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Das waren die Finaldrinks der Made in GSA Competition 2023

Das waren die zehn Finalist:innen und ihre Drinks der Made in GSA Competition 2023

Das Finale unserer Made in GSA Competition 2023 fand Anfang Juni in Innsbruck statt und endete mit einem Sieg von Pia Köfler. Wir präsentieren an dieser Stelle noch einmal alle zehn Drinks, die es ins Finale geschafft hatten. 

Insgesamt lobte die Jury die hohe Qualität der Final-Cocktails der diesjährigen Competition, die aus 95 gültigen Einsendungen ausgewählt wurden. Im Finale zeigte sich dann auch, dass nicht nur die Rezeptur, sondern auch die Performance entscheidet: nicht die vorgegebene Zeit überziehen, seine Garnitur im Griff haben – all diese kleinen Details fließen bei einer Competition in die Bewertung ein und ergeben in Summe das Gesamtbild.

Wie schwierig die Entscheidung letztendlich war, zeigte sich an der Tatsache, dass die Jury um Susan Ann MacKenzie, Damir Bušic und Thomas Huhn länger als in den Jahren zuvor für die Ermittlung der Gewinner:innen benötigte. Am Ende aber hatte Pia Köfler (Luzern) mit ihrem „Apfelschuss“ die Nase vorne, auf dem zweiten Platz landete Vera Steiner (Innsbruck) vor Henrik Galla (Bremen), die Sonderkategorien gingen an Luigi di Meglio (Köln) und Robin Lühert (Göttingen). Wir präsentieren an dieser Stelle nochmal alle zehn Finaldrinks mit Bild und Rezeptur.

Die zehn Finaldrinks der Made in GSA Competition 2023

Apfelschuss

Zutaten

3cl SI-ON Wermut Seebrise
2cl Appenzeller Gin 27
1cl Studer Gravensteiner Apfelbrand
1cl Chuderboden Bio-Verjus
1cl Studer Nussknacker Haselnusslikör

Die Made in GSA Competition 2023 endete mit einem Volltreffer für Pia Köfler: Die im „Karel Korner“ in Luzern tätige Bartenderin holte mit ihrem „Apfelschuss“ den ersten Platz in die Schweiz. Der Name des Drinks sowie auch die Präsentation war eine aromatische Neuinterpretation der Wilhelm-Tell-Saga. Vor allem aber überzeugte er im Glas. „Für mich war an dem Cocktail vor allem die Paarung von Apfel und Haselnuss in Perfektion erstaunlich, das war absolut auf dem Niveau von Sterneküche“, attestierte Juror Thomas Huhn dem Drink hohe Komplexität. Kleines Detail am Rande: Die gebürtige Österreicherin Pia Köfler verbrachte ihre ersten Lebensjahre in der GSA-Finalstadt Innsbruck und holte die Äpfel für die Garnitur aus dem Laden, in dem sie schon als Kind Kleinigkeiten zugesteckt bekommen hatte. Ihr GSA-Drink schloss somit einen kleinen, persönlichen Kreislauf.

Raetia's Echo

Zutaten

2,5 cl Lain & Füm
1 cl Nako Zirben Bio-Sirup
4 cl Tschida Angerhof Auslese 2021
1 cl Hirmann Holunderblütenessig
8 cl Mountain’s Goat Alpen Tonic

Platz Zwei der Made in GSA Competition 2023 ging mit einer eindrucksvollen, ruhigen Performance und einem ebenso ausgewogenem Drink an Vera Steiner. Die Tirolerin aus dem Stage 12 in Innsbruck brachte ihr „Raetia's Echo“ ins Finale. Die einzige alkoholische Komponente des Cocktails war ein Süßwein und verortete den erfrischenden Longdrink im Low-ABV-Bereich. Die kräutrige Aromatik basiert auf der Kombination des alkoholfreien Schweizer Destillats Lain & Füm sowie dem Mountain's Goat Alpen Tonic. Ein Drink, der absolut das Zeug zum Bestseller hat.

