Inventur am 2. Juni 2019 – Tequila Cocktail Competition & Single Malt aus den Staaten
sterreich hat es derzeit nicht leicht. Die Ibiza-Affäre um den ehemaligen FPÖ-Chef lässt das gesamte Alpen- und Regierungsterrain erbeben. Unser Nachbarstaat darf sich jedoch auch über eine gute Nachricht freuen.
Mit Valentin Bernauer hat erstmals ein Österreicher die Made in GSA Competition gewonnen, auf Platz Drei folgt sogar sein Landskollege Lukas Werle. Insgesamt gehen vier von fünf Preisen nach Wien. Wir gratulieren allen Gewinnern und Finalisten sehr herzlich und bedanken uns bei allen Teilnehmern, der Jury, den Sponsoren heimischer Produkte und allen anderen für die kreativen Stunden in unserer Redaktion. Nun aber wünschen wir einen schönen Wochenendausklang und verabschieden uns mit weiteren interessanten Themen aus der Vorwoche.
Amerikanischer Single Malt Whisky auf dem Vormarsch
Als Steve McCarthy von der Clear Creek Distillery in Portland vor mehr als 25 Jahren begonnen hatte, Single Malts herzustellen, war er einer der ersten von einer Handvoll amerikanischen Whisky-Produzenten. Damals zollten auch nur wenige Konsumenten dem Unterschied zwischen Single Malts und amerikanischen Bourbons oder Ryes Beachtung. Mittlerweile gibt es rund 100 Brennereien, die sich der Herstellung von Single Malt widmen. „In zehn Jahren werden es 500 sein“, sagt Christian Krogstad, Gründer und Brennmeister von Westward Whiskey in Portland, Oregon. Diesem enormen Aufschwung und dem Interesse an amerikanischen Single Malts sei es geschuldet, eine Diskussion über Unterkategorien zu starten, um die Kategorien zugänglicher und verständlicher zu machen. In Anlehnung an das große schottische Vorbild denken manche Hersteller über eine regionale Herkunftsbezeichnung nach. In Erwägung gezogen werden jedoch auch Kategorie-Bestimmungen nach Terroir, Torf- oder Hefearomen und auch Holzfasslagerung. Die Debatte unter amerikanischen Whisky- und eben auch Single-Malt-Herstellern ist im Gange. Gut Ding braucht Weile. Schließlich sind in Schottland regionale Herkunftsstile auch nicht von heute auf morgen entstanden.
Stephan Hinz setzt unendlich große, nicht kleine Ver – Link – ungen
Ohne Links, die uns im digitalen Dschungel vorantreiben und zu neuen Halteplätzen weiterleiten, wäre das Internet ziemlich langweilig. Mit seiner seit 2014 bestehenden Kölner Bar „Little Link“ hält Barbetreiber Stephan Hinz es genauso. Er verbindet dort klassische und moderne Gastronomie- und Cocktailwelten, mit Rotationsverdampfer oder Sous-Vide-Geräten Küche und Bar. Mit seinem Enthusiasmus für Barkultur verlinkt der unter anderen bei den MIXOLOGY Bar Awards 2010 zum Mixologen des Jahres gekürte Bartender und Agenturbetreiber von Hinzself und Cocktailkunst die Kölner Barszene. Die Little Link wurde bereits nach dem ersten Jahr mit der Auszeichnung „Innovativste Bar 2015“ geehrt. Seit Kurzem darf sich der kreative Gastronom über eine weitere Auszeichnung freuen. Bei den Global Finals des Havana Club Entrepreneur Awards in Kuba wurde dem Experten in Theorie und Praxis der Titel „Best Innovator“ zuteil. Auf den Lorbeeren ausruhen dürfte nicht Stephan Hinz’ Motto sein. Denn für den Erfinder der Eisblockmaschine „Ice Forward“ steht die nächste Erfindung schon auf der Agenda: Ein ökologischer und nachhaltiger Trinkhalm, sowie mit dem Launch einer eigenen Textilmarke der Schwenk in neues Terrain. Wir sind gespannt!
