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Das waren die zehn Finaldrinks der Made in GSA Competition 2022

Das Finale der Made in GSA Competition 2022 liegt hinter uns. Der Sieg ging an Maurice Wächter für seinen Drink „Sucellus Träne“. Wir präsentieren an dieser Stelle noch einmal alle zehn Bartender und ihre Drinks, die es in die Endausscheidung geschafft haben.

Es war ein stimmungsvolles Finale Ende Mai in der Lang Bar des Waldorf Astoria in Berlin. Nachdem die Entscheidung im letzten Jahr pandemiebedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf Schloss Elmau stattgefunden hat, waren in diesem Jahr auch wieder Gäste und Sponsoren vor Ort. Sie alle sahen einen qualitativ anspruchsvollen Wettbewerb mit einem hohen Niveau der Drinks, über deren Reihung die Jury um Sigrid Schot, Thomas Huhn und Ruben Neideck im Anschluss einige Zeit diskutieren musste. Am Ende aber gab es einen würdigen Sieger. Wir präsentieren an dieser Stelle noch einmal alle zehn Finaldrinks unserer Cocktail-Competition unter dem Motto „Heimat im Glas“.

Die 10 Final-Cocktails der Made in GSA Competition 2022

Sucellus Träne

Zutaten

3 cl Memory Dinkel Korn
2 cl Monkey 47 Gin
2 cl The Barleyfield NO 29
0,75 cl Apfel-Shrub Schusters
0,75 cl Honigwasser (1:1)

Mit seinem Cocktail „Sucellus Träne“ gewann Maurice Wächter die Made in GSA Competition 2022. Das lag nicht nur am Geschmack des Drinks aus Dinkel-Korn, Gin, Bergamotte-Kardamom-Geist, Apfel-Shrub und Honigwasser, sondern auch an der Botschaft seines Drinks, der sich für Biodiversität, Naturschutz und Nachhaltigkeit einsetzt. „Sucellus Träne als Aperitif-Cocktail soll aufmerksam machen auf die gegenwärtigen flächendeckenden regionalen Rodungen bzw. das Waldsterben, hervorgerufen durch Dürre, Borkenkäfer und Monokultur“, erklärt Maurice Wächter. „Die Zutaten sind bewusst gewählt, um möglichst viel Aspekte der Flora und Fauna aufzugreifen: Korn für Getreidefeld, Gin für Kräuter, Apfel für Obst, Waldhonig als Faunabezug. Ergebnis ist ein Drink, der die Harmonie des regionalen Ökosystems widerspiegelt.“ Die komplette Entstehungsgeschichte des Drinks findet sich auch hier.

Korn & Salz

Zutaten

2 cl LUK Handcrafted Vintage Korn
1,5 cl The Seventh Sense Salinè
2 cl Anna Famosa
2 cl Humbel Gravensteiner Apfel
2 cl Verjus Bio Grüner Fuchs

Mit dem Korn & Salz mixte sich Robin Lühert auf den zweiten Platz der Made in GSA Competition 2022 – das gleiche Kunststück war dem Göttinger bereits im Vorjahr gelungen. Den Made in GSA-Gedanken mit dem Motto „Heimat im Glas“ setzte er dabei perfekt in Szene. „Getreide, Salz, Apfel, Traube. Jeder hat einen Geschmack im Mund, wenn er die Zutaten liest. Es sind vier einfache und jedem bekannte Aromen, die jedoch in jeder Region ihre eigene aromatische Ausprägung aufweisen“, so der Barchef des Café Esprit.„Kreativität führt vier schlichte Zutaten, die meisterlich in ihrer Region verarbeitet wurden, zu einem komplexen Geschmackserlebnis zusammen.“

Monte Klamotte

Zutaten

3,5 cl Nork Derbe
1,5 cl Lantenhammer Blutorangengeist
2,5 cl Merwut
0,75 cl Helbing Kümmel
0,5 cl Pino Mugo

Der dritte Platz in der Made in GSA Competition 2022 ging nach Köln: Paul Pelzer lehnte seinen Drink „Monte Klamotte“ namentlich an einen bekannten Trümmerberg in Köln an. Inhaltlich setze er einen aromatischen, kräftigen Drink in Szene, der auch die Sonderkategorie „Vodka & Korn“ für sich entschied. Detail am Rande: Bereits 2020 hatte der Bartender aus dem Suderman die Made in GSA Competition für sich entschieden. „Der Geschmack von Blutorange verbindet sich hier mit der leichten Bitternote des Wermut und wird dabei durch Fichte sowie Kümmelnoten unterstützt“, beschreibt Pelzer seinen Drink.

