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Inventur am 24.November 2019

Inventur am 24. November 2019 – Jim Meehan muss das PDT verlassen & 100 Jahre alter Bénédictine vom Meeresgrund

Wer kennt es nicht: Shaker, die sich nach dem Schütteln nicht öffnen lassen, Kondenseis, das herumsuppt, und natürlich eiskalte Finger durch einen eiskalten Shaker. Bei aller Weiterentwicklung der Cocktail- und Barkultur, das hauptsächliche Werkzeug, der Shaker, ist doch erstaunlich unverändert geblieben. Mal eine kleine Designverbesserung hier, mal ein neues Material da, aber im Grunde hat sich nicht viel getan. The Elevated Craft Cocktail Shaker möchte das jetzt – zumindest für die Hausbar – ändern. Vakuumisoliert und mit einem integrierten Jigger in der Kappe, sorgt der Shaker auf Kickstarter für Furore. Detail am Rande: Der Erfinder heißt tatsächlich Adam Craft, daher der Name. 

Jim Meehan muss das New Yorker PDT verlassen

Hier wird nicht um den heißen Brei geredet: Es ist eine Trennung, die von einer Seite ohne die Zustimmung der anderen vollzogen wird. Die Rede ist von der spektakulären Meldung in der New York Times, dass Jim Meehan das Please don’t tell (PDT) verlassen muss, jene wegweisende Bar, die er im Jahre 2007 ins Leben gerufen hat. Sein Partner und General Manager Jeff Bell, der vor neun Jahren als Barback in der berühmten Speakeasy-Bar begonnen hat, wird neuer Besitzer.

„Es ist beinahe wie eine Scheidung, und es war nicht meine Entscheidung, zu gehen”, so Jim Meehan. Der Grund liegt wohl in der Tatsache, dass Jim Meehan seinen Lebensmittelpunkt 2014 nach Portland verlegt hat, wofür Jeff Bell klare Worte findet: „Es gibt zwei Personen, die das gleiche machen. Aber eine lebt in New York, die andere lebt in Portland.” MIXOLOGY wird an dem Theman dran bleiben.

Eine neue Form von Tiki

Wir bleiben in New York. Der SevenFiftyDaily entführt mit einem Porträt von Shannon Mustipher in das Reich des Tiki. Allerdings – und das ist der Punkt – in eine etwas andere Form von Tiki. Eines, das die DNA der Tiki-Kultur würdigt, aber ihre Klischees außen vor lässt und in die Zukunft blickt.

Shannon Mustipher ist Beverage Director von Glady’s Carribean in Brooklyn und hat nun ein Buch vorgelegt: „Tiki: Modern Tropical Cocktails” macht die in Charleston (South Carolina) geborene, ehemalige Fotostylistin zur ersten afro-amerikanischen Barprotagonistin, die im letzten Jahrzehnt ein Cocktailbuch bei einem nennenswerten Verlag veröffentlicht hat. Ganz ohne Aloha geht es aber natürlich auch nicht, wie ihr Pop-up Women who Tiki beweist. Stichwort: Girls just wanna have Rum.

Über 100 Jahre alter Cognac und Bénédictine

Aus der Kategorie Abenteuer meldet sich The Spirits Business mit der Geschichte der SS Kyros, einem schwedischen Schiff, das 1917 vom deutschen U-Boot UC58 versenkt wurde. Dessen Lieferung bestand zu gutem Teil auch aus Alkohol.

Bei diesem handelt es sich um 50 Kisten Cognac von De Haartman & Co., während man davon ausgeht, dass es sich bei der 17 Kisten umfassenden Likörlieferung um die klassische Bar-Spirituose Bénédictine handeln soll. Die Qualität der lange versenkten Spirituosen wird nun untersucht. Wer braucht da noch das „Herz des Ozeans”, wenn man einen derart exquisiten Vieux Carré haben könnte?

Lokalaugenschein im ersten legalen Kiffer-Restaurant der USA

Das Lowell Cafe in Los Angeles ist das erste Restaurant der USA, in dem legal gekifft werden darf. Kassiert wird sofort, die Schlangen vor dem Laden sind lange, das Resaurant seit der Eröffnung im Oktober permanent ausgebucht. Silvia Ihring hat für die „Welt” einen Selbstversuch unternommen und sich von ihrem „Flowerhost”, einer Art Cannabis-Sommelière, in die Welt des Lowell Cafe einführen lassen.

Dessen Programm ist auch kein Gimmick für Spaßkiffer, sondern ein ernst betriebenes Restaurant, das sich in seiner Küche dem Farm-to-Table-Gedanken widmet. Wie es sonst im Restaurant zugeht? Natürlich entspannt, freundlich, gut gelaunt.

Credits

Foto: Shutterstock

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