Guten Moin

Zutaten

3 cl Nork Derbe
3 cl Nork Himbeer-Rosmarin Likör
1,5 cl Freimeisterkollektiv Amaro 212
1 cl Vermouth by Waalem White
3 Dashes Salzlösung

Platz Drei der Made in GSA Competition 2023 ging nach Bremen: Henrik Galla überzeugte nicht nur im Anzug, sondern auch mit seinem „Guten Moin“, in dem der „doppelte Nork“ zum Zuge kam: Der klassische Nork Derbe Korbrand trifft im Glas auf seinen fruchtigen Bruder Himbeer-Rosmarin-Likör, ergänzt von der bitter-süßen Symbiose aus Amaro und Wermut. Der braucht dann auch keine Garnitur, oder wie der aktuellim Parkhotel Bremen arbeitende Bartender meint: „Wer Garnish will, denkt auch, 'Moin' heißt 'Guten Morgen'.“

Der Weise des Waldes

Zutaten

4,5 cl Helbing Kümmel
3 cl Birkenhof Salbeigeist mit Honig
1 cl Zitronensaft
1 cl Zuckersirup
10 cl Schweppes Dry Tonic

Es war seine erste Teilnahme bei einer Cocktail Competition, noch dazu nicht in seiner Muttersprache und das Los brachte ihm zusätzlich noch den letzten Startplatz Zehn ein - aber alle drei Faktoren waren kein Hindernis für Luigi di Meglio: Der Bartender aus der The Grid Bar holte sich mit seinem Drink „Der Weise des Waldes“ den Preis in der Sonderkategorie „Limonade, Saft & Filler“. Der Drink demonstrierte, dass Rezepturen, die auf Papier vergleichsweise einfach klingen, im Glas eine spannende Komplexität entwickeln. Hier ist es die Kombination aus Kümmel, Salbei und Honig, die von der trockenen Frische des Tonics hervorragend untermalt wird.

Immerfort

Zutaten

3 cl Boar Schwarzwald Dry Gin
2 cl Basaltfeuer Birkenhof
2 cl SI-ON Wermut Seebrise
2 cl Quittenverjus Bio Astheim
0,5 cl Humbel Muscat Bleu

Dreimal hintereinander im Finale der Made in GSA Competition, dreimal mit einem Preis zurück nach Göttingen: Robin Lühert ist etwas gelungen, was noch keiner zuvor geschafft hat. Dieses Jahr ging der Preis in der Sonderkategorie „Gin, Wacholder & Steinhäger“ an den Barchef des Bar + Café Esprit für seinen Drink „Immerfort“, eine durchdachte Komposition aus Gin, Wermut und dem kräutrigen Hochprozenter Basaltfeuer der Birkenhof Brennerei, abgerundet mit einem Hauch Muscat Bleu, einem leicht fassgelagerten Traubenbrand von Humbel. „Der in diesem Jahr vermutlich am wenigsten No-ABV-Drink der Competition", brachte Robin Lühert das Publikum bei seiner Performance auch zum Schmunzeln.

Freiraum

Zutaten

2,5 cl Humbel Muscat Bleu Traubenbrand Holzfass
2 cl Helbing Kümmel
2 cl Abbacella Apéritif Ananas
1,5 cl Bassa Baviera
2 cl Verjus Weingut am Stein

Das Los entschied, dass Tilman Ritz das Finale der Made in GSA Competition 2023 in der Stage 12 Bar in Innsbruck eröffnete: Der erfahrene Barchef aus der Chase Bar in Würzburg brachte seinen „Freiraum“ mit nach Tirol. „Eine Hommage an unsere Freiheit; nicht nur die des Einzelnen, sondern unserer ganzen Gesellschaft.“ Und das als nuancierter Drink, dem der fassgelagerte Muscat Bleu Traubenbrand und Helbing Kümmel sein robustes Gerüst verleihen, welches von der bitter-süßen Symbiose aus Abbacella Aperitiv Ananas und Bassa Baviera bekleidet wird. Die Säure brachte der regionale Verjus vom Weingut am Stein ins Spiel.

