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News-Inventur vom 29. Oktober 2023

Inventur vom 29. Oktober 2023 – Das Wachstum von Tequila & japanischer Whisky Highball

Wir verlassen den Oktober, den Monat, der für uns häufig im Zeichen der MIXOLOGY Bar Awards steht. Auch drei Wochen nach der Preisverleihung ist der Abend bei uns immer noch präsent, und vielleicht ja auch bei einigen unserer Leser:innen. Wer vielleicht sogar selbst vor Ort war: Wir haben ein Video und eine Galerie mit knapp 90 Bildern der Gala auf unsere Website gestellt, die die Stimmung des Abends noch einmal rekapitulieren lassen. Ansonsten stimmen wir uns auch allmählich auf den November ein, der für viele (und vor allem Tequila-Marken) am Donnerstag, dem 2. November, mit dem Diá de Muertos eingeläutet wird. Und mit Tequila hat auch unsere erste Meldung unserer dieswöchigen Inventur zu tun …

Spiegelt das Wachstum von Tequila jenes des Gin-Booms wider?

Unter dieser Überschrift gibt das Analyseinstitut The IWSR Antworten auf die Frage, die schon seit einiger Zeit im Raum steht: Ist Tequila nicht nur gefühlt, sondern auch faktisch in der Lage, das Gin-Phänomen der Nuller- und Zehnerjahre zu kopieren? Zumindest übertrifft Tequila mittlerweile laut dem Bericht die Kategorie Gin in Bezug auf Wachstum. Das wiederum liegt vor allem an der Kombination aus Produktvielfalt, Preismix sowie der Tatsache, dass Tequila seinen Imagewandel vollzogen hat und sich von seiner Historie als „später Shot“ emanzipiert hat und nun als Cocktailzutat oder gehobene Purspirituose gilt. Nach wie vor sind die USA der maßgebliche Markt für Tequila, wo 60% des Volumens konsumiert würden, aber Agavenspirituosen würden derzeit in einer Reihe von Ländern ein dynamisches Wachstum aufweisen, wobei 15 der 20 größten Märkte für Agavenspirituosen laut IWSR bis 2022 ein Volumenwachstum von mehr als 20 % verzeichnen werden – darunter Großbritannien, Spanien, Australien, Japan und Kanada.

Die nächste Welle an Promi-Spirituosen

Ein nicht unerheblicher Teil dieser oben erwähnten Entwicklung auf dem Tequila-Sektor ist Promi-Spirituosen geschuldet, also Spirituosen, die entweder ganz oder teilweise von prominenten Persönlichkeiten gegründet oder finanziert werden. Im Wochentakt erscheinen Marken dieser Natur, und wer unsere Inventur regelmäßig verfolgt, weiß, dass wir diese Entwicklung regelmäßig zwischen Faszination und Grauen dokumentieren. Diese Woche war es auf diesem Sektor besonders turbulent. Da wäre eine Kollaboration von 1800 Tequila mit Mike Skinner alias The Streets, während Formel Eins-Fahrer Lewis Hamilton das erste alkoholfreie Destillat auf Agavenbasis in Zusammenarbeit mit Casa Lumbre (u.a. Ancho Reyes, Montelobos) launcht, Almave genannt. Schauspieler Matthew McConaughey und seine Frau Camila wiederum lancieren ihren eigenen Pantalones Tequila, während der US-Basketballer Duncan Robinson in die Mezcal-Marke Desolas investiert. Sänger Michael Bublé steigt mit der Marke Fraser & Thompson hingegen in den Whiskey-Markt ein, ein Blend aus Canadian und Bourbon, der von Heavens Hill abgefüllt wird. Verwunderlich ist das alles nicht, denn laut einem Bericht auf The Spirits Business zahlen Konsument:innen um 73 Prozent mehr für Promi-Spirituosen.

Eine Ode an den japanischen Whisky Highball

Auf Club Oenologique rekapituliert Autorin Alice Lascelles eine Reise, die sie zum ersten Mal nach Jahren wieder nach Japan bringt. Dort kostet sie sich durch diverse lokale Besonderheiten – „Wasabi KitKats, mit Kirschblüten parfümierter Sushi-Reis oder Albino-Erdbeeren, die 5 Pfund pro Stück kosten“ –, findet ihr wahres Glück aber in der Einfachheit, und zwar in der Simplizität des Whisky Highballs, also dem traditionellen japanischen Whisky und Soda. So schreibt sie eine kleine Ode an den Drink, den man von der nobelsten Cocktailbar bis zur schäbigsten Bierhalle überall vorfindet, und das selten ohne Begleitung. „Es scheint, als gäbe es in Japan kaum einen Highball ohne irgendeinen leckeren Snack – und jedes Häppchen bietet einen faszinierenden Einblick in die Eigenheiten der jeweiligen Bar. Im Marugin sind es gegrillte Entenherzen und Wachteleier, im Apollo sind es Schokoladen-Zigarillo-Kekse. In der Bar High Five esse ich einen Fingerhut mit Süßkartoffelsplittern, gefolgt von einem Bissen Brie auf einem kleinen Keks.“

Die Unterschiede von Bier in NBA-Arenen

Es trifft bestimmt nicht auf alle zu, aber ein nicht kleiner Teil der Barszene ist – das zumindest wissen wir von Social Media – durchaus basketballaffin; nicht zuletzt ist es unsere Redaktion auch, und so ist es kein Wunder, dass uns der Start der aktuellen NBA-Saison an diesem Dienstag nicht entgangen ist. Auf VinePair gibt es nun dazugehörig eine Liste, wie teuer ein Bier in jeder Arena ist. Und dabei gibt es pfundige Unterschiede. Angeführt wird die Liste von Boston und San Francisco, wo man für 16 Unzen Bier (knapp 480 ml, also ein knapper halber Liter) 19,87 bzw. 19,01 US-Dollar bezahlt, also um die 19 Euro, wobei anzunehmen ist, dass Zuseher:innen, die sich die gesalzenen Preise der Sportarenen dieser US-Metropolen leisten können, auch bei der Versorgung nicht sparen müssen. Am günstigsten trinkt man in Cleveland, wo man lediglich € 5,55 berappt. Sympathisch.

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

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