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Thornbridge Chiron gewinnt MIXOLOGY TASTE FORUM Pale Ale

Ein Brite gewinnt den britischen Stil: Das Chiron von Thornbridge erhält die höchste Punkteanzahl in der zweiten Runde des MIXOLOGY TASTE FORUM zum Thema Pale Ale. Doch auch die deutschen Brauer demonstrieren, dass sie die neue Standard-Disziplin der Bierwelt bestens beherrschen.

Die obergärige Pale Ale-Stilistik war und ist, neben dem stärker und bitterer eingebrauten India Pale Ale (IPA), jene Biersorte, über die sich die Craft Beer-Bewegung definierte und mit der sie vor rund 40 Jahren von den Vereinigten Staaten aus ihren Anfang nahm. Eigentlich eine ur-britische Sorte, ist mit dem Begriff heutzutage fast immer die amerikanische Variante gemeint, die sich durch eine etwas höhere Stammwürze und damit einen etwas höheren Alkoholgehalt, sowie durch die charakteristische, blumig-fruchtige Hopfung mit Aromahopfen US-amerikanischer Prägung auszeichnet.

Thornbridge Chiron: Ein moderner Klassiker

Längst vorbei sind hingegen die Zeiten, in denen Pale Ales noch ein Exotikum darstellten: Mittlerweile schickt sich der Stil an, auch in hiesigen Gefilden auf immer mehr Bierkarten präsent zu sein. Pale Ale – von Tag zu Tag ein weiterer Standard neben Pils, Hellem und Hefeweizen. Der Markt für die süffige, angenehm bittere Bierspezialität wächst und gedeiht wie kaum ein anderer, fast im Wochenrhythmus kommen neue Qualitäten sowohl aus Craft-Brauereien sowie inzwischen auch aus den großen Bierhäusern hinzu. Grund genug für das MIXOLOGY TASTE FORUM, zum zweiten Mal nach Dezember 2014 das Augenmerk auf die Gattung zu richten (damit ist Pale Ale die erste Getränkekategorie überhaupt, die zum zweiten Mal bewertet wird).

Dass der Stil auch in seiner eigentlichen Heimat in Perfektion beherrscht wird, stellt der Testsieger der Runde eindrucksvoll unter Beweis: Das Chiron American Pale Ale aus dem Hause Thornbridge – vielleicht der Craft-Vorreiter von der Insel, gegründet im Jahre 2005 – sahnt mit 96 von 100 möglichen Punkten und der Note „Excellent“ den Sieg in der Verkostungsrunde von insgesamt 14 Bieren ab.

Das angenehm trinkbare Ale mit runden 5% Vol. überzeugte dabei mit einer perfekten Balance zwischen Bittere und Malzigkeit, flankiert durch eine typische, fein abgestimmte Hopfung mit den neo-klassischen Sorten Citra, Amarillo und Cascade – das Resultat ist eine vielschichtige Aromatik mit Anklängen von Heu, Zitrus, Honig und Blüten. Ein nahezu archetypisches Pale Ale!

Die deutschen Craft-Brauer sind dich dahinter

Nur einen Punkt weniger, und damit ebenfalls das Prädikat „Excellent“, erhält der beste deutsche Vertreter, das Pale Ale von Thomas Wachnos Marke Hopfenstopfer, einem der ältesten Akteure der hiesigen Craft-Szene. Sein Citra Ale – reinsortig gehopft – besticht durch eine schöne Textur aus Gersten- und Weizenmalz und klare Noten von Zitrone, Kräutern und Mineralität. Das Spitzentrio wird komplettiert durch das Hauptstadt-Pale Ale der gerade einmal knapp zweijährigen Bierschmiede Brlo, die jüngst ihre eigene Braustätte in Berlin bezogen hat. Insbesondere die herausragende Bewertung des Brlo Pale Ales mit 92 Punkten und der Note „Very Good“ demonstriert, dass die jungen deutschen Brauer nicht nur innovativ sind, sondern auch akribisch an der Qualität ihrer Sude arbeiten: Noch vor eineinhalb Jahren bewertete die MIXOLOGY-Redaktion die erst Charge eher mittelmäßig, heute gehört das Pale Ale von Brlo zur absoluten Spitzenkategorie.

Auch insgesamt konnten die 14 erprobten Pale Ales punkten: Nur eines blieb am Ende unter 80 Punkten, gar fünf Mal wurden die beiden Höchststufen „Excellent“ und „Very Good“ vergeben.  Und das Schönste daran: Wir wissen jetzt schon, dass beim Pale Ale, dieser neuen Benchmark-Kategorie, das Ende der Entwicklung noch lange nicht erreicht ist!

Das MIXOLOGY TASTE FORUM verkostet und bewertet für jede Ausgabe von MIXOLOGY nach klaren Kriterien einzelne Kategorien an Spirituosen, Bieren oder anderen barrelevanten Getränken. Die kompletten Ergebnisse des MTF Pale Ale II finden Sie in der aktuellen Ausgabe 5/2016 von MIXOLOGY, dem Magazin für Barkultur. Informationen zu einem Abonnement gibt es hier.

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Credits

Foto: Postproduktion: Tim Klöcker

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