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DER WEG ZUR EIGENEN BAR: DAS TODDY TAPPER

Indika Silva ist seit vielen Jahre eine feste Größe in der Kölner Barszene. Mitte Juli wird er im Agnesviertel mit dem Toddy Tapper seine erste eigene Bar eröffnen. Mit MIXOLOGY ONLINE sprach er über die einzelnen Schritte, die ihn zu seinem Traum-Objekt geführt haben, und gab erste Einblicke in sein inhaltliches Konzept.

Den Traum vom eigenen Laden träumen wohl die meisten professionellen Bartender. Auch Indika Silva schwebte dieser Gedanke schon lange im Kopf herum. Drei Jahre sei es etwa her, erzählt er, da habe er angefangen, sich konkrete Gedanken zu machen, wie er diesen Traum tatsächlich umsetzen könne. Dass er jetzt wirklich kurz vor der Eröffnung steht, dass er alles bis hierhin geschafft hat, liegt auch daran, dass er sich genug Zeit genommen habe, wie er meint. „Ich bin froh, so lange gewartet zu haben. So konnte ich mich genau vorbereiten.“ In gewerbliche Gesetze und Bauvorschriften habe er sich intensiv einlesen können, „obwohl es dann ja bei der Umsetzung doch immer ganz anders kommt“.

STEP BY STEP

Aber noch wichtiger waren wohl seine Erfahrungswerte. Nach neun aktiven Jahren in der Kölner Gastronomie kennt er die verschiedenen Viertel, deren Publikum und gastronomischen Besonderheiten so gut wie wenige andere. Dadurch habe er einen großen Vorteil, findet er. „Gerade für einen Existenzgründer wie mich, der kein Deutscher ist und aus einem anderen Land kommt. Ich konnte mich einfach schon viele Jahre ohne Druck orientieren.“

Worin genau der Nutzen dieses „ruhigen“ Ansatzes besteht, zeigt sich schon darin, wie strukturiert er das Projekt „Eigene Bar“ anging. Statt wahllos Immobilien-Anzeigen durchzuforsten, fing er damit an, sich zu überlegen, in welcher Gegend eine neue Cocktailbar wohl die besten Erfolgsaussichten haben könnte. Der mietpreisliche Vorteil eines gastronomisch kaum erschlossenen Viertels konnte ihn nicht überzeugen. „So eine Option wäre zwar günstig, aber dann musst du schon ein paar Jahre arbeiten, bis du überhaupt Stammkundschaft hast. Das war mir zu riskant“, so Silva. In der Innenstadt sah er das gegenteilige Problem: zu viel direkte Konkurrenz. Dort befindet sich das Gros von Kölns überregional bekannten Bars, wie das Spirits, das Shepheards oder das Ona Mor, nur wenige Gehminuten voneinander entfernt.

FOLGE DER GRÜNEN FEE

Am Ende waren es die Kölner Südstadt und das am nördlichen Ende der Ringe gelegene Agnesviertel, die in die engere Auswahl kamen. Beide Viertel haben viel Gastronomie und eine ausgeprägte Ausgeh-Szene. „Es gibt viele Imbisse und Restaurants, aber eben kaum Bars“, so Silva, “außerdem hatte ich in beiden Stadtteilen schon ein kleines, aber treues Stammpublikum. Das waren entscheidende Punkte für mich. Für beide Viertel wäre ich offen gewesen.“

Das geeignete Objekt fand Silva schließlich in der ehemaligen Absinth-Kneipe „Gwendoline“. „Alle anderen Bewerber waren auch Gastronomen“, erzählt Silva, “mein Konzept hat dem Vermieter wohl besonders gefallen. Er hat mich noch am selben Tag angerufen.“ Der mittelgroße, L-förmige Raum sei ideal, um seine inhaltlichen Ideen von Lounge und Bar-Bereich umzusetzen, erklärt Silva. Die Terrasse, die durch einen besonders breiten Gehweg möglich wird, sei ein tolles Extra für die Sommermonate. Eine überschaubare Karte habe Silva geplant, sagt er, und eine wöchentliche Auswahl von drei bis vier saisonalen Cocktails. Und natürlich werden auch die Aromen und Spirituosen seiner Heimat Sri Lanka eine Rolle spielen.

Mehr zu Silvas Konzept für das Toddy Tapper und zur Bedeutung dieses klangvollen Namens lesen Sie in der nächsten Printausgabe der MIXOLOGY, die am 4. August 2016 erscheint.  Indika Silva wünschen wir bis dahin viel Erfolg bei der Umsetzung seiner Pläne.

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