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Inventur

Inventur am 1. Oktober 2023 – Woody Harrelson lanciert eigenen Gin

Da ist es also: Das – wie man buchhalterisch sagen würde – vierte Quartal des Jahres ist angebrochen. Für uns in der Redaktion bedeutet das natürlich immer Highlife und Konfetti, denn es ist nur noch eine Woche, bis nächsten Sonntag unsere Mixology Bar Awards vergeben werden. Der Ticketshop für die Gala im Moa Berlin am 8. Oktober ist inzwischen geschlossen. Falls Sie jedoch noch kurzfristig Lust haben, dabei zu sein, verfügen wir noch über wenige Restkarten. Wenden Sie sich bei Interesse gern unter [email protected] an uns – dann kümmern wir uns um Sie! Jetzt aber frisch und munter weiter zum Blick auf die Themen und Artikel der letzten Woche.

Woody Harrelson mit eigener Spirituosenmarke

Das Wichtigste zuerst: Es ist zur Abwechslung kein Tequila. Stattdessen ist Woody Harrelson nun mit einem Gin und einem Vodka unter die wachsende Riege der Stars mit eigener Spiritousenmarke geschlüpft. Wobei man sagen muss, dass der mehrfach Oscar-nominierte Charakterdarsteller, so die Meldung bei VinePair, eher in ein Projekt eingestiegen ist, das sich ohnehin in der Entstehung befand.

Entwickelt worden waren der Vodka „Origen“ und der Gin „Harmony“ nämlich bereits von Amy Holmood, ihres Zeichens Biotechnologin und Ernährungswissenschaftlerin mit Meriten von Stanford und der John Hopkins University. Ziel der durch den Veganer und Aktivisten Harrelson mitfinanzierten „Holistic Spirits Company“ sollen Spirituosen sein, die auf transparente und nachvollziehbare Weise entstehen. Erhältlich sind die beiden ersten Produkte vorerst lediglich auf dem US-Markt. Weitere Details gibt es hier.

Der Mezcal-Boom und die Menschen dahinter

Mezcal hatte zuletzt nicht immer nur gute Presse. Insbesondere die Debatte um Themen wie Nachhaltigkeit und Biodiversität berührt neben Tequila auch den Bartender-Liebling Mezcal. Auch wir haben uns schon vor einiger Zeit mit diesen und anderen Problemen rund um den in großstädtischen Hipsterkreisen beliebten Agavenbrand befasst.

Einen ausgiebigen, detaillierten und auch sehr liebevollen Blick hat diese Woche der Journalist und Mezcal-Experte Noah Arenstein für das Imbibe Magazine auf Mezcal geworfen. Arenstein gibt in seiner Reportage tiefe Einblicke in die früheren und aktuellen Entwicklungen von Mezcal. Er zeigt, wie sich die Familien verändern, die Mezcal herstellen. Ebenso spannend ist auch die Retrospektive, wie Mezcal ab den 1990er Jahren in die Moderne getragen wurde. Und er macht uns erneut klar, was für ein fragiles, sich stetig änderndes Naturprodukt handwerklicher Mezcal noch immer ist. Unbedingt reinschauen!

„Cask Whisky Association“ sorgt für Unruhe im Scotch-Business

Die jüngst gegründete „Cask Whisky Association” (CWA) hat nur wenige Tage nach dem offiziellen Beginn ihrer Aktivitäten reichlich Gegenwind aus der gesamten Scotch-Branche erhalten. Das berichtete The Spirits Business am Montag. Die CWA versteht sich als eine Art neues Regulativ und Bewertungsplattform für den Handel mit einzelnen Whiskyfässern, die einerseits z.B. von unabhängigen Abfüllern gekauft, aber auch als Investitionsobjekte gehandelt werden.

Viele Insider der Branche hingegen werden der CWA vor, u.a. intransparent zu sein und den gesamten Bereich des Fasshandels nicht ausreichend abzubilden. Hinzu kommen Verlautbarungen, die der CWA unterstellen, sich als offizieller Verband darzustellen und so auch Verbraucher:innen und den Handel zu täuschen. Zudem greife die CWA in eine gut eingespielte, ökonomisch organisierte Wertschöpfungskette ein und berücksichtige die schottische Seite zu wenig. Und der schwerwiegendste Vorwurf: Ein „Großteