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Greenpoint Cocktail McIlroy

Greenpoint Cocktail: der Manhattan im Chartreuse-Kleid

Greenpoint ist nicht der berühmteste Stadtteil von New York, und der danach benannte Drink ist auch nicht der berühmteste, der nach einem Bezirk benannt wurde. Was nicht heißt, dass sich der Chartreuse-Cocktail in den knapp 15 Jahren seines Bestehens nicht einen erstaunlichen Ruf erarbeitet hat.

Es war um das Jahr 2005, als Michael McIlroy anfing, als Bartender im New Yorker Milk & Honey von Sasha Petraske zu arbeiten. Einer seiner Kollegen, Enzo Errico, hatte damals gerade den Red Hook Cocktail – noch so ein New Yorker Stadtteil – als Hauscocktail etabliert.

Greenpoint zwischen grün und gelb

Michael McIlroy sah sich in dessen Fußstapfen und wollte einen Cocktail kreieren, der eine ähnliche Richtung einschlägt, also eine Abwandlung eines Manhattans ist, aber dennoch eine würzige Note beinhaltet. Da er damals in Greenpoint wohnte und der Drink natürlich den Namen eines Stadtteils bekommen sollte, lag die Idee nahe, eine grüne Chartreuse als Zutat zu verwenden und so die Verbindung zu schaffen.

Geschmacklich entschied er sich am Ende aber doch für die leichtere Variante des Likörs: Auch wenn es oftmals anders dargestellt wird, McIlroy verwendet für seine Originalrezeptur die gelbe Chartreuse.

Greenpoint Cocktail

Zutaten

6 cl Rye Whiskey
1,5 cl süßer Wermut
1,5 cl Chartreuse Jaune
2 Dashes Angostura Bitters
2 Dashes Orange Bitters

Greenpoint schafft es rasch zu Popularität

Nachdem sein Drink in wenigen Jahren internationale Popularität erfuhr und in verschiedenen Cocktailbüchern, unter anderem in Jim Meehans „Das geheime Cocktailbuch“, präsentiert wurde, darf man im Falle des Greenpoint durchaus von einem modernen Klassiker sprechen.

Darauf angesprochen, freut sich McIlroy zwar über diese Ehre und findet es fantastisch, dass sein Drink dieses Prädikat erhält; noch wichtiger ist ihm aber, dass Kollegen auf der ganzen Welt den Cocktail mögen und ihren Gästen empfehlen.

Greenpoint geht rund um die Welt

Und in der Tat ist der Greenpoint Bartendern auf der ganzen Welt längst zum Begriff geworden. Der Südafrikaner Nick Koumbarakis etwa vermixt gerne sehr komplexe Spirituosen, da diese sich im Greenpoint bestens ergänzen können. Zu einem kräftigen Rye würde er in dem Fall Cocchi Americano und gelbe Chartreuse geben. Dazu Orange Bitters sowie Angostura Bitters, und anstatt den Drink zu rühren, würde er die Methode des „Throwing“, des Werfens, wählen.

Marcus Wolff, heute Betriebsleiter in der TA OS Skybar, konnte mit dem Namen nichts anfangen, als er das erste Mal um den Drink gebeten wurde, und war vielmehr verwirrt vom Rezept, das ihm Google präsentierte: „Wieso heißt der GREENpoint, wenn gelbe Chartreuse reinkommt?“

Oder doch mit Gin?

In seiner Variante verzichtete Wolff auf die Verwendung von Bitters, um die Aromen der Spirituosen in den Vordergrund zu stellen. Außerdem empfahl er gerne die Spielart, den Whiskey durch einen kräftigen Gin zu ersetzen

Eine erfrischend andere Meinung bekommt man ausgerechnet aus der Chartreuse-Hauptstadt Frankfurt. Maxim Kilian, früher im The Parlour und heute im Blumen, war diese Variante eines Manhattan suspekt. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen Twist, der dem Original nicht das Wasser reichen kann.

Greenpoint kann immer überraschen

Dass der Greenpoint nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist, versteht der Urheber durchaus selbst. „Ich empfehle den Drink meist Gästen mit einem Hang zu Klassikern, die auf der Suche nach dem bestimmten Kick sind, oder meinen, schon alles zu kennen”, so Michael McIlroy. “Ein einfacher, ausbalancierter Cocktail mit einem bestimmten Twist.“

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