Eine Zigarre kommt selten allein
Whisky, Rum oder Cognac, aber auch Portwein, Brandy und Champagner sind bekanntlich gängige Einzelbegleiter zu Zigarren. Die passende Kombination von Spirituose und Zigarre für ein harmonisches Verhältnis und übereinstimmendes Aromenspiel beider Delikatessen zu finden, ist schon nicht leicht. Eine größere Herausforderung stellt die Idee eines Cocktail-Zigarren-Pairings. Diese Zündung ist keine neue, aber nicht ganz einfach. „Wichtig ist, dass es schmeckt und die Aromen zueinander in einem ausgewogenen Verhältnis stehen und einander gegenseitig unterstützen“, zitieren wir Christian Schroff von der Hofheimer Orientierbar in einem MIXOLOGY-Beitrag. Thomas Huhn, Barmanager des Baseler Fünfsternhotels Les Trois Rois, favorisiert sogar die Kombination von (großen) Zigarren mit mehreren, jedoch kleineren Drinks. Ein Zigarren- und Spirituosen- oder Cocktailarrangement gestaltet sich schon aufgrund der Vielfalt innerhalb beider Genusskategorien als knifflig, aber durchaus spannend und realisierbar. Huhn will zu jeder Zigarre den passenden Cocktail finden, wie er in einer jüngst von Gault Millau veröffentlichten Pairing-Session mit Sam Reuter, Davidoffs Global Brand Ambassador, meint. Ab nach Basel also?
Patrón Perfectionists Cocktail Competition 2019 geht an den Start
Die Anmeldemöglichkeit für die diesjährige und fünfte Patrón Perfectionists Cocktail Competition läuft bereits. „2019 ist ein Meilensteinjahr für die Marke. In nur fünf Jahren hat sich die Patrón Perfectionists Cocktail Competition von einem Ein-Land-Wettbewerb in Großbritannien zu einem Wettbewerb entwickelt, der sechs Kontinente mit mehr als 30 Länder umfasst“, sagt Matthew Sykes, Senior Director International Marketing. In den vergangenen vier Jahren haben 6.000 Bartender an dem Wettbewerb rund um die mexikanische Tequila Brand teilgenommen. Auch für dieses Jahr werden mehr als 5.000 Anmeldungen erwartet. Patrón Spirits sucht auch in diesem Jahr Mixologen, die ihren Respekt vor handwerklichem Können, Liebe zum Detail und ein unerschütterliches Bekenntnis zur Perfektion unter Beweis stellen und diese Werte durch ihre Cocktailkreationen und die Präsentation dieser zum Leben erwecken möchten. Einsendungen für den Wettbewerb sind bis zum 31. Juli 2019 unter patronperfectionists.com möglich. Das Finale der insgesamt sechs besten Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz findet am 9. September in München statt. Im Januar 2020 jedoch werden alle 22 Gewinner der nationalen Finals zur „Global Final Week“ nach Mexiko reisen. Das große Finale wird ebenfalls im Haus von Patrón, der Hacienda Patrón in Jalisco, ausgetragen.
Responsible Drinking
Der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol ist auch SpiritsEurope, einer Interessensvertretung nationaler Verbände und führender Spirituosenhersteller mit Sitz in Brüssel, ein Anliegen. Im Frühjahr hat die Vereinigung daher das europäische Internetportal responsibledrinking.eu online aufgeschlagen. Das Portal gibt Aufschluss über Verbraucherinformationen zu allen in der Europäischen Union zugelassenen Spirituosenkategorien. Es widmet sich dem Herstellungsprozess von Spirituosen, ihrer Definition und Verfügbarkeit und schlägt einen Drink-Kalkulator auf. Sie behandelt Themen wie Zusatzstoffe, gibt Tipps, wie ein trinkfreudiger Abend unvergesslich bleibt, und lässt auch das Kalorienzählen nicht aus. Zudem verlinkt Responsible Drinking zu den jeweils länderspezifischen, nationalen Websites der 28 EU-Mitgliederstaaten. Die übergreifende EU-Seite findet man unter responsibledrinking.eu. Auch der Bundesverband der deutschen Spirituosen-Industrie- und Importeure unterstützt die Plattform. Mit der Umsetzung der deutschen Seite mit dem Titel massvoll-genießen.de will man Konsumenten noch mehr Informationen über Spirituosen bieten und ihnen den Schritt zur freiwilligen Selbstverpflichtung erleichtern.
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