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5 Rum Cocktails für den Herbst & Winter

5 kraftvolle Rum-Cocktails für die kalte Jahreszeit

Rum geht eigentlich immer. Vor allem aber: Rum geht nicht nur im Sommer, wenn er vielen Leuten auch wirklich durch seine typischen Drinks im Sinn liegt. Denn natürlich machen ein Daiquiri, Mojito oder eine frisch pürierte Piña Colada besonders bei tropischen Temperaturen eine herausragende Figur – aber ebenso gibt es natürlich eine stattliche Riege kraftvoller Rum-Cocktails, die auch als Begleitung von Herbststurm, Graupelschauer und Kaminfeuer ziemlich gut funktionieren.

Schließlich weiß jeder: Der kalten Jahreszeit trotzt man am besten mit Aromenfeuerwerken. Fünf davon haben wir ausgesucht; alle mit Rum, alle kräftig, alle mit dem Versprechen, nach dem Herbstspaziergang wieder gründlich aufzuwärmen.

Jet Pilot Cocktail

Jet Pilot

Zutaten

3 cl Jamaika-Rum (gereift)
2 cl goldener puerto-ricanischer Rum
2 cl Demerara Overproof Rum
1,5 cl Falernum
1,5 cl frischer Limettensaft
1,5 cl Pink Grapefruitsaft
1,5 cl Zimtsirup
3 Dashes Angostura Bitters
2 Dashes Absinth

1) Jet Pilot – einmal abheben mit ordentlich Rum?

Zugegeben: Ein Rum-Cocktail mit so einem Namen steht in dieser Aufzählung eigentlich auch nur wegen ebenjenes Namens. Die Zutatenliste des Jet Pilot liest sich zwar nicht beliebig, sie ist aber mit Blick auf die Hochphase der Tiki-Kultur auch nicht wirklich einzigartig: Rum, Rum und Rum, gepaart mit Zitrus und Würze.

Andererseits: Das macht schon ziemlich Spaß, was sich dort im Glas abspielt! Falernum, Zimt, Bitter und Absinth bilden ein tolles Gegengewicht und einen potenten Sparringspartner für die Rum-Trias. Die Zitrussäfte liefern den Boden für diesen abwechslungsreichen Schlagabtausch, der mit jedem Schluck spannender wird. Nur hinter den Steuerknüppel sollte man sich nach einem Jet Pilot definitiv nicht mehr setzen.

Fedora Punch Cocktail
Hurricane Cocktail

2) Fogcutter – für klare Sicht

Noch so eine Name! Man muss sich eingestehen, dass Tiki-Drinks alleine deswegen so einen Spaß machen, weil ihre Bezeichnungen einfach die schönsten Wortungetüme der Cocktailwelt sind. Wobei man sich natürlich im Falle des Fogcutter berechtigterweise eher fragt, ob er es nicht selbst ist, der den Nebel überhaupt verursacht.

Ob Nebel oder nicht: Der Fogcutter ist nicht nur im Tiki-Kontext ein hochinteressanter, komplexer und durchaus gewagter Drink, denn er kombiniert mit Rum, Gin und Brandy gleich drei klassische Basis-Spirituosen miteinander. Dazu noch Cream Sherry als charakterstarkes Süßungsmittel, und fertig ist ein wirklich einzigartiger Rum-Cocktail, der auf jeden Fall dabei hilft, sich die trübe Stimmung zu vertrinken, wenn es am Novemberabend dunkel und neblig wird.

Fogcutter

Zutaten

5 cl leichter puerto-ricanischer Rum
2 cl Brandy
1 cl Dry Gin
1,5 cl Cream Sherry
1,5 cl Orgeat
2 cl frischer Zitronensaft
2 cl frischer Orangensaft

Fedora Punch

Zutaten

3 cl Jamaika-Rum (gereift)
2 cl Bourbon
2 cl Cognac
2 cl Orange Curaçao
3 cl frischer Zitronensaft
1 Ananassirup

3) Fedora Punch – Tiki before Tiki

Carl Seutter ist eine der zentralsten Figuren der europäischen Bar-Gründerzeit: Sein erstmals 1909 in Leipzig erschienenes Buch Der Mixologist kann als mehr oder minder erstes echtes deutschsprachiges Fachbuch für den Bar-Beruf angesehen werden. Das Buch erlebte mehrere Auflagen und war als Ausbildungs- und Standardwerk über Jahrzehnte gefragt.

