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Der Malt Blanc Cocktail, Begleiter in der Kälte

Ob es einem schmeckt oder nicht, es wird langsam aber sicher Zeit, sich an die kältere Jahreszeit zu gewöhnen. Glühwein, Hot Toddys und andere Heißgetränke sind zwar noch ein paar Schritte entfernt, aber der Gaumen fordert bereits würzige und gehaltvolle Drinks, die die dunklen Abende begleiten.
Whisky, Tee und Honig sind Dinge, die einem im Zusammenhang mit Herbst und Winter sofort in den Sinn kommen, was liegt also näher, als diese Dinge miteinander zu kombinieren? Ein Beispiel für einen Cocktail aus diesen Zutaten ist der Malt Blanc aus dem neuen Buch von Tristan Stephenson.
Brennereien und ihre Besonderheiten
Mit ein wenig Selbstironie beginnt der ehemalige Bartender und Mitarbeiter von Diageo sein Buch. „Noch ein Whiskybuch? Wo ist der Bedarf und nutzen für so etwas?“ Das war die Frage, die ihm der Master Destiller der noch recht jungen Kilchoman Destillerie auf Islay stellte.
Im Gegenzug musste die Frage erlaubt sein, wieso man eine neue Destille eröffnete, schließlich könnte man annehmen, dass sieben davon auf einer kleinen Insel wie Islay, die auch noch seit 100 Jahren oder länger in Betrieb sind, ebenfalls ausreichend seien.
The Curious Bartender, so die Gesamtüberschrift seiner bisher zwei Bücher, beleuchtet in seinem zweiten Werk eine Auswahl der größeren und kleineren Destillerien weltweit und stellt die signifikanten Abfüllungen dieser vor. Eine gewisse Nähe zum Diageo Konzern lässt sich aus der Auswahl herauslesen, es sind aber auch viele andere Betriebe vertreten, so dass die Gesamtauswahl ein recht rundes Bild ergibt.
Wie es sich für einen ehemaligen Bartender gehört, gibt es im Anschluss an die Destilleriebesichtigungen eine schöne Auswahl an gemixten Getränken, natürlich alle auf Basis von Whisky. Und neben selbst gemachtem Irish Cream Likör und Whisky-Weingummi gibt es eben den hier präsentierten Malt Blanc.
Namentlich eine Anlehnung an den höchsten Berg der Alpen, den Mont Blanc und auch aufgrund der Historie des Drinks ein passender Name, denn kreiert wurde der Cocktail für das L’Aubergade Hotel in den französischen Alpen.
Sojamilch zum Whisky
Dieser Whiskycocktail vereint die perfekt harmonierenden Aromen von mildem Oolong Tee, ungesüßter Sojamilch, die laut Stephenson durch ihre leichte Nußigkeit perfekt zu Whisky passt, und Whisky, abgerundet mit einem kleinen Schuss Honig.
Dabei ist bei der Wahl des Honigs zu bedenken, dass ein Jin Xuan Oolong Tee aus Taiwan – auch als Milky Oolong bekannt – Verwendung findet, der aufgrund seines cremigen Geschmacks perfekt mit den restlichen Zutaten harmoniert.
Ein Cocktail, der hervorragend den ersten kalten Abenden begleitet, dabei aber nicht zu schwer oder zu cremig ist. Schade, dass die Zahl der Cocktailrezepte im Buch insgesamt recht begrenzt ist, der Hauptteil dreht sich um die verschiedenen Destillerien. Für mehr Rezepte, insbesondere ein paar experimentelle Twists, sei Stephensons Erstlingswerk, The Artistry and Alchemy of Creating The Perfect Cocktail, empfohlen.

Credits

Foto: Mont Blanc und Whiskey via Shutterstock. Post-Produktion: Tim Klöcker.

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