TOP
Die Inventur, unser News Rückblick

Inventur am 19. November 2023 – Ben Branson lanciert neue Alkoholfrei-Marke

Das amerikanische Vorweihnachts-Motto ‘Tis the season again scheint auch in der deutschen Barszene Kreise zu ziehen – talking Weihnachts-Pop-ups: Nicht nur Paul Sieferle und Abian Hammann in Mannheim zelebrieren dieses Jahr gemeinsam mit ihrem Team wieder die beiden inzwischen vertrauten Weihnachts-Konzepte Sieferle & Santa sowie Santas Klause in ihren zwei Bars Sieferle & Kø und Hagestolz. Auch das dynamische Trio Linda Le-Kettl, Lars Baldes und Till Deininger geht in Bamberg einen solchen Weg: Nachdem die drei vor Kurzem ihre Institution Dude Retro Lounge geschlossen hatten, sperrt der Laden nun spontan kurz wieder auf: Als Jingle Dude lädt man an den nächsten Wochenenden noch einmal in Pop-up-Form zum einen oder anderen adventlichen Drink ein.

Wie sehen Sie das? Geht auch Ihre Bar gezielt aufs Thema Weihnachten ein? Fragen Gäste danach? Wir sind gespannt, ob dieses Modell künftig mehr Anhänger findet, und freuen uns auf Ihre Meinung unter [email protected]. Und nun schauen wir, ganz unweihnachtlich, auf die News der ausklingenden Woche.

Branson does it again: Alkoholfreie Cocktail-Bitters

Knapp zehn Jahre nach der Gründung der vermutlich ersten modernen Marke für »Alkoholfreie Spirituosen« macht „Seedlip“-Erfinder Ben Branson erneut von sich reden. Wie The Spirits Business am Dienstag berichtete, lanciert der Unternehmer und Produktentwickler nun seine neue Marke „Pollen Projects“. Die ersten beiden Produkte des Labels lassen indessen aufhorchen: Es handelt sich um zwei alkoholfreie Cocktail-Bitters.

Branson hatte die Pioniermarke Seedlip einst mit Support durch „Distill Ventures“ aufgebaut, einer Risiko-Investment-Tochter des Spirituosenkonzerns Diageo. 2019 übernahm Diageo schließlich die Mehrheit an Seedlip. Ob Diageo auch bei Pollen Projects involviert ist oder etwa als Vertriebspartner agieren wird, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht ermitteln.

Personalmangel: Die absurden Blüten der Migrationspolitik

Wir wissen, dass wahrscheinlich mehr oder minder alle hier Lesenden keinen Bock mehr auf das Thema Pesonalknappheit haben. Die aktuelle Kolumne des deutschen Spitzenkochs Christian Bau für Iconist allerdings warf diese Woche ein Schlaglicht auf einen so absurden Aspekt, dass wir ihn nicht verschweigen wollen.

Bau thematisiert, wie deutsche Behörden die Personalengpässe vieler Gastronomen dadurch noch erhöhen, dass sogar erstklassig qualifizierte Fachkräfte keine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhalten. Monatelange Wartezeiten auf Entscheidungen seien das eine, so Bau. Noch schlimmer aber seien die Gründe für die Ablehnung. In einem Fall berichtet er von nicht anerkannten Ausbildungsnachweisen. Im anderen, geradezu skurrilen Beispiel, erzählt er, dass einem chinesischen Koch der Aufenthaltstitel verweigert wurde, weil das Restaurant von Bau kein chinesisches Lokal sei. Sie glauben, wir scherzen? Bitte hier entlang.

Woher die aktuelle Dynamik im Champagner kommt

Einen überaus interessanten Überblick über die aktuellen Tendenzen im Champagner gab es diese Woche bei SevenFiftyDaily. Darin skizziert Autor Jim Clarke vor allem die Gründe für die aktuell sehr hohe Dynamik in Bezug auf neue Sorten, Abfüllungen und Vintages aus der Champagne – denn die sei in dieser Form vollkommen neu.

Dabei wirft Clarke einmal den kompletten Leuchtturmblick sowohl in die großen Maisons als auch auf kleine, handwerklich arbeitente Winzer:innen. Die Gründe für das derzeit so stark wachsende Angebot habe, so der Autor, vielfältige Gründe. So wollten etwa immer mehr Häuser die Vielfalt ihrer einzelnen Lagen oder einzelner Jahrgänge herausstellen. Zudem wirke sich auch der Klimawandel dahingehend aus, dass Marken die Trauben aus bestimmten Parzellen separat ausbauen und so Möglichkeiten für die Zukunft ausloten würden. Das und vieles mehr finden Sie in Clarkes umfangreichem Dossier.

Vom Siegeszug klarifizierter Cocktails

Schaut man sich die Menüs und vor allem die Instagram-Accounts vieler jener Bars an, die aktuell in den internationalen Bestenlisten stehen, dann wird schnell deutlich: Ohne klarifizierte, kristallen schimmernde Cocktails geht da gar nichts. Das verwundert nicht: Die Zutaten-Erzeugung mit Werkzeugen wie Rotationsverdampfer und Zentrifuge sowie die Wiederentdeckung klassischer Milk Punches haben eine solche Entwicklung in den letzten Jahren massiv begünstigt. Auf die Spitze bringt es, so Punch-Autor Scott Hocker, dann der kristallreine Drink im Tumbler auf einem glasklaren, großen Eiswürfel.

Hat das alles irgendwann ein Ende? Wird das irgendwann enden? Diese Frage stellt Hocker in seinem Artikel auch, aber gar nicht wertend oder gar bösartig. Vor allem aber liefert er eine gute, knappe Zusammenfassung der verschiedenen Etappen, die im Lauf der vergangenen zwei Jahrzehnte zu dem heute so allgegenwärtigen Boom klarifizierter Drinks geführt haben.

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

Kommentieren

Datenschutz
Wir, Meininger Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würden gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht uns aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Länderflagge Deutsch
Wir, Meininger Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würden gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht uns aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: