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From Rita & Masataka with Love

Nikka Whisky begeht 2020 ein wichtiges Jubiläum: Vor genau 100 Jahren heirateten Masataka Taketsuru und Jessie „Rita“ Cowan – und begründeten später gemeinsam die Historie des japanischen Whiskys. Nikka würdigt diesen besonderen Anlass gleich mit vier limitierten Abfüllungen, die alle in der Tradition des Hauses stehen.

Als der junge Japaner Masataka Taketsuru im Jahre 1918 nach Schottland aufbrach, hat er wahrscheinlich selbst nicht geglaubt, dass seine Reise gleich doppelt schicksalhaft enden könnte. Masataka-san war auf Geheiß seiner Eltern gen Glasgow gereist, um das Handwerk der Whiskyherstellung zu erlernen. Schon lange war seine Familie im Besitz einer Sake-Manufaktur – nun sollte Whisky folgen.

Das schicksalhafte Treffen im Haus der Familie Cowan

Während seiner Studienzeit lernte er die Schottin Jessie Roberta „Rita“ Cowan kennen, bei deren Familie er regelmäßig zu Gast war. Zwischen beiden entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, schließlich verliebten sie sich ineinander. An einem Herbstabend im Jahre 1919 fasste sich Taketsuru ein Herz und hielt um Ritas Hand an – sie willigte ein. Eine solche Verbindung war jedoch alles andere als einfach. In einer Zeit, in der internationale Ehen keineswegs normal waren, zeigten sich beide Familien zunächst skeptisch angesichts einer Heirat zwischen solch unterschiedlichen Kulturkreisen. Doch die Liebe der beiden war stärker und konnte die Bedenken der Eltern zerstreuen: Am 8. Januar 1920 heirateten Rita und Masataka in Glasgow. Schon Ende des Jahres zogen sie gemeinsam nach Japan.

Die eigene Brennerei von Rita und Masataka

Nachdem Masataka zehn Jahre lang eine Destillerie für das Unternehmen Kotobukiya aufgebaut hatte, wurde 1934 zum eigentlichen Schicksalsjahr für ihn und Rita: Takesturu gründete seine eigene Firma in Yoichi auf der Insel Hokkaido, und zwar mit Hilfe eines Investors, dessen Kinder bei Rita Englischunterricht erhalten hatten. Der Grundstein für Nikka Whisky war gelegt. Bis heute ist die Yoichi-Brennerei, zusammen mit der später eröffneten Miyagikyo-Destillerie, das Herz von Nikka.

Der Nikka Coffey Grain Whisky lässt sich auch hervorragend in Cocktails verarbeiten

Die Kunst des Blendings: aus Gegensätzen Neues erschaffen

Durch seine Arbeit und seine Innovationen wurde Masataka Taketsuru zum Vater des japanischen Whiskys in seiner heutigen Form. Dabei vereinte er sein klassisches, in Schottland erworbenes Wissen mit neuester Technik, etwa durch die Verwendung der Coffey Still – einem neuartigen Destillationsapparat, der es erlaubte, Brände mit besonderer Milde zu erzeugen. Bis heute ist der „Nikka Coffey Grain“ eine der zentralen und maßgeblichen Qualitäten des Hauses: Aus Maismaische kontinuierlich auf der Coffey Still destilliert, liefert er ein schmeichlerisches, feines, rundes Aromenprofil aus Früchten, Gebäck, Blüten, Kokos und Vanille.

Gleichzeitig erkannte Taketsuru schon früh die Wichtigkeit des Blendings, also des Verschneidens unterschiedlicher Einzeldestillate zu einem harmonischen Endprodukt. In dieser Traditionslinie prägte Nikka die Whiskykultur im Land der aufgehenden Sonne nachhaltig und produziert bis heute selbst nach diesem Credo. In all den Jahren seiner Kreativität immer an seiner Seite? Rita, die Masataka bis zu ihrem Tod im Jahre 1961 zur Seite stand.

Vier besondere Whiskys zum Hochzeitstag

Im Jahre 2020, also genau 100 Jahre nach der Heirat der beiden, würdigt Nikka den Hochzeitstag gleich mit vier limitierten Sonderabfüllungen, die allesamt einen klaren Fokus auf Historie und Tradition des Hauses legen: Die zwei „Apple Brandy«-Single Malts aus den Brennereien Yoichi und Miyagikyo erhalten ihr Finish in ehemaligen Apple-Brandy-Fässern und nehmen so Bezug auf die unternehmerischen Anfänge von Taketsuru: Er hatte seine erste Firma zunächst als Hersteller für Fruchtsäfte errichtet, vor allem solchen aus Äpfeln.

Die beiden Qualitäten „Nikka Tailored“ und „Taketsuru Pure Malt“ hingegen inszenieren die Kunst des Blendings in absoluter Perfektion: Sie vermählen jeweils Destillate aus beiden Brennereien zu fein abgestimmten, komplexen Whiskys. In ihnen kommen die ausdrucksstarken, markanten Brände aus dem rauen Yoichi zusammen mit den eleganten, weichen Whiskys aus dem milden Klima Miyagikyos. Denn wenn sich sehr unterschiedliche Charaktere vereinen, ergeben sie oft etwas, das größer ist als die bloße Summe ihrer Teile. Das wissen wir heute. Rita und Masataka Taketsuru wussten es schon vor 100 Jahren.

Credits

Foto: Borco

Comments (3)

  • Moritz

    Danke für diesen überaus interessanten Artikel.
    Ein kleiner Fehler ist euch dabei aber unterlaufen. Die beiden haben bestimmt nicht im Januar 2020 geheiratet 😉

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    • Mixology

      Hallo Moritz,
      da hat sich wohl ein klassischer Zahlenteufel eingeschlichen. Danke für den Hinweis.
      Die Redaktion

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  • André Witt

    Hallo ,
    Ich finde in eurem sehr guten Artikel hat sich kein Zahlendreher eingeschleust.
    Heirat im Januar 1920. 100 Jahre später das Jubiläum.
    Der Nikka Coffey Gin ist auch absolut Spitze.
    Konnte ich am Wochenende beim Tasting in Hamburg probieren. Sehr gut.

    Viele Grüße aus Hamburg
    André

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