5 Bars in Leipzig: Zwischen Imperii und Rorschach-Test
An Goethe, der hier als Student wilde Jahre verlebt hat, kommt man in Leipzig nicht vorbei. An welchen fünf Bars man allerdings nicht vorbei sollte in der sächsischen Metropole, zeigen wir an dieser Stelle.
Leipzig befindet sich seit Jahren im Spannungsfeld. Kulturell auf dem Vormarsch, aber noch immer mit einer Portion Ost-Muff. Im Kern so schön wie Paris, aber zu leer, um dessen Atmosphäre zu vermitteln. Und es gibt viel Gastronomie – aber nur wenig echte Konzepte, deren Besuch durch mehr als schlichten Hunger und Durst gerechtfertigt würde. Einige gute Adressen gibt es natürlich trotzdem. Wir empfehlen diese fünf Bars für einen guten Drink in Leipzig.
5 Barempfehlungen für Leipzig
Imperii
Das Imperii trägt seinen Namen aufgrund der Tatsache, da sich hier in früher Vorzeit die beiden römischen Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii gekreuzt haben. Soviel zur Geschichte. Im Imperium von Mixologe André Pintz und seinen Geschäftspartnern selbst blickt man aber weniger zurück, als vielmehr gastronomisch nach vorne. Das Imperii ist die führende Bar der Stadt, war mehrfach bei den MIXOLOGY Bar Awards nominiert und wurde 2016 zur „Neuen Bar des Jahres“ gekürt. Die Cocktails werden von einer hochwertigen Küche begleitet, was das Imperii, das sich trotzdem in einer unprätentiösen Atmosphäre gibt, zu einem Pflichtbesuch in Leipzig macht.
Falco Bar & Lounge
Gerberstraße 15
04105 Leipzig
Bar Di-Sa ab 18:00 Uhr Restaurant Di-Sa ab 19:00 Uhr – 22:00 Uhr So-Mo: geschlossen
Das Falco liegt im 27. Stockwerk des The Westin Hotels, was schon mal einen imposanten Ausblick garantiert. Bekannt ist das Gourmet-Restaurant & Bar aber nicht nur für sein Panorama, sondern für die Küche von Peter Maria Schnurr, der die Geschicke des ersten Zwei-Sterne-Restaurants in Osten Deutschlands leitet. Mit der gleichen Kombination aus Qualität und Lockerheit, die seine Küche auszeichnet, kann man auch an der Bar des Falco Platz nehmen und eine reichhaltige Auswahl an Klassikern wie auch Eigenkreationen konsumieren. Ohne Obstsalat und Schirmchen, dafür aber mit einer großen Auswahl von Bränden aus aller Welt. Ab 23 Uhr kommen in der Bar & Lounge auch Raucher mit einer stattlichen Auswahl an Zigarren auf ihre Kosten.
Rorschach Bar
Arndtstraße 44
04275 Leipzig
Di-Sa: 19:00 – 3:00 Uhr Mo-So: geschlossen
Im Souterrain eines Hauses aus der Gründerzeit hat sich Maurice Le Petit 2016 seine avantgardistische Cocktailstube eingerichtet. Der kleine Raum mit warmen Licht und geschmackvoller Spirituosenauswahl liegt in einer Seitenstraße der Südvorstadt. Der Hausherr kombiniert hier klassische Barkultur von Aviation bis Old Fashioned mit zeitgenössischen Eigenkreationen, die er gerne mit einem Konzept – etwa wenn alle Drinks den Namen eines Films, eines Buches oder einer Songzeile tragen – verbindet. Bierliebhaber finden ebenfalls eine kuratierte Auswahl vor. Gemütlich, gediegen und doch gewagt – die Rorschach Bar ist ein Muss für eine Leizpiger Barnacht.
R10
Ratsfreischulstraße 10
04107 Leipzig
Mo-Sa: 17:00 – 24:00 Uhr So: geschlossen
Die beiden ähnlichen Namen sollen keine Verwirrung stiften: R10 und B10 sind zwei unterschiedliche Orte, werden jedoch beide vom Australier Paul Berry geführt. Das B10 wurde 2015 eröffnet und ist ein Restaurant mit einer großen Auswahl an Gins, edlen Weinen und Pokés, also hawaiianischen Fisch- und Reisebowls. Im Jahr 2018 eröffnete Berry ebenso das R10, das mehr Bar als das Mutterschiff ist, mit einem ansprechenden, minimalistischen Ambiente und einem Fokus auf Drinks und Cocktails. Auch hier gibt es Pokés. In beiden Lokalitäten macht man übrigens aus seiner Sympathie für den RB Leipzig kein Hehl.
Nepomuk
Das Nepomuk ist die Bar mit der womöglich ungewöhnlichsten Entstehungsgeschichte der Stadt. Dem Gestalter Lukas Adolphi wurde vor einigen Jahren bei einem Überfall gewaltsam das Handy gestohlen. Als er es einige Zeit später wider Erwarten doch zurück bekam, fand er darauf die gesammelte SMS-Kommunikation eines der Diebe, samt dessen amourösen Verwicklungen und Flatrate-Slang. Er veröffentlicht das Buch im Selbstverlag unter dem Titel „Die Cops ham mein Handy“ – und landet damit einen Überraschungs-Hit. Von den Einnahmen des Buches hat Lukas Adolphi seine Bar Nepomuk aufgemacht. Helles Holz und roh verputzte Wände dominieren den angenehmen Raum, wo unprätentiöse, akkurat gemachte Cocktails auf Kulturprogramm treffen.
Credits
Foto: Titelbild : Inga Israel / v.o.n.u. ©PR / ©PR / ©Rorschach Bar / ©PR / © Steffen Thumstädter
TL
Warum kann man so was von euch eigentlich nicht gesammelt, am besten von ganz Deutschland, in die MapsApp importieren???
Würd ich feiern.
Mixology
So gut sind wir leider nicht mit Google befreundet. 😉 Wenn du auf der Suche nach einer Map bist, hilft dir unser Online-Barguide https://barguide.mixology.eu/map/. Viele Grüße!