Da mutet es fast ulkig an, dass Seutter mit seinem Fedora Punch schon rund 30 Jahre vor den ersten Anzeichen der frühen Tiki-Welle einen Drink liefert, der sich fast wie eine Blaupause dafür liest. Ein duftiger, anregender Drink, der gleich drei gereifte Spirituosen zusammenbringt. Seutters Originalversion setzt auf Cognac als Hauptdarsteller, wir favorisieren die Variante als Rum-Cocktail mit „mehr Jamaika“. Sollten Sie auch versuchen. Wirklich.

Fogcutter Cocktail

4) Hurricane – aber bitte ohne Schrott

Gleich nach Piña Colada, Mojito und Caipirinha ist der Hurricane vielleicht der Cocktail, dem im Laufe der Zeit die schlimmsten Verunstaltungen angetan worden sind. Fast überall findet man heutzutage unter seinem Namen aufgepumpte Zuckerbatzen voller Nektar und minderwertigem Rum.

Dabei ist der klassische Hurricane eine simple kreolische Wunderwaffe aus dem klimatisch gerne mal von einem Extrem ins andere schwankenden New Orleans: Viel Rum, Zitrone und Passionsfruchtsirup ergeben einen wunderbaren Dreiklang, mehr braucht es nicht. Niemand wird erwarten, dass man wirklich jene 12 cl Rum hineingibt, die angeblich im Ur-Rezept vorgesehen sind. Viel wichtiger: einen guten Sirup kaufen. Oder noch besser selber kochen. Dann wirbelt er auch im Glas, der Hurricane.

Hurricane

Zutaten

8 cl Jamaika-Rum (gereift)
4 cl frischer Zitronensaft
4 cl Passionsfruchtsirup

Ranglum Cocktail

Ranglum

Zutaten

4 cl gereifter Bermuda-Rum
0,5 cl weißer Overproof-Rum
1,5 cl Falernum
2,5 cl frischer Limettensaft
evtl. Zuckersirup

5) Ranglum – Rum, ganz schlicht und einfach Rum

Simpler geht’s kaum, aber auch nicht wirklich besser. Der Ranglum von Gonçalo de Sousa Monteiro ist ein Rum-Cocktail für Freunde klarer Linien und echten Geschmacks. Zwei gegensätzliche Rumsorten bereichern sich im Ranglum, dazu kommt ebenfalls rumbasierter Falernum als Süßungsmittel in diesen klassischen Sour.

Der allgemeinen Legende nach hörte Monteiro bei der Entwicklung des Drinks gerade Musik von Ernest Ranglin. Und das ist dann doch irgendwie auch eine ganz feine Vorstellung: Während draußen das nächste Sturmtief den dritten Hagelschauer übers Land treibt, schalten auch wir ein wenig alten Ska an, mixen uns einen Ranglum und zeigen der kalten Jahreszeit die ebenso kalte Schulter. Schließlich haben wir genug Rum.

Credits

Foto: ©Caroline Adam

Comments (2)

  • Christian Wirth

    Ich finde Eure Rezepte immer wunderbar und hab nur manchmal das Problem, dass ich nicht weiß welche Spirituosen gemeint sind. Was soll ich z.B. für einen Rum nehmen, wenn Ihr schreibt goldener puerto-ricanischer Rum, oder leichter puerto-ricanischer Rum. Was genau meint Ihr mit gereifter Jamaica Rum, gereifter Bermuda Rum und weißer Overproof Rum. Habt Ihr mir hier ein paar Tipps, welche Flaschen ich mir für meine Hausbar zulegen soll, damit die Drinks auch wirklich schmekcen 😉
    Ansonsten finde ich Eure Berichte und Rezepte einfach nur immer Klasse!!! Weiter So!

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    • Mixology

      Lieber Christian, danke für deinen Kommentar! Wir verzichten bewusst auf explizite Markennennung, da es viele verschiedene Hersteller von z.B. Overproof-Rum gibt. Am besten gehst du mit diesem Fachbegriff ausgestattet zu deinem Spirituosenhändler oder Bartender deines Vertrauens und fragst diesen nach seinen Empfehlungen. Ansonsten wirst du natürlich auch mit diesen Begriffen online fündig, im Falle von Rum zum Beispiel im Rum Depot oder bei Rum & Co. Ein kleines Begrifflexikon findest du auch hier: https://cocktails.mixology.eu/lexikon/

      Aktuelle Produktempfehlungen findest du auch im MIXOLOGY Magazin.

      Herzliche Grüße

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