Inventur am 12. Januar 2020 – Eisskulpturen mit Supercooling Magic & europäischer Wein ohne Trump
In unserer Presseschau werfen wir diesmal einen Blick auf wundersames Eis, wandern durch das sich ausbreitende Phänomen Dry January und erklären, was Donald Trump mit europäischem Wein vorhat. Oder vielmehr: nicht vorhat.
Das Jahr 2020 beginnt in New York mit einem prominenten Abschied. Am Samstag, dem 11. Januar, hatte das Blacktail, die Kuba-inspirierte Bar der Betreiber des Dead Rabbit, zum letzten Mal geöffnet. Man sieht: Awards schützen auch vor Pleiten nicht. Das Blacktail wurde in den dreieinhalb Jahren seines Bestehens zur besten, neuen Cocktailbar des Jahres bei den Spirited Awards gewählt sowie auch in die Liste der Worlds 50 Best Bars aufgenommen. Die ökonomische Herausforderung der Location war letztlich zu viel, wie Sean Muldoon und Jack McGarry mitteilten. Die beiden wollen das Konzept an einem anderen Ort weiterbeleben.
Wie Trumps neuer Wein-Zoll der heimischen Branche schaden könnte
4,25 Milliarden Dollar. Für diese beträchtliche Summe importieren die USA jedes Jahr Wein aus Europa. Das könnte sich ändern, denn ab 14. Januar greift der neue Strafzoll, den die Administration von US-Präsident Donald Trump auf Luxusprodukte aus der EU – eben unter anderem auf Wein – verhängt hat. Bis zu 100% des Warenwerts werden dann an Zollgebühren hinzukommen, wenn z.B. ein Pfälzer Riesling, ein Château Pétrus oder ein Tignanello in die Vereinigten Staaten eingeführt wird.
Während die Regierung sich davon eine günstigere Position für die heimische Wirtschaft verspricht, könnte der Zoll allerdings auch zu einem sprichwörtlichen Bärendienst führen. Wie, das erklärt die Wein-Importeurin Jenny Lefcourt in einem Gastbeitrag für die New York Times. Denn letztlich, so Lefcourt, treffen die neuen Zölle vor allem die US-amerikanischen Händler, von denen sich viele auf den Handel mit europäischen Spitzenprodukten spezialisiert haben. Ihr Geschäftsmodell (das am Ende auch US-Winzern zugute kommt) könnte nun unwirtschaftlich werden. Der Artikel zeigt auf wunderschöne Weise, dass man lieber die vielen Graustufen beachten sollte, bevor man zu sehr in Schwarz und Weiß denkt – und Wein ist ja im Weißen Haus schon immer ein Thema gewesen, man sollte sich also ein wenig damit auskennen.
Dry January: Das wachsende Phänomen des trockenen Januars
Keine Frage, es ist ein Phänomen, das rasant um sich greift: der Dry January, also der Monat im Zeichen des Verzichts auf Alkohol. Inittiert wurde das Ganze von Alcohol Change UK, einer Organisation, die das Bewusstsein für Alkoholkonsum- bzw. verzicht stärken wollte. Mittlerweile wird das Motto selbst in Bars umgesetzt, wo der Trend zu alkoholfreien Spirituosen und ein trockener Monat natürlich eine perfekte Symbiose bilden, um neue Konzepte auszutesten – und dabei den Umsatz zu erhöhen.
Aber bringt es gesundheitlich wirklich was, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten? Vor allem, wenn man im Februar sowieso wieder loslegt mit dem Booze? In Wired heißt es ja, aber eben nur für kurze Zeit. Der Spiegel hat einen Internisten dazu befragt, der den Nutzen des Verzichts hervorhebt, ohne Alkohol zu verdammen – und dabei mit dem Irrglauben aufräumt, ein Aspirin gegen den Kater wäre eine gute Sache. Fakt ist: Wir werden weiter vom Dry January hören.
Ice, Ice Baby! Supercooling Magic lässt Eisskulpturen in Echtzeit entstehen
Eis ist neben der Qualität der Zutaten eine der wichtigsten Bestandteile eines gelungenen Drinks. Selbst gemachtes Klareis, gefrostete Gläser, flüssiger Stickstoff – es kann einfach nicht kalt genug sein, und einiges an Zeit und Forschung ist in der Barpraxis in die Methode investiert worden, die perfekte Kühlung eines Cocktails zu gewährleisten.
Und jetzt das: Supercooling Magic. Man muss die spanische Erfindung sehen, um es zu glauben. Das Eis entsteht im Moment des Eingießens, wodurch man als Benutzer die Möglichkeit hat, Eisskulpturen praktisch in Echtzeit zu erschaffen. In Bars wie dem Paradiso in Barcelona oder Restaurants wie dem führenden El Celler de Can Roca kommt Supercooling Magic bereits zur Anwendung. Und bei diesem imponierenden Vorführeffekt ist es kaum vorstellbar, dass man nicht auch bald vor einem Glas Supercooling Magic sitzt.
Lightspeed übernimmt Gastrofix
Weniger spektakulär, nichtsdestotrotz nicht unerheblich ist unsere letzte Meldung: Die Omnichannel-POS-Plattorm Lightspeed übernimmt den Kassenanbieter Gastrofix. Vor allem muss man diese Übernahme vor dem Hintergrund des neu eingeführten Kassengesetzen in Deutschland, der Kassensicherungsverordnung, betrachten. Immerhin überlegen nun zahlreiche Händler und Gastronomen, auf cloudbasierte POS-Systeme umzurüsten.
Mit der Übernahme des Berliner Start-ups vereint das kanadische Unternehmen laut eigenen Aussagen zwei leistungsstarke, sich ergänzende Teams. Mit den zusätzlichen Büros in Berlin und Hamburg umfasst die Präsenz von Lightspeed somit neun europäische Standorte, darunter Amsterdam, Gent, London, Genf, Lausanne, Zürich und Paris.
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