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Hut ab: Christoph Henkel über die Bacardi Legacy Cocktail Competition

Keine 100 Tage mehr; der Countdown zur Bacardi Legacy 2017 in Berlin läuft. Für Deutschland geht Christoph Henkel, Barchef im Kölner Shepheard, ins Weltfinale. Was seinen Sieger-Drink „Chapeau!“ inspirierte, erzählt er im MIXOLOGY Online-Interview.

Es stellt jetzt schon ein Ereignis dar, das Weltfinale der Bacardi Legacy Global Cocktail Competition 2017 am 23. Mai 2017. Allein dass man Berlin als Austragungsort gewählt hat, unterstreicht die Attraktivität der Stadt als Bar-Metropole – und das stellt letztlich ein Kompliment für die Bar-Community in ganz Deutschland dar. Vertreten wird das Gastgeber-Land dabei von Christoph Henkel, der sich mit seinem Cocktail „Chapeau!“ beim Nordeuropa-Finale in London für das wichtige Tresen-Heimspiel qualifizierte. Es wird also Zeit für ein paar Nachfragen, wie er seinen Drink anlegt und weshalb er Rum als Mix-Spirituose schätzt.

Christoph, abgesehen vom Wettbewerb – wo siehst Du die Rolle von Rum an der Bar?

Ich muss sagen, das ist schon ziemlich „meine“ Spirituose. Immerhin reicht die Bandbreite von sehr trocken bis süß. Aus der Bar-Sicht ist Rum meist fruchtig und macht Spaß. Generell finde ich, dass Rum auch bei den Gästen wieder im Kommen ist. Erstens scheint das Image von Whisky vielen ein bisschen angestaubt, zweitens ist auch Premium-Rum in vielen Fällen noch finanziell attraktiv. Da kann man selbst im Hausgebrauch damit arbeiten und sich gute Qualitäten leisten.

Beim Nordeuropa-Finale der Bacardi Legacy sah mal viele Daiquiri-Twists. Was war der Ausgangspunkt für Deinen letztlich siegreichen Drink?

Ich wollte mit dem „Chapeau!“ wirklich diese Tradition ehren, dass man vor jemandem den Hut zieht. Das macht heute keiner mehr. Und diesen Respekt zu zeigen fand ich wichtig in einer Zeit, wo alle nur mehr aufs Handy schauen. Meine Frage war aber auch: „Was kann ich mit Rum heute machen?“ Und das mussten für mich keine neuen und krassen Zutaten sein. Das klassische Package aus Frucht und Säure muss beim Rum dabei sein. Wichtig war mir, dass der Drink weltweit mixbar ist und überall funktioniert.

Bei Dir wurden es dann Lakritze, Balsamico und schwarze Johannisbeere – warum gerade dieses Trio, das so gar nichts Karibisches hat?

Diese Zutaten erinnern mich an meine schönsten Ferien, die eigentlich nur zwei Dörfer weiter im Sächsischen bei meinen Großeltern stattfanden. Das war für mich als Kind damals ein Herumstreifen in der Wildnis, aber es gab auch jeden Tag die gute Küche meiner Oma. Der Balsamico steht etwa für den frischen Salat aus ihrem Garten! Und auch der Sirup von der schwarzen Johannisbeere ist eine Hommage, weil meine Großmutter die Beeren so gerne sammelte und dann einkochte. Darauf spielt auch das Anrichten des „Chapeau!“ im Marmeladeglas an. Die Lakritze wiederum erinnert mich an den Geruch des Motoröls aus dem warm-gelaufenen Traktor meines Großvaters. All diese Erinnerungen wollte ich in meiner Rezeptur zusammenbringen – natürlich auch, um damit selbst „Chapeau!“ zu sagen.

Danke fürs Gespräch, Christoph, und alles Gute für das Finale im Mai!

Gastschichten von Dennis Wolf, Markenbotschafter von BACARDÍ in Norddeutschland, bei denen es auch den „Chapeau!” geben wird

1.3. Amano Bar in Berlin

2.3. Booze Bar in Berlin 

9.3. The Rabbithole in Hamburg

16.3. Green Door Bar in Berlin

6.4. Hefner Bar in Berlin

 

Chapeau!

(Christoph Henkel, „Shepheard“, Köln)

6 cl Bacardi 8 Años
2 cl schwarzer Johannisbeer-Sirup
1 cl Balsamico Essig
1 Prise Lakritz-Pulver
1 Prise Salz

Zubereitung:

Alle Zutaten ins Glas geben und auf Eis gründlich kaltrühren.

Glas: Marmelade-Glas

Garnitur: Johannisbeerzweig und Süßholzstange.

Credits

Foto: Foto via Bacardi

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