Inventur am 31. Juli 2022 – Long List der Mixology Bar Awards 2023 wirft Schatten voraus
IIt’s that time of the year … again. Und again ist in diesem Fall im doppelten Sinne zu verstehen. Denn nach zweijähriger Abstinenz kehren die MIXOLOGY Bar Awards auf die große, echte Bühne zurück. Soll heißen: Sie finden als Gala vor einem anwesenden Publikum statt. Pandemiebedingt waren wir in den letzten beiden Jahren auf ein Video-Format mit alternativen Preisen ausgewichen, auf das wir nach wie vor stolz sind. Aber Bar Awards sind eben Bar Awards, wenn man gemeinsam darauf anstoßen kann. Das werden wir am 9. Oktober im Park Hyatt in Berlin tun. Den Auftakt machen wie gewohnt die Long Lists in den 14 Kategorien. Diese werden Montag, 1. August und Dienstag, 2. August auf MIXOLOGY Online bekannt gegeben, bevor Ende des Monats die Short Lists folgen. In diesem Sinne: Augen auf! Und somit begeben wir uns in unsere wöchentliche Inventur.
Spirited Awards bei den Tales of the Cocktail
In diesem Jahr im alten Format fand auch das Tales of the Cocktail-Festival in New Orleans statt, dessen Abschluss die Spirited Awards bilden, nach wie vor einer der prestigeträchtigsten Preise der Barszene. Unter den Preisträger:innen waren dann auch keine großen Überraschungen auszumachen. Als World’s Best Bar wurde das Lyaness in London gekürt, der Titel für Best International Cocktail Bar ging an das Tayēr + Elementary von Alex Kratena und Monica Berg, und Rémy Savage holte mit der A Bar with Shapes for a Name die Auszeichnung für Best New International Cocktail Bar (in der Kategorie, in der mit dem Berliner Wax On auch die einzige deutsche Bar nominiert war.). Als beste US-amerikanische Bar wurde das Katana Kitten in New York ausgezeichnet. Hier geht es zur gesammelten Liste.
Naren Young und die Listen
Und wenn wir schon bei Preisen sind: So populär sie sein mögen, so kritisch muss man sie auch immer wieder hinterfragen. Das tut zumindest gerne der Australier Naren Young, aktuell im Sweet Liberty in Florida tätig. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Young dem Thema widmet, und dem arrivierten Bartender, der in seiner Zeit im New Yorker Dante selbst Nummer Eins in der Liste der World’s 50 Best Bars war, ist auch nicht an einem Awards-Bashing gelegen. Er denkt im Australian Bartender vielmehr laut darüber nach, wie es zu diesen Rankings kommt, und wie es beispielsweise sein kann, dass eine Bar wie das Dead Rabbit in New York, das die Liste der World’s 50 Best Bars ebenfalls angeführt hat, noch nicht mal unter den ersten 100 aufscheint – obwohl sie, so Young, „auf einem höheren Niveau arbeiten, als ich es je erlebt habe.“
Die wertvollste Spirituosenmarke der Welt
Und wenn wir schon bei Rankings sind, dann wollen wir doch gleich weitermachen. Das Marktforschungsunternehmen Brand Finance hat das Spirits 50 veröffentlicht, sein jährliches Ranking der wertvollsten Spirituosen der Welt, sowie die zehn stärksten Spirituosenmarken der Welt vorgestellt. Erfahrene Beobachter:innen ahnen es bereits vielleicht: An vorderster Stelle liegen mit Moutai und Wuliangye Produzenten von Baijiu. Moutai führt die Liste der 50 wertvollsten Spirituosen an, der Wert wird mit 42,9 Mrd. US-Dollar angegeben. Die Stärke von Marken wird wiederum anhand von Marketinginvestitionen, Stakeholder-Equity und Unternehmensleistung gemessen. Hier liegt Wuliangye vor Moutai, gefolgt von Bacardi und Don Julio Tequila. Als die am schnellsten wachsende Spirituosenmarke wurde Casamigos bezeichnet, die Tequila-Marke von Diageo hat ihren Markenwert um 177 Prozent auf 450 Millionen US-Dollar gesteigert.
Tragischer Todesfall in Dänemark
Die Inventur beenden wir mit einer traurigen Nachricht. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, ereignete sich in Kopenhagen eine Tragödie. Gromit Eduardson, in der dänischen Barszene ein bekannter Name, kam bei einem Unfall in seiner eigenen Brauerei ums Leben. Der 44-jährige Betreiber von Four Tins Cocktails, der Cocktails in Fässern für Caterings herstellte, wurde bei der Explosion eines 20-Liter-Containers von Splittern so schwer verletzt, dass ihn auch eine intensive Behandlung im Krankenhaus nicht mehr retten konnte. Zahlreiche Bekundungen dänischer Barleute in den Sozialen Medien unterstreichen den Einfluss, den Eduardson auf die dortige Szene hatte. Wir sprechen den Hinterbliebenen unser Beileid aus.
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