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Made in GSA-Hall of Fame, Teil 3: Alexander Mayer

Der Sieg mit seinem Cowbell Cocktail brachte Alexander Mayer Nachfrage in „fast schon satirischem Ausmaß“, ein Motivationshoch – und vor allem Spaß. Anlässlich unserer Siegerdrink-Serie vor dem Made in GSA-Finale am 29. Mai in Wien schildert der gelernte Schmied, welche Folgen die Teilnahme am Wettbewerb für ihn hatte.

Nein, langweilig wird Alexander Mayer derzeit wirklich nicht. Neben seinem Posten als Barchef in der Stuttgarter Schwarz-Weiß-Bar sorgt er seit dem Vorjahr mit seiner eigenen Marke „Rubus Gin“ für eine Neuheit mit viel Himbeer-Kraft. An eine Sternstunde seiner Bar-Laufbahn erinnert sich der gelernte Schmied aber immer noch gerne – den Sieg 2015 beim Made in GSA-Finale mit seinem Cowbell Cocktail.

Denn diese mit einer Wild Card erfolgte Teilnahme in Berlin zeigt exemplarisch, dass ein Drink mit Zutaten aus der Heimat (wie jeder gute Cocktail!) auch mit seiner perfekten Einfachheit bestechen kann.

Cowbell Cocktail: Die Kanten nehmen und laut läuten!

Der siegreiche und mit reichlich Kuhglocken-Geläut im The Ritz-Carlton präsentierte Cocktail des heute 28-jährigen Mayer klingt in der Nacherzählung schlicht: „Im Cowbell Cocktail wird Obstbrand in Verbindung mit Wermut zum Sour gerührt, wobei die Säurequelle Buttermilch den Zitrussaft ersetzt. Als Schmankerl kommt noch Tannenduft darauf“, so sein Erfinder.

Der aus Birnenbrand und Tannenessenz gemixte Duftspray stellt als flüssiger Wunderbaum und erstes Aroma in der Nase die Verbindung zum Schwarzwald her. Denn für die Freiburger Passage 46 ging der Quereinsteiger und Espresso-Junkie an den Start.

Vom Obstbrand hält Alex Mayer immer noch viel, „er ist ein idealer Aromageber, egal ob als Brand oder Geist“. Vielfältige Kombinationen seien auch in Verbindung mit weltläufigeren Spirituosen möglich. Als Beispiele nennt der dritte Made in GSA-Gewinner etwa Quitte und Bourbon sowie Himbeere und Mezcal. Hier können die Fruchtaromen auch ohne Abhängigkeit von der Saison eingesetzt werden, nennt Mayer einen weiteren Vorteil dieser Kombis. Und er schiebt einen möglichen Tipp für die Kandidaten dieses Wettbewerbsjahres hinterher: „In Verbindung mit einem milden oder süßen Wermut wird dem Obstbrand die manchmal auftretende Kantigkeit genommen“.

Aus GSA-Sieger wird Europameister

Genau dieses Doppel aus deutschen Landen setzte Mayer mit Rote Williamsbirne von Schladerer und Wermut von Belsazar selbst beim Cowbell Cocktail in Berlin ein. Was danach geschah, liest sich wie der wahr gewordene Traum eines jeden Bartenders abseits der deutschen Cocktail-Metropolen: „Im kleinen Freiburg empfing mich nach dem GSA-Sieg eine Welle von Presseanfragen, es folgte etwa ein Auftritt in der Sendung von Frank Elsner.“ Auch im Verhältnis zu den Gästen änderte der Cowbell Cocktail einiges. So erhielten die Worte des jungen Barmanns mehr Gewicht. Es wurde aber auch ein „Running Gag“ daraus, dass Gäste immer nach dem „Europameister“ fragten.

Entsprechend klar war, dass auch an der neuen Wirkungsstätte Stuttgart mit Obstbränden gemixt wird. Den 28-Jährigen ärgert schließlich, dass es „meist gerade ein Drink mit 2 cl Obstbrand auf die Karte schafft, der aufgrund fehlender Empfehlung ein Schattendasein fristet.“ Gegenbeispiele, bei denen ganze Barkarten um das Thema aufgebaut werden, könnte die GSA-Region jedenfalls mehr vertragen. Wie man einen Obstbrand-Cocktail promotet, schildert Mayer anhand der Übernahme des Cowbell Cocktails in die Winterkarte der Schwarz-Weiss im November 2015. „Er lief Spitze, auch aufgrund des Kuhglockengeläuts, das beim Servieren erklang.“ So schaffe man Aufmerksamkeit für ein Produkt, das von alleine eher wenige Gäste bestellen.

Was also bringt der Gewinn der Made in GSA? Alexander Mayer hat eine fast als Definition verwendbare Antwort: „Insgesamt schafft der Sieg ein Motivationshoch, das sehr produktive Triebe schafft, in verschiedene Richtungen. Und: Spaß.“

Credits

Foto: Foto via Tim Klöcker.

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