Sigurd

Zutaten

6 cl Siegfried Wonderoak
3 cl Freimeisterkollektiv Pflaumen-Shrub
2 cl Alnatura Rote Beete Saft (milchsauer vergoren)
0,5 cl Hans Reisetbauer & Roland Trettl Bio Soja-Sauce
9 cl fritz-kola

Den farblich wohl intensivsten Drink der Made in GSA Competition 2022 zauberte Fabian Roßberger ins Glas – gleichzeitig war es der einzige alkoholfreie Drink, der es in das Finale schaffte. Die intensive, rote Farbe erklärt sich vielleicht an der Namensgebung des Drinks, die sich an die nordische Mythologie um Sigurd und dessen Kampf mit dem Drachen Fafnir anlehnt. Im Glas selbst geht es wesentlich weniger martialisch zu, dafür aber sehr aromatisch. Die Basis bildet der – passenderweise – alkoholfreie Siegfried Wonderoak aus Bonn, der hier mit Pflaumenshrub und kräftig-würziger Sojasauce ergänzt wird. Der Drink sicherte Roßberger den Gewinn der Sonderkategorie „Limonade, Saft & Filler“.

Sandkorn

Zutaten

4 cl Nork Derbe
2 cl Andalö Sanddornlikör
2 cl Rabenhorst Acerola
0,5 cl Monin Rosensirup
6 cl Schweppes Dry Tonic

Gleich bei seiner ersten Teilnahme an einer Competition schaffte es der Dresdner Marc Richter ins Finale. Sein Cocktail Sandkorn basierte auf der Kombination des Korn Nork Derbe mit dem Andalö Sanddornlikör, umspielt von einem Hauch Rose und mit trockenem Tonic Water getoppt. Ein Mann vieler Worte ist der Bartender aus dem Shiki in Dresden nicht, dafür ließ er seinem Drink ein gefühlvolles Haiku folgen: „Sandkörner verteilt – Soviel wie Sterne im All – gemeinsam komplett.“

Klein Venedig

Zutaten

3 cl Belsazar Rosé
2 cl Lantenhammer Blutorangengeist
2 cl Companion Aperitivo Sicilian Orange
1 cl LSM – Leipziger Kakaolikör
7 cl Heinz Wagner Sekt

Mit Jakob Vetterling war auch die kleine Bar-Metropole Bamberg wieder im Finale vertreten. Der Drink „Klein-Venedig“ des Bartenders aus dem Freiraum war auch eine kleine Ode an seine Heimatstadt, in der man „überall am Fluß sitzen kann“. Zu so einem Stimmungsbild passt ein frischer, beschwingter Schaumwein-Cocktail, dessen Basis mit Lantenhammer Blutorangengeist und dem Companion Sicilian Orange auf Orange aufgebaut ist. Für eine süß-würzige Erdung sorgen Wermut und Kakaolikör, das Topping kommt von Heinz Wagner Sekt. Das schmeckt überall, nicht nur in Bamberg.

Kornhub

Zutaten

3 cl Nork Derbe
1,5 cl Helbing Kümmel
1 BL Mozart Dark Chocolate Liqueur
1 BL Appenzeller Alpenbitter
3 cl Companion Aperitivo Sicilian Orange

