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© Tales Bar

TALES BAR : WOLFGANG BOGNER UND SEIN ZÜRICHER WOHNZIMMER

Vor zwei Jahren hat der gebürtige Münchner Wolfgang Bogner seine Tales Bar in Zürich eröffnet. Seither werden sich in der als Cocktail-Wohnzimmer konzipierten Einrichtung vor allem zu später Stunde Geschichten erzählt. Schließlich ist der Name der Bar Programm, und Bogner und sein Team sind sich einig, wofür sie stehen soll: für geselligen Austausch und Drinks auf hohem Niveau.  

Mittlerweile ist es nicht mehr allzu schwierig, in Zürich gute Bars mit qualitativ hohem Trink-Niveau oder einer speziellen Ausrichtung im Spirituosensegment zu finden. Neben den angestammten Einrichtungen wie der traditionellen Kronenhalle Bar, Markus Blattners The Old Crow oder der Widder Bar, die wegen Umbaus vorübergehend als Widder Garage mit Clubatmosphäre im Augustinerhof zu besuchen ist und ab September als Widder Bar & Kitchen über zwei Stockwerke an gewohnter Stelle im Widder Hotel wiedereröffnen soll, ergänzen einige neue (Hotel-) Bars wie die 4 Tiere mit ihrem Schwerpunkt Gin oder die Felix Bar das Trink-Szenario der Limmatstadt.

Nach Mitternacht ab in die Tales Bar

Wenn der letzte Besucher dieser Etablissements seinen Heimweg angetreten hat, der Tresen blitzeblank und die Gläser-Flotte für den nächsten Abend wieder in Reih und Glied geordnet ist, tönt es zumeist nach den üblichen Sperrzeiten rund um Mitternacht in Zürichs Bartender-Community: „Ich bin dann mal bei Wolfgang!“ Gemeint ist Wolfgang Bogner, der seit zwei Jahren als Gastgeber in sein Cocktail-Wohnzimmer, der Tales Bar, in der Selnaustrasse lädt, die zu einem bedeutenden Anziehungspunkt in Zürichs Bar-Szene nicht nur zum Apéro, sondern vor allem nach Mitternacht geworden ist.

Wolfgang Bogners Idee und sein Konzept, mit der Tales Bar einen Ort für gesellige Begegnungen, einen Feierabend-Treffpunkt für Kollegen aus der Gastronomie und natürlich auch „normale“ Gäste zu gründen, hat sich in der ganzen Stadt herumgesprochen und institutionalisiert. „Es war ganz klar unser Ziel, einen kleinen gemütlichen Laden mit persönlichem Service in der Stadt zu initiieren. Eine Anlaufstelle zu schaffen, wo man gute Drinks auf hohem Niveau gepflegt und zu später Stunde genießen und sich dabei austauschen und unterhalten kann“, sagt Bogner, der seinen Gästen in der mit goldenen Tapeten und dunklem Holz getäfelten Bar eine heimelige Atmosphäre bietet und sie so empfängt, als wären sie Gäste bei ihm Zuhause.

Tales Bar setzt auf familiäre Arbeitsatmosphäre

Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Michel Kurtze hat er dieses „Cocktail-Wohnzimmer“ vor zwei Jahren auf Vordermann gebracht hat, Bartender Jakob Trost ergänzt das magnetische Tales Bar-Trio. In der Ausführung dieses Konzepts bilden die drei Bartender seit Eröffnung im Sommer 2015 einen stabilen Corps, setzen auf persönlichen Service und sind vollkommen gleichwertig. „Unser System ist, nicht in Servicemitarbeiter oder Bartender zu unterscheiden“, beschreibt der Inhaber die familiäre Arbeitsatmosphäre, die sich natürlich auf Gäste des beliebten Treffpunkts überträgt, und präzisiert das freundschaftliche Vertrauensverhältnis und Wissen voneinander: „Wenn ein Gast einen besonderen Drink von Michel möchte, dann weiß ich ziemlich genau, was Michel gemacht hat. So gut kennen wir einander, und das schätzen die Gäste.“

Einen Außenbereich mit Terrasse bietet die Wohnzimmer-Bar an der Schnittstelle zwischen den Züricher Kreisen (Bezirken) eins und vier nicht. Doch diese Gegebenheit hat den ausgebildete Restaurantfachmann, der zuvor sieben Jahre lang als Bartender und Barchef in der Onyx Bar des Park Hyatt Zürich gearbeitet hat, nicht abgeschreckt, die ehemalige Karaoke Bar namens Lauschuli’s zu übernehmen und umzufunktionieren. „Die zentrale Lage ist perfekt, und wir konnten die Konzession mit einer Öffnungszeit bis drei Uhr nachts von unserem Vorgänger übernehmen“, erklärt der gebürtige Münchner, der auch bei den diesjährigen MIXOLOGY BAR AWARDS erneut als Juror agieren wird.

Das und die konzeptionelle Ausrichtung haben dem Team, das durch Wolfgang Bogners Frau Isabell in administrativen Angelegenheiten unterstützt wird, und den Kollegen aus benachbarten Bars – deutschen Mitstreitern in Züris Bar-Universum, Stammgästen, Expats und allen anderen Nachtschwärmern  – in die Karten gespielt und die Bar zu einer beliebten Anlaufstelle gedeihen lassen.

Die Tales Bar und ihr Alleinstellungsmerkmal in Zürich

Die Gäste des Wahlschweizers, der seiner Frau vor zehn Jahren nach Zürich gefolgt ist und mittlerweile einen vierjährigen Sohn hat, finden zwar eine große Auswahl an amerikanischen Bourbons und Rye Whiskeys, Wermuts, Amaros oder Kräuterlikören in der Tales Bar vor, doch lediglich mit einem auserkorenen Spirituosen-Schwerpunkt und sündhaft teuren Produkten will das Team nicht „arbeiten“.

„Für uns macht es keinen Sinn, diesbezüglich mit anderen Einrichtungen wie beispielsweise einer The Old Crow Bar und den dort vorhandenen Whisk(e)y-Raritäten oder einer Widder Bar zu konkurrieren“, meint der leidenschaftliche Gastgeber, der in seiner Kreation auf ein breit gefächertes Spektrum von über 550 Spirituosen zurückgreifen kann, seinen Gästen lieber einen Drink zu angemessenen Preisen empfiehlt und auf spezielle Vorlieben eingeht.

Das konzessionierte Zugeständnis mit der verlängerten Sperrstunde setzt der Tales Bar ein Alleinstellungsmerkmal. Im Sommer, wenn das Wetter mitspielt und die Limmat-Städter tagsüber am Zürisee oder im bergigen Umland verweilen, herrsche dort tagsüber „manchmal und verständlicherweise gähnende Leere“, so Bogner, der seine Freizeit selbst am liebsten in der freien Natur verbringt. Doch spätestens am Abend und im Winter ändert sich das Szenario in der zeitlos eingerichteten Bar, wo eine Geschichte die andere jagt. Der Bar-Name ist schließlich Programm. „Und dieser war sehr schnell gefunden. Denn worum geht’s in einer Bar?“, fragt Bogner und fügt hinzu: „Niemand besucht eine solche ausschließlich, um seinen Durst zu stillen. Leute treffen sich, um sich bei guten Drinks zu unterhalten und eine gute Zeit zu haben, die wir ihnen geben wollen. Es geht um Geschichten!“

Und diese werden auch zu später Stunde in der Tales Bar geschrieben.

Credits

Foto: Foto via Tales Bar.

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