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Eizbach Cryztal: Ein klarer Fall von Cola!

Limonade statt Bier. Manuel Schulz, bis letztes Jahr in der Münchener Crew Republic zuhause, beschert der Getränkewelt endlich wieder eine klare, farblose Cola. Ob Eizbach Cryztal das Zeug zum Dauerbrenner hat, wollten wir wissen. Marco Beier mit der Bilanz.

Etwa 20 Jahre dürfte es nun her sein: Der Kleinkrieg der zwei Giganten Pepsi und Coca Cola war gerade auf seinem Höhepunkt und man überbot sich in Werbespots, was das Budget und die akquirierten Stars anging. Da hatte plötzlich ein findiger Kopf bei Pepsi die Idee, eine farblose Cola zu produzieren.

Auch Coca Cola sprang kurz danach auf diese Idee auf, aber insgesamt konnte sich keine der beiden Varianten langfristig auf dem Markt etablieren. Die einzige Erinnerung des Autors an dessen frühe Jugend ist die Enttäuschung, dass Pepsi Crystal in der Dose verkauft wurde. Der Gag des Farblosen war also schnell verschwunden.

Vom Bier zur Limonade

Nun schreiben wir das Jahr 2015 und die zwei Riesen führen ein „harmonisches“ Miteinander, während sich auch kleinere Marken ein Stück vom Colakuchen abschneiden. Das große Schlachtfeld wurde unlängst auf dem Markt der Bitterlimonaden neu eröffnet. Das ist allerdings ein anderes Thema.

Kristallklare Cola soll es wieder sein. Manuel Schulz, den meisten wahrscheinlich bekannt als eines der Gesichter von Crew Republic, hat sich zum Ende des letzten Jahres selbständig gemacht und ist ins Limonadengeschäft eingestiegen. „Die erste Idee war nicht die, eine Cola zu produzieren. Mein Freund und Kollege Jan Hrdlicka (ebenfalls ehemals Crew Republic, jetzt Ratsherrn Brauerei) hat mir aber den Floh der Cryztal Coke ins Ohr gesetzt, da er auch nach 20 Jahren noch so bitter diesem Relikt seiner Jugend hinterher trauerte“, erklärt Schulz die Entstehung. „Nach anfänglicher Skepsis wuchs auch bei mir die Begeisterung für die Idee, und nachdem auch noch mehrere befreundete Gastronomen die Idee gut fanden, musste ich es einfach machen.“

Zur Umsetzung hat Schulz die Eizbach Getränke GmbH gegründet, die laut seiner Aussage „derzeit eine One-Man-Show mit mir am Klavier ist“, im Hintergrund hat er allerdings Unterstützung durch Freunde, zum Beispiel die bekannten Münchner Gastronomen Aleks Vulic und Christian Dengler (u.a. Cafe Cord und Lux Hotel) oder eben Jan Hrdlicka, der ihm auch in Marketingfragen zur Seite steht.

Genau so, nur ganz anders

Der Witz hinter einer klaren Cola ist, dass man alle Aromen einer herkömmlichen verwenden kann, und einfach den Farbstoff weglässt – fertig ist das Produkt! Wer sie zum ersten Mal probiert, wird allerdings allein aufgrund der fehlenden Optik etwas verunsichert. In der Blindverkostung schmeckt man dann jedoch ganz klar Cola, zwar mit anderen Aromen, aber dennoch deutlich.

Trinkt man mit geöffneten Augen, will das Gehirn nicht verstehen, welche Reize es bekommt. Cola hat braun zu sein, folglich kann das vor einem im Glas keine Cola sein. Dieser Effekt gefällt dem Macher äußerst gut und er erklärt: „Eigentlich ist es eine normale Cola ohne Farbstoff. Also vor allem Zucker und Koffein und in unserem Fall noch eine Spur von Nelke, Muskat, Zimt und vor allem ‚Awesomeness‘.“
Im Geschmack ist die Zimtnote der prägnanteste Unterschied und positioniert Cryztal irgendwo zwischen einer bekannten Cola und der sehr würzigen Coke von Red Bull. Eine schöne Erfrischung, wenn eiskalt serviert. Die passende Kälte wiederum ist am Thermo-Etikett zu erkennen, dessen Schrift sich bei niedrigen Temperaturen ins Blaue verfärbt.

Ist die Bar reif für „Cryztal Libre“?

Für Bartender ist natürlich außerdem die Mixability der Cola von Bedeutung. „Natürlich kann man Cryztal pur trinken. Wem die Zimtnote zu dominant ist, dem empfehle ich die Zugabe von etwas Limette, aber ich war selbst überrascht wie gut sie sich zum Mixen eignet“, gibt Schulz zu Protokoll. „Natürlich funktioniert sie mit Rum als Cryztal Libre, aber auch mit Gin und ein wenig Zitrone oder in Kombination mit Calvados passt sie hervorragend. Bisher hatte eigentlich jeder Barmann, dem wir Cryztal vorgestellt haben, sofort eine Idee, was er damit anstellen könnte.“

Und damit würde er die Cola dort positionieren, wo sich Manuel Schulz heimisch fühlt, nämlich an der Bar. Häufig ist er unschlüssig, ob der nächste Drink ein Bier oder ein Longdrink mit Cryztal sein soll. Ist die Zukunft für Cryztal rosiger als für die Vorläuferprodukte aus den frühen 90ern? Vom Macher kommt ein klares „Ja“, und auch der Autor schließt sich dieser Hoffnung an. Während in sozialen Netzwerken schon nach dem tieferen Sinn des Produkts gefragt wird, darf man auch einfach einmal etwas machen, was Spaß macht. Würde man nur Dinge zu sich nehmen, die der Mensch wirklich braucht, und die Sinn machen – das Dasein wäre ziemlich langweilig.

Cryztal ist alles andere als langweilig und wird sicher Liebhaber finden. Und damit dem Macher nicht langweilig wird, arbeitet er bereits am zweiten Produkt. Dies soll noch im ersten Halbjahr 2015 auf den Markt kommen. Was es sein wird, bleibt aber noch ein Geheimnis. Bis dahin einen Cryztal Libre.

Credits

Foto: Eiskristall via Shutterstock

Comments (1)

  • Philipp

    Was ist denn mit GlamCola aus Berlin? Die gibt es meines Wissens schon seit 2013 und wurde im Artikel unterschlagen – zu unrecht!

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