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Mit Romero & Julieta ins Paradies?

Unser Autor Marco Beier scheint einen neuen Sehnsuchtsort für die Flucht gefunden zu haben. Natürlich nicht ohne einen Drink: den Romero & Julieta. Ganz passend zu Leichtigkeit des Seins aber ohne Missgunst, Gift, Schwerter und Familienfehden. Dafür mit umso mehr Aroma. 

Keine Angst, weder wird hier Shakespeares Balkon-Drama neu aufgerollt, noch wollen wir uns mit einem Zweiteiler befassen, bei dem sich zwei Spirituosen ein Glas teilen, die so gut zusammen passen, dass man sie eigentlich nie getrennt servieren sollte. Hier geht es um Tequila und um einen Drink, der so einfach und gut ist, dass es eine Schande wäre, ihn noch länger zu verschweigen.

Rancho Pescadero heißt der Sehnsuchtsort in dieser Woche. Ganz im Süden von Baja California, der schmalen Halbinsel im Westen Mexikos, liegt dieses Resort, Hotel, Paradies — die Definition sei jedem selbst überlassen. Den Autor dieser Zeilen packte jedenfalls das schlimmste Fernweh seit langem, als er die Homepage des Hotels überflog.

Nicht unbedingt für den schmalen Geldbeutel geeignet, aber mit garantiert lässiger Erholung scheint das Rancho Pescadero nicht nur aufgrund von Lage und Umgebung ein außergewöhnliches Urlaubsziel zu sein. Abseits großer Menschenmengen und in unmittelbarer Nähe zum Meer lässt man hier Füße und Seele baumeln, verbringt den Tag am Strand oder im Spa und wartet auf den Abend, an dem man es sich in einem der Restaurants gemütlich macht, bevor es an die Bar geht. Die Definition von Urlaub.

Mexikanische Lässigkeit

Glaubt man der Beschreibung des Hotels, kann man nicht anreisen, ohne durch die eigenen Gemüse- und Kräutergärten zu gehen, aus denen sich auch die Restaurants bedienen. ‚Vom Feld auf den Tisch‘ ist die Devise. Fangfrischer Fisch mit Gemüse und Früchten aus eigenem Anbau bilden das kulinarische Konzept, welches sich bis an die Bar fortsetzt. Und wie es sich für Mexiko gehört, gibt es einen hauseigenen Tequila, der vor Ort in Eichenfässern lagert und die Basis für die meisten Drinks der Bar bildet. Dass nicht nur das Hotel an sich toll zu sein scheint, sondern auch die Personen dahinter, zeigen die FAQs: „Du fängst den Fisch, wir kochen ihn für dich“, ist etwa einer der Sätze, die hängen bleiben. Auch die Aussicht, Wale vom eigenen Balkon beobachten zu können, spricht nicht unbedingt gegen das Rancho Pescadero.

Eines gibt es allerdings nicht: Parties bis Mitternacht. Sehr mitarbeiterfreundlich schließen die Restaurants um 21 Uhr, die Bar eine halbe Stunde später. Bevor man sich zur Nachtruhe begibt, sollte man sich also zeitnah eine würzige Erfrischung aus Tequila, Hibiskus und Rosmarin zur Hand nehmen und den Tag mit den Füßen im Wasser und einem Glas in der Hand beenden.

Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob der nächste Urlaub schon beschlossen ist, kann den Drink schon einmal in der eigenen Bar testen. Strand, Palmen und Meer (und Wale) muss man sich dann noch dazu denken. Im Gegensatz zu Shakespeare-Tragödien klappt’s dann auch mit dem Happy End.

Credits

Foto: Baja California, Mexiko via Shutterstock.

Comments (1)

  • Helmut

    Es ist wirklich spannend (wenn auch etwas frustrierend) zu beobachten, dass es heutzutage scheinbar unmöglich für Bartender geworden ist, neue Cocktailrezepte zu entwerfen, für die man nicht erstmal die obskuren Spezialzutaten mühevoll herstellen muss (Erde-Sirup, Papiersirup, Chai-infused port, fat-washed Bacon-Bourbon usw).
    Letztlich sind diese Rezepte natürlich spannend; mir kommen sie aber oft sehr elitär und wenig praktikabel für den Alltagseinsatz, insbesondere in der Heimbar, vor. Vielleicht bin ich aber auch nur zu konventionell veranlagt für die heutige Barhipster-Welt… 🙂

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