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Fuenf Gins

Fünf! Gins aus GSA (und anderswo)

Wir haben gehört, es gäbe da einen „Hype“ um Gin. Es soll, so sagt man uns, gerade ganz viele neue Gins geben. Und weil wir von MIXOLOGY immer ein Ohr am Zeitgeist haben, wollen wir unsere Leser – natürlich exklusiv und vor allem eben als erste – an diesem unbekannten Trend teilhaben lassen. Dafür haben wir fünf neue Gins ausgesucht, die wir vorstellen möchten. Wie? Es ist bereits der siebte Teil unserer Fünf! Gin Reihe? Egal, neu ist neu!

Mary Le Bone Gin

Mary le Bone, London Dry Gin

Vor rund dreihundert Jahren war der Lustgarten Mary le Bone, laut Internetseite, der Sehen-und-gesehen-werden Ort in London. Glauben wir. Was das mit dem würzigen Gin aus der (dunkel!) blauen Flasche zu tun hat? Nun, sagen wir, es ist uns nicht mehr ganz so wichtig, seit wir den London Dry Gin aus dem Herzen der englischen Hauptstadt probiert haben. Während in der Nase noch erdige Aromen dominieren, dazu viel Koriander und Fenchel, entwickelt der geschmeidige Gin am Gaumen eine herbe Frische mit den Noten von Zitrusfrüchten und natürlich vor allem deren Schale. Ein absolut runder und spannender Gin, finden wir. Importiert wird er von Borco, hat satte 50,2 Vol-% und kostet rund € 40 pro Flasche.

Spree Gin

Gut, Spree Gin, das war natürlich überfällig. Haben wir uns auch gedacht. Aber dann: Der erste Berliner Bio-Gin ist etwas Besonderes. Er enthält nämlich echte Spreewaldgurke. Das ist natürlich nicht das Besondere. Sondern, dass die Aromen von roten Beeren und, eben, ganz deutlich, fast dominierend wahrnehmbaren Spreewaldgurken einen Effekt erzeugen, den man ansonsten den beiden Zutaten vielleicht nicht zuordnen würde: Der Gin mit seinen 42 Vol.-% ist so erfrischend und klar wie kaum ein zweiter. Genial, finden wir. Die Macher des Tropfens haben allerdings auch schon etwas Erfahrung im flüssigen Metier. Sie produzieren den Kräuterlikör Pijökel. Spree Gin geht für rund € 35 pro Halbliterflasche über den Ladentisch.

Spree Gin
Der erste Berliner Bio-Gin?
Ramsbury Gin
„True British Craftsmanship“

Ramsbury Gin

„True British Craftsmanship“ prahlt die Flasche in großen Lettern. Der Korken gibt  seinem eisern anmutendem Griff und mit dem gravierten Steinbock-Logo ein Statement ab: Klar, kalt, beinahe brutalistisch. Und genau so schmeckt er auch. Klar, kein Chichi, edel und echt. Und gerade, wenn man denkt, hier passiert nichts mehr, wird es dunkel und fruchtig am Gaumen. Zimt und dunkle Beeren runden den sonst äußerst frischen Geschmack schließlich ab. Das was andere Hersteller gerne hätten, kann Ramsbury wirklich vorweisen. Er entsteht auf einer britischen Farm, destilliert aus eigenem Getreide. Die Literflasche des 40 Vol.-% starken Ramsbury bekommt man für rund € 35. Fair, finden wir.

Schrödinger's Katzengin

Bisher war Heidelberg Spirits bekannt für den Likör Pussanga, benannt nach einer Wurzel aus dem peruanischen Urwald. Der neue Gin aus der Manufaktur um Petra Spamer-Riether ist nach Erwin Schrödingers berühmtem Gedankenexperiment benannt. Der Grund: Unter den Botanicals befindet sich auch Katzenminze. Nun weiß bei uns in der Redaktion niemand genau, wie Katzenminze schmeckt.

Der Gin ist sehr würzig mit Noten von Koriander, Kardamom und Thymian. Am Gaumen klingt eine säuerliche Frische an, Pampelmuse und Blutorange meinen wir zu erkannt zu haben und Kubebenpfeffer sorgt für etwas Schärfe. Und dann ist da eben noch etwas. Wir können nicht genau den Finger drauflegen, einigen uns aber schließlich darauf, dass es sich nur um Katzenminze handeln kann.

Schrödingers Katzen Gin ist mit seinen 44% Vol. ein äußerst würziger Tropfen mit viel Kraft und Geschmacksschichten. 500 ml sind von Hand in die Flaschen gefüllt worden und für rund € 35 zu haben. Katzenzustand statt Kater heißt es von jetzt an hoffentlich.

Schrödinger's Katzengin
Katzenzustand statt Kater heißt es bei Schrödinger's Katzengin
Long Horn Gin
Dieser köstliche Gin kommt aus Leipzig

Longhorn Gin

Wer findet, dass der Spruch altbacken klingt, der findet das zu recht: Der Spruch ist alt, fast hundert Jahre. Damals gründete Wilhelm Horn seinen Branntwein und Likörbetrieb in der Arndstraße, wo heute zwar kein Schnaps mehr gebrannt wird, der Name Horn aber wieder in leuchtenden Lettern über dem Hauseingang hängt. „Horns Erben” heißt die Bar, die damit dem Leipziger Original ein Denkmal setzt.

Echter Leipziger Allasch ist vielleicht sein zweites Denkmal. Der Allasch kommt zwar nicht aus Leipzig, feierte 1830 aber immerhin seine Premiere in der Messestadt und hat sie seitdem nicht mehr verlassen. Und jetzt kommt eben noch ein Gin dazu, der Longhorn Lipsk Dry Gin. Lipsk ist dabei nicht nur der slawische Name der Stadt Leipzig, sondern vor allem auch das Wort für Linde. Kein Zufall natürlich, dass der würzige Leipzig Dry Gin neben Koriander und Lavendel auch Lindenblüten zu seinen Botanicals zählt, was bei all der Kraft eine Leichtigkeit im Nachhall zurücklässt.

Sowieso dreht sich hier alles um Heimat. Nimmt man es genau, erinnert die Flasche an das Leipziger Völkerschlacht Denkmal, ein Gin mit 47% Vol.

700 ml sind in der Flasche und ca. € 22 muss man in die Hand nehmen.

Credits

Foto: Collage: Editienne

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