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The Golden B

Eine Frage des Codes: The Golden B in Düsseldorf

Club und Bar, Swarowski-Diamanten und Betonarchitektur: The Golden B in Düsseldorf fungiert als Brücke zwischen zwei Welten. Konsequenterweise verbindet Barchef Tim Terhörst auch bei seinen Drinks Moderne und Tradition. Willkommen ist jeder, der den richtigen Code parat hat. Und damit ist nicht die Kleidung gemeint.
Schaut man sich auf den Straßen NRWs um und seiner Bevölkerung auf den Mund, so ereilt einen recht schnell der Verdacht, Düsseldorf genieße nicht den besten Ruf. Der Kumpel-Kultur des Ruhrgebiets um einige Kilometer entflohen, oszilliert die Stadt ein wenig zwischen heimatlich-angehauchter Landeshauptstadt und Welthauptstadt der Mode voller A-Prominenz. Nichts davon ist Düsseldorf wirklich, aber eben von beidem ein wenig.
Nirgendwo manifestiert sich diese charakterliche Unsicherheit so sehr wie zwischen Altstadt und Kö. Wird in den verwinkelten Gassen Ersterer der Feierabend stilecht mit einem Alt begossen, schlendern die Schönen oder eben weniger Schönen mit schön viel Geld schnurstracks die teuerste Straße der Stadt entlang auf der Suche nach Marc Cain und dem anschließenden Moët.
Düsseldorfer Kö vereint in der Unterschiedlichkeit
„Gegensätze ziehen sich an“, so oder so ähnlich könnte man Tim Terhörst neues Konzept beschreiben, mit dem er seit Ende November die Düsseldorfer Barwelt bereichert. „Sie schließen sich jedoch nicht von vornherein aus. Natürlich kommt man in diese Bar, sieht die Champagnerflaschen hinter den glasvertäfelten Wänden und Swarowski-Diamanten an der Wand – aber eben auch den Beton, die als Kontrapunkt etablierte Industriearchitektur und auch die Karte“, so der 25-jährige Schöpfer des The Golden B.
Eigentlich stammt Terhörst aus dem sympathisch-ländlichen Münster und lernte Industriekaufmann. „Mich hat es dann aber immer hinter die Bar verschlagen. Zunächst nur in Clubs, danach an die Barschule Rostock und anschließend nach St. Moritz und Düsseldorf. Dann hat sich diese Möglichkeit hier geboten und ich habe zugesagt.“

The Golden B oszilliert zwischen Club und Bar

Und so spiegelt sich auch die persönliche Vergangenheit des Barchefs in seinem neuen Projekt wider. Am Wochenende zwecks Räumlichkeiten im Gewand eines Clubs getarnt, wird hier unter der Woche von Mittwoch- bis Samstagabend ein reines Drinks-Konzept feilgeboten. So ändert sich nicht nur das Gesicht des Etablissements, sondern mit ihm ebenfalls die Karte und das Angebot allgemein.
„Wir wollten uns die Räumlichkeiten zu Nutze machen. Zum einen ist unsere enorme Fläche durchaus schwierig zu bespielen. Andererseits werden die Besucher aber gerade durch den Clubbesuch auf uns aufmerksam, bleiben hängen und schauen anschließend ebenfalls in der Bar vorbei.“

Düsseldorfer Schranke: No Code, No Entry

Als wäre die Herausforderung nicht schon groß genug, mit einem Objekt auf der Kö hat sich das Team entschieden, der Bar eine Besonderheit mitzugeben. So wird regelmäßig ein Code auf Facebook und/oder Instagram gepostet, den der Gast beim Eintritt auf einer Schaltfläche an der Tür angeben muss, um die Bar betreten zu dürfen.
Getränketechnisch möchte Terhöst sein Publikum nicht zu sehr verwirren. Ihm liegt es eher daran, den Gast an der Tür abzuholen und ihm ein Konzept vor Augen zu führen, das sowohl dem Genussmenschen als auch jedem, der es einmal werden möchte, auf gleiche Art und Weise gerecht werden kann. Das löst Terhöst insofern, als dass er Fancy Drinks eine oder zwei Komponenten der anspruchsvollen Mixologie hinzufügt und eben genau damit eine Brücke zwischen diesen zwei Welten baut.
Da gibt es zum Beispiel den „Basil Amour“, der als Hommage an den Basil Smash gleichzeitig mit Pistazie und Mascarpone aufwartet und damit sicherlich eine teuflisch süße Kombination darstellt, oder auch den „Pandavan“, der Bourbon, Zitrone, Pandan und Amaretto miteinander vereint. Im Grunde ja auch die pure Ehrlichkeit, sich einzugestehen, den Gast in gerade dieser Gegend ein wenig für das alkoholisch gustatorische Vergnügen zu schärfen. Diese, zwischen Moderne und Tradition spielende Karte, wechselt darüber hinaus wöchentlich, da Terhörst immer neue Impulse in das Konzept mit einbringen möchte.

Jeder ist im The Golden B willkommen

„Der Ruf der Kö veranlasst Außenstehende vielleicht zunehmend zur Annahme, dass hier nur Snobs unter sich über Drinks philosophieren, aber das ist Quatsch. In meiner Bar ist jeder willkommen. Ob 50-jähriger Anzugträger, Kochazubi, Student oder Boutique-Laufkundschaft”, so der junge Barchef, der abschließend hinzufügt: „Am Tresen sind wir doch alle gleich.“

Credits

Foto: Photo Credit Golden B

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