Walpuz

Zutaten

2,5 cl Boar Gin
2,5 cl Vermouth by Waalem White
2 cl Lain & Füm
1 cl Abbacella Apéritif Menthe
2 cl Koegler Verjus

Er kommt ursprünglich aus Göttingen, wirkt aber schon seit Langem in der Bar Seibert in Kassel: Jan Sporleder, der es bereits im Vorjahr ins Finale der Made in GSA Competition geschafft hatte, brachte diesmal sein „Walpuz“ nach Tirol. „Walpuz ist das urgermanische Wort für Wald“, so der gewohnt ruhig arbeitende Bartender. „Die Frage, die wir uns stellen sollten: Wer sind wir, woher kommen wir und was zeichnet uns, unsere Umgebung und vor allem die daraus stammenden Produkte, mit denen wir arbeiten und Neues kreieren, aus?" In diesem Fall ist die neue Kreation ein fein austarierter Drink auf der Basis von Gin, Wermut und dem alkoholfreien Destillat „Lain & Füm“ –  das wiederum rätoromanisch für „Wald & Rauch“ ist und womit sich der Kreislauf des Drinks und seiner Geschichte schließt.

Studer & Luise

Zutaten

4cl Studer klare Himbeere
3cl Haas Gute Luise Birnenbrand im Brandyfass
2cl Eiswein-Essig
2cl Ferdinand’s Wermut Rot
1 BL Ringlo Marmelade

Den einzigen Tumbler-Drink, der es ins Finale der Made in GSA Competition 2023 geschafft hatte, brachte Jared Jahnel aus Erlangen mit. „Als Bartender in einer kleinen Stadt wie Erlangen trifft man mit Obstbrand häufig auf Unverständnis, obwohl wir mit der fränkischen Schweiz ein riesiges Erbe vor der Tür haben. Gleichzeitig glaube ich, dass unsere Region beim Thema Obstbrand häufig übergangen wird“, so der Barchef aus dem Café und Bar am Bohlenplatz. „Mein Drink soll Locals den Erlebnisraum Obstbrand eröffnen und gleichermaßen aufzeigen, dass Produkte aus unserer Region sich nicht verstecken brauchen." Und das muss dieser Drink auch nicht.

Agent Provocateur

Zutaten

5cl Boar Blackforest Premium Dry Gin
2cl Abbacella Apéritif Ananas
3cl Tiroler Bio Apfelsaft
3 Drops Trüffelöl

Leon Rass war der einzige Finalist, der zum Zeipunkt des Finales der Made in GSA Competitioin in keiner Bar arbeitete – das ist für die Teilnahme am Wettbewerb auch keine Bedingung. Der Tiroler absolviert aktuell seinen Zivildienst und ist „nur“ in seiner Homebar aktiv. Dort allerdings mit feinem Gespür, wie sein minimalistischer „Agent Provocateur“ bewies: Der einzige Dreiteiler im ganzen Wettbewerbsfinale bestehend aus Boar Gin, Abbacella Apéritif Ananas und Apfelsaft. Das Trüffelöl ist hier dezent einzusetzen.

Nektar

Zutaten

4 cl Artwerk Brandy
2 cl Humbel Muscat Bleu Traubenbrand
2 cl Weingut Neumeister Verjus
2 cl Weingut Tement TBA Tement Essenz Ried Zieregg 2017
5 Tropfen Ferdinand’s Riesling & Quince Bitters

Auch Fabian Rossberger ist neben Robin Lühert das Kunsstück gelungen, die letzten drei Finali der Made in GSA Competition zu erreichen. Im Vorjahr gewann er die Sonderkategorie „Limonade, Saft & Filler“ mit seinem alkoholfreien Longdrink „Sigurd“. Auch diesmal hielt er es mit dem Namen seines Drinks kurz: „Nektar“ hieß er und baut komplett auf Traubenprodukten auf. Neben dem deutschen Artwerk Brandy und dem Schweizer Traubenbrand Muscat Bleu von Humbel kommen Verjus und Süßwein zum Zug, abgerundet von Ferdinand's Riesling & Quince Bitters.

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