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Die Inventur, der wöchentliche News-Rückblick

Inventur am 30. Juli 2023 – Mixology Bar Awards 2024 Long List & Tesla Tequila

Wir spüren bereits die Vorfreude kribbeln: Morgen Montag und übermorgen Dienstag werden wir die Long Lists unserer MIXOLOGY Bar Awards 2024 veröffentlichen. Die tatsächliche Preisverleihung mag erst am 8. Oktober in Berlin über die Bühne gehen, aber langjährige Leser:innen von MIXOLOGY wissen, dass wir die Kandidat:innen in einem zweistufigen Prozess vorstellen – zu Beginn mit der Long List, in der die besten zehn Nominierten der 14 Kategorien präsentiert werden, und im zweiten Schritt wenige Wochen darauf die auf fünf Nominierte gekürzte Short List. Montag präsentieren wir die Long List der Kategorien „Orte“, am Dienstag dann die Kategorien „Personen & Dinge“. Gerne weitersagen. Und mit diesem Kribbeln springen wir hinein in die dieswöchige Inventur.

Spirited Awards: SIPS Barcelona als beste Bar ausgezeichnet

Auch in den USA wurden diese Woche Awards vergeben: Die nach wie vor prestigereichen Spirited Awards im Rahmen der Tales of the Cocktail. An globalem Prestige sind die Preise mittlerweile wohl von den World’s 50 Best Bars ein- bzw. überholt worden, Strahlkraft in der Szene haben sie jedoch nach wie vor. Die Preise werden in die Kategorien US- und globale Bars geteilt, eine deutschsprachige Bar zählt nicht zu den Gewinnern. Generell gab es viele vetraute Namen unter den Nominierten und Preisträger:innen, im internationalen Sektor zählte das The Connaught mit Preisen für International Bartender of the Year mit Giorgio Bargiani und Best International Bar Mentor mit Agostino Perrone zu den Gewinnern, das SIPS in Barcelona wurde als Worlds Best Bar ausgezeichnet, die beste neue internationale Bar ist das Line in Athen. Als beste Bar in den USA wurde das Century Grand in Phoenix gekürt. Hier geht es einer Liste mit allen Gewinner:innen.

Anheuser-Busch mit Kündigungswelle

Wir hatten an dieser Stelle schon über den Shitstorm berichtet, den die zu Anheuser-Busch zählende Biermarke Bud Light in Folge einer Kampagne mit der Trans-Aktivistin Dylan Mulvaney in den USA über sich ergehen lassen musste. Von zahlreichen Boykotten aus dem konservativ-reaktionären Lager – so feuerte etwa der Musiker Kid Rock medienwirksam mit einer Schrotflinte auf Bud Light Produkte – bis hin zu Drohungen gegenüber Lieferanten reichte die traurige Palette, zwei für die Kampagne mitverantwortliche Manager wurden ihrer Posten enthoben, während Mulvaney wiederum selbst die fehlende Unterstützung seitens des Unternehmens bemängelte. Nun verkündeten mehrere Medien wie etwa NBC, dass Anheuser-Busch in Folge sinkender Umsätze weitere 350 Mitarbeiter:innen entlassen wird, was immerhin 2 % seiner landesweit rund 18.000 Mitarbeiter betreffen würde; die meisten von ihnen in Managementspositionen, ausgenommen von den Entlassungen seien Mitarbeiter:innen der Produktionskette wie Brauerei- und Lagerpersonal, Fahrer und Außendienstmitarbeiter. Seine Position als meistverkauftes Bier in den USA hat Bud Light laut Bericht mittlerweile an Modelo Especial verloren.

Tesla Tequila wird zum Spekulationsobjekt

Kaum jemand spaltet mehr die Gemüter als Elon Musk. Erst diese Woche hat Musk verkündet, dass Twitter nun X heißen soll, um zu einer allumfassenden, digitalen Plattform zu werden, während sich viele User ohnehin der neuen Plattform Threads von Meta oder Alternativen wie Mastodon anschließen. Aber es gibt Musk-Fans, die den reichsten Menschen der Welt bewundern oder schlichtweg kühl kalkulieren, dass alles, was er anfasst, Aufmerksamkeit erregt und die Nadeln nach oben schwingen lässt. Und im Augenblick ist das Tesla Tequila – nicht die meistbeachtete Cash Cow im Musk-Universum, sondern bezeichnenderweise einem 1. April-Scherz entsprungen. Die ersten Flaschen waren im November 2020 erhältlich– heute erzielt Tesla Tequila Sammlerpreise bis zu 2.000 US-Dollar, obwohl sich alle einig sind, dass der Tequila, der von der Destiladora del Valle de Tequila hergestellt wird, die noch weitere 175 Marken produziert, minderwertiger Qualität ist. Aber es steht eben Tesla drauf, und das scheint erstmal auszureichen – ein lesenswerter Beitrag auf VinePair.

Grüner Veltliner in den USA

Ohne es zu beabsichtigen, ist diese Inventur zu einer US-Inventur geworden, denn auch der letzte Beitrag spielt in den Vereinigten Staaten. Wir geben zu: Wir stehen ein bisschen auf englische Texte über Wein aus deutschsprachigen Ländern. Diesmal ist es ein Artikel im Punch Magazine (bei den eingangs erwähnten Spirited Awards im Übrigen als bestes Medium ausgezeichnet) über Grünen Veltliner aus Österreich. Dieser ist bereits seit den 1990ern in den Staaten als leicht zugänglicher, trinkleichter und günstiger Wein in der Ein-Liter-Flasche durch Pioniere wie H&M Höfer and Weingut Berger bekannt gemacht worden. Heute wird die Kategorie sowohl von neuen Kunden als auch neuen, experimentelleren Winzer:inenn wie Gerald Diem oder Jutta Ambrositsch getragen. „Ihre Ästhetik und ihr Stil mögen sich unterscheiden“, heißt es im Text, „aber die Flaschen, die diese Bewegung derzeit repräsentieren, weichen nie von dem ursprünglichen Versprechen ab: eine große Menge köstlichen, sofort trinkbaren Wein für einen minimalen Betrag zu liefern.“ Wir sagen Cheers oder Prost!

Credits

Foto: everettovrk- stock.adobe.com

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