen Drink in einem Luftballon.
Der Wettbewerb, den die größte Spirituosenvertriebsorganisation Österreichs Top Spirit und der Gastronomie-Guide Gault Millau seit 1995 ausschreiben, verfügt gegenüber vielen neu erfundenen Bar-Contests über eine beachtliche Tradition. Dazu gehört auch der ungewöhnliche Modus, der vor allem eine der wesentlichen Eigenschaften der Bartender gänzlich ausblendet – seine Qualität als Gastgeber. Denn die Inspirationen zu den Drinks verliest der Moderator Andy Marek, die Cocktails werden der sechsköpfigen Jury stumm serviert. Diese bestand dieses Jahr aus Karl und Martina Hohenlohe von Gault Millau, Eduard Kranebitter, Schlumberger-Vorstandsvorsitzender, Alexander Radlowskyj als Präsident der Österreichischen Barkeeper Union (ÖBU), Vorjahressieger Kenny Klein („spannend einmal auf der anderen Seite zu sitzen“), Rafael Topf, Spirituosen-Chef bei Getränke Del Fabro und Daniel Serafin, Opernsänger und Dancing Star-Teilnehmer.
Cocktail-Ballon
Drei Spirituosen – Stolichnaya, Botanist Gin und José Cuervo – waren bereits im Vorfeld vorgegeben worden, das beste Rezept-Trio brachte drei Bartendern die Einladung nach Wien, wo Sky Bar-Geschäftsführer Anton Gruber als Gastgeber fungierte. Er konnte neben seinem Barchef Bernhard Müller-Fembeck auch Mujo Osmanovic Pörtschach (Werzer’s Hotel Resort) und Michael Steinbacher (Mayday Bar im Hangar-7) auf die Shaker schauen. Denn die Teilnehmer mixen parallel, in fünf Minuten müssen die Drinks zubereitet werden.
Bereits die erste Runde zeigte die Klasse des erst 25-jährigen Steinbacher auf, der seit diesem Jahr Barchef in Didi „Red Bull“ Matteschitz‘ Restaurant ist: Mit 27 Punkten und drei Mal der Höchstnote von fünf Punkten deklassierte er die Mitbewerber trotz Zeitüberschreitung, die nachgesehen wurde. Die Tatsache, dass Flüssigkeiten im All immer nur abgepackt getrunken werden, inspirierte den Bayern zu seinem Black Ballon. Doch bevor der Sieger bekannt gegeben wurde, kürte Walter Wallner von Top Spirit noch die Szene-Neueröffnung des Jahres, Florian Salchenegger konnte sie für die Bettel-Alm am Lugeck entgegen nehmen.


Viele, viele Punkte
Abgestimmt wurde offen mittels Punktekarten, allerdings wurden die bekannten Wertungen durch Sonderpunkte in den Kategorien Originalität, Präsentation, Geschmack und Geschicklichkeit ergänzt. So ging der Sieg nicht mit den 69 Punkten aus drei Runden, sondern mit 561 an Michael Steinbacher. Bernhard Müller-Fembeck, der mit dem dritten Drink, El Gringo mit Kamillentee-infusioniertem José Cuervo Blanco, zwei Mal die Fünf erhielt und Steinbacher in diesem Durchgang sogar um vier Punkte schlug, hatte trotz spektakulärer Garnituren zu allen drei Drinks mit 519 Gesamtpunkten das Nachsehen. A propos Sehen: Die Show von Flair- Bartender Martin Schlamberger schien kurzfristig die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen, er erhielt annähernd so viel Applaus wie der Barmann des Jahres. Michael Steinbacher erhielt neben dem Bar-Shaker 2014 eine Urkunde sowie einen Top Spirit-Warengutschein im Wert von 2.000 Euro.
 

Credits

Foto: Gault Millau

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