„Hub wird in Wörterbüchern mit Nabe, Knotenpunkt oder Drehscheibe übersetzt. Ein Hub definiert somit einen zentralen Ort, wo Verbindungen zusammenlaufen und neue Richtungen eingeschlagen werden können. In diesem Fall ist es der aromatische Korn, welcher die zahlreichen feinen Noten zu einer stimmigen Symphonie vereint. Jedoch ist es der Korn an sich, welcher die Menschen in Gaststätten seit Generationen zusammenbringt.“ Mit diesen Worten umschreibt Thang Viet Trinh seinen „Kornhub“, der den Barchef des Shiki in Dresden ins Finale der Made in GSA Competition 2022 brachte. Ein stimmiger, kräftiger Drink, der hoffentlich auch abseits des Wettbewerbs noch als Drehscheibe für viele Gespräche dienen kann …

Pankok

Zutaten

3,5 cl NJU Korn Wuchtig
3,5 cl Belsazar Rosé
0,75 cl Zitronensaft
1 BL Saft von eingelegtem Paprika (Feinkost Dittmann)
1 Prise Dänisches Rauchsalz von Fuchs

Als Erstes an den Start beim Finale der Made in GSA Competition 2022 ging Marc Enzner. Der studierte Kunstwissenschaftler hatte auch für seinen Drink „Pankok“ einen passenden Namensgeber, und zwar den Münsteraner Maler Bernhard Pankok, der in seinem Œuvre zwischen Jugendstil und Moderne wandelte. „Genauso überträgt der Pankok die Tradition des Frühstückskorns in die Moderne“, beschreibt der Bartender aus der Bar Balthazar, „er hat alle Aromen eines westfälischen Frühstücks – Getreide, Gemüse und Rauch. Gleichzeitig ist er leicht und frisch genug, um als bekömmlicher Pick-Me-Up-Drink beim Brunch den Tag einzuläuten.“ In einem Wettbewerb, in dem großteils auf Verjus als Säurequelle gesetzt wurde, war der Pankok auch der einzige Drink mit Zitrone.

Spiel im Schatten

Zutaten

3 cl Boar Gin
3 cl The Seventh Sense Salinè
1 BL Basler Langstiel Kirsch
1 cl Balsam Bieressig Apfel & Birne (Locher Brauerei Appenzell)
3 cl frisch gepresster Tomatensaft

Matthias Keiser vertrat bei der Made in GSA Competition 2022 die Schweiz – einmal mehr, denn es war nicht die erste Final-Teilnahme des erfahrenen Bartenders aus dem Dock in Solothurn. „Dieser Drink ist uns Bartendern gewidmet, den Nachtschaffenden. Denn wir spielen im Schatten“, so Keisers Beschreibung. „Meine Zutaten spenden oder gedeihen ebenfalls in diesem, wie der Trüffel vom Boar Gin, unter der Erde im Schatten der Bäume. Die Tomate, ein Nachtschattengewächs. Der Salinè Aperitif wiederum bringt das notwendige Licht der Sonne in Form von Sanddorn mit sich, denn ohne Licht kein Schatten.“

Hecke-Mecke

Zutaten

2,5 cl Hardenberg Dreikorn
2,5 cl Monkey 47
2 cl Belsazar Rosé
2 cl Verjus Koegler
1 cl Kornelkirschenlikör (Humbel)

Auch Kassel war beim Finale der Made in GSA Competition 2022 vertreten, und zwar in Person von Jan Sporleder aus der bekannten Bar Seibert. Er brachte mit „Hecke-Mecke“ einen klar strukturierten Drink mit nach Berlin, dem Hardenberg Dreikorn eine kräftige Basis verleiht, während Monkey 47, Belsazar Rosé und Kornelkirschenlikör für fruchtige Noten sorgen. Auch hier sorgte Verjus für die saure Komponente. Der Name des Cocktails leitet sich übrigens von Heckmeck und Bauer Mecke aus dem siebten Streich von Max und Moritz ab – und brachte dem auf elegante Erscheinung bedachten Bartender im dritten Versuch die erstmalige Finalteilnahme.

Credits

Foto: Katja Hiendlmayer

Comments (2)

  • kloke

    Die 10 Final-Cocktails der Made in GSA Competition 2022

    Na dann stimmt aber die Textformatierung gar nicht.
    Mengen Angabe hinter drr Produktangabe. Was ist da los.

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    • Mixology

      Da ist in der Tat etwas durcheinander gekommen, danke für den Hinweis.
      Beste Grüße / Die Redaktion

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