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Noilly Prat Dry Wermut

Deutlicher geht's nicht: Noilly Prat Dry gewinnt MIXOLOGY TASTE FORUM

Der beste trockene Wermut kommt, wie es sich gehört, aus Frankreich: Mit einer noch nicht dagewesenen Punkteanzahl gewinnt Noilly Prat Dry im MIXOLOGY TASTE FORUM. Damit verweist er die Konkurrenz aus Italien deutlich auf die Plätze. 
Erreicht ein Produkt bei einer doppelten Blindverkostung in der Endabrechnung ganze 99 von überhaupt 100 möglichen Punkten, so kann man getrost von einem Erdrutschsieg sprechen. Seit Bestehen des MIXOLOGY TASTE FORUM (MTF) hat es diese hohe Punktzahl für ein getestetes Produkt kein einziges Mal gegeben.
Nun ist es geschehen, denn aus der Verkostungssitzung zur Kategorie „Trockener Wermut“ geht keine geringere Marke als der Klassiker Noilly Prat Dry mit ebenjener Punkteanzahl und – natürlich – dem Prädikat „Excellent“ hervor.

Mehr als „French“ – aber der beste trockene Wermut kommt dennoch aus Frankreich

Insgesamt verkosteten die zehn Bartender bei der doppelten Blindverkostung auf der Suche nach dem besten trockenen Wermut elf verschiedene Produkte aus Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, Spanien und den USA. Dabei betonte der „Dry“ aus dem französischen Traditionshaus Noilly Prat deutlich, dass es bis heute ein französisches Wermuthaus ist, das den oft als „French“ bezeichneten, trockenen Wermut-Stil am besten beherrscht.
Der Noilly Prat Dry beeindruckte die Tester vor allem durch seine unheimlich feine, nahezu perfekte Balance: In der Nase halten sich florale und krautige Aromen die Waage, das ganze fein abgestimmt mit einem deutlichen Honig-Ton. Im Mund begeistert der golden schimmernde Wermut dann mit einem kraftvollen, jedoch dezent eingebundenen Säurekörper, feinen Wein-Nuancen, trockener Struktur einer satten Portion Eleganz.

Podiumsplätze aus dem Heimatland der Wermuts

Fast schon ungerecht bei dieser Suche nach dem besten trockenen Wermut, dass auch die Produkte auf den Plätzen zwei und drei solch gute Punktzahlen erhalten, die in vielen anderen Bereichen locker für einen Sieg genügen: So kommt der in Deutschland nicht immer regulär erhältliche, schlichte Carpano Dry auf hervorragende 95 Punkte (und damit ebenfalls auf „Excellent“), gefolgt vom „Secco“ aus dem ebenfalls italienischen Haus Mancino, der mit 92 Punkten und der Note „Very Good“ noch immer ein beeindruckendes Votum erzielt. Damit zeigen also auch die Italiener, dass sie die ursprünglich französische Stilistik ebenfalls mit Bravour beherrschen. Während der Carpano Dry vor allem durch klassische Aromen aus Zitrus, Kräutern und Gewürzen überzeugt, repräsentiert der Mancino mit seinen Noten von Lavendel, Heckenrose und Salbei einen moderneren, floralen Stil.
In der Endabrechnung zeigten sich die Tester sehr angetan vom qualitativen Level der Kategorie: Acht von elf erprobten Wermuts liegen bei 80 oder mehr Punkten. Eine weitere zentrale Diagnose des Tastings war die Einsicht, dass auch trockener Wermut wesentlich stärker als bislang auch als purer, anregender und spritziger Aperitif in den Fokus gerückt werden sollte. Denn es wäre doch schade, ihn „nur“ in Cocktails zu verarbeiten. Wie passend: Der Sommer steht ja nun gerade vor der Tür!
Die vollständigen Ergebnisse des MIXOLOGY TASTE FORUM Trockener Wermut finden Sie in der aktuellen Ausgabe 2/2018 von MIXOLOGY, dem Magazin für Barkultur. Informationen zu einem Abonnement gibt es hier.
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Comments (1)

  • JGatsby

    In der Tat war neben Wein seinerzeit Vermouth das zweite Getränk, an dem ich nippen dürfte und mit dem ich meine alkoholische Karriere begonnen habe. Vor ca. 30 Jahren war ich frech und neugierig und meine Nana zeigte mir behutsam, wie man trinkt („Martinis haben ihre Regeln, du bist nicht so weit! Oliven und Brot gehören auf den Tisch, nicht ins Glas.“) — Unzählige und spannende Versuche zeigen mir, bei trockenem Vermouth gibt es die Klasse von Noilly Prat und Lillet. Die sind eine eigene Art für sich und erklären sich nicht mit Worten, sondern mit dem Gaumen. Und die anderen Biancos und Drys sind nicht in derselben Liga, das ist eine andere Sportart.
    NP und Lillet zeichnet aus, dass man sie pur genießen kann, ohne etwas zu vermissen. Kein Scherz. Und keiner ist besser oder schlechter, jeder steht für sich. Sie können Rückgrat sein für einen Martini Cocktail, damit die Aromen des Gin und der Bitters aufblühen. Oder für einen Dry Manhattan. Oder für einen Spritz an einem lauen Sommerabend. All die anderen Vertreter dieser Gattung kommen einem fast fad vor.
    NP und Lillet sind die Flaschen, die in jeder Hausbar treu präsent sind, gleich welche andere Probanden vorübergehend verweilen. Irgendwie freut man sich immer wieder auf sie. So wie bei Tanqueray und Finsbury Platinum — selbst nach den 317 neuen einmaligen Gins letztes Jahr. Cheerio.

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