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In Berlin fand im Juni die Auftaktveranstaltung von „Cocktail. Kultur. Gesellschaft“ statt.

Lässt sich die Politik für die Relevanz von Cocktails sensibilisieren? „Cocktail. Kultur. Gesellschaft“ hat das vor

In Berlin fand im Juni die Auftaktveranstaltung von „Cocktail. Kultur. Gesellschaft“ statt. Ziel der Initiative, für die sich mehrere Spirituosenkonzerne zusammengeschlossn haben: die Politik für die Relevanz von Bars und Cocktails zu sensibilisieren. Das klingt nach einem steinigen Weg, den man nur gemeinsam gehen kann. Kann das gelingen?

Der Himmel spielt an diesem Tag schon mal mit: Am 15. Juni fand in Berlin die Kick-Off-Veranstaltung der neuen Initiative „Cocktail. Kultur. Gesellschaft (CKG)“ statt. Dafür kamen am Abend rund 140 Personen auf dem Rooftop des Weekend Club am Alexanderplatz zusammen.

Regelmäßige Veranstaltungen sind geplant, um politische Akteure für das Thema Barkultur zu sensibilisieren
Regelmäßige Veranstaltungen sind geplant, um politische Akteure für das Thema Barkultur zu sensibilisieren

Eine neue Vertretung für die Spirituosenbranche

Die Initiative wurde Anfang Mai von den deutschen Niederlassungen der großen Spirituosenfirmen Bacardi, Brown-Forman, Pernod Ricard, Campari, Diageo und Beam-Suntory gegründet und auch als offizielle Interessenvertretung beim Bundestag registriert.

Zielsetzung von CKG ist es, künftig im Namen der Spirituosenbranche engere, intensive Kontakte zur Politik aufzubauen. Ziel der Initiative ist es, die gesellschaftliche und kulturelle Relevanz und Prominenz guter Cocktails und einer vitalen Barkultur stärker in die Aufmerksamkeit der Politik zu rücken sowie ein politisches Bewusstsein für Deutschland als Standort der Cocktailkultur zu schaffen.

Denn ein Rückschluss aus der Pandemie, als man als nicht-systemrelevante Industrie zu jenen gehörte, die als erste schließen und als letzte öffnen durften, war nicht zuletzt der, dass Gastronomie im allgemeinen und Bars im Besonderen wenig Relevanz bei politischen Entscheidungen eingeräumt wurde. Nenneswerte Gründungen aus der Barszene, das zu ändern, gab und gibt es nicht. Hier also kann „Cocktail. Kultur. Gesellschaft (CKG)“ ansetzen.

Rund 140 geladene Gäste kamen auf dem Rooftop des Weekend Club am Alexanderplatz zusammen
Rund 140 geladene Gäste kamen auf dem Rooftop des Weekend Club am Alexanderplatz zusammen

Zum Auftakt gab’s einen Überblick

Zum Empfang im Weekend kamen zahlreiche geladene Gäste, viele davon aus Kreisen von Parlament und Ministerien, aber auch Vertreter:innen von Medien und Verbänden. Es soll nicht die letzte Veranstaltung dieser Art geblieben sein.

Neben Repräsentant:innen der CKG wurde der Abend eröffnet durch einen Impuls-Talk der Münsteraner Barbetreiberin Marie Rausch und MIXOLOGY-Chefredakteur Nils Wrage. Die beiden gaben den Gästen einen kleinen Rundumblick, welche Themen und Entwicklungen die hochwertige Bar- und Cocktail-Community aktuell beschäftigen. Danach wurde zum praktischen Teil übergegangen: Drinks.

Der Theorie folgte auch die Praxis im Glas
Der Theorie folgte auch die Praxis im Glas

Das Netzwerk soll wachsen

Ob das Unterfangen gelingen wird, hängt sicherlich davon ab, ob die Gründungsmitglieder – immerhin auf dem Markt Konkurrenten – im Sinne des größeren Vorhabens langfristig an einem Strang ziehen können. Denn die Balance, für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol einzutreten, aber auch etwaigen Rufen nach Einschränkungen oder gar Verboten für Alkohol entgegenzutreten, muss Teil der Initiative sein. Die Gründer:innen betonen jedenfalls ausdrücklich, dass sie sich über jedes weitere Mitglied freuen, und erste weitere, auch kleine Firmen haben sich der CKG bereits angeschlossen.

Der Anfang ist also gemacht. Vielleicht gibt es ja bald mal Punch im Parlament …

Credits

Foto: Eamon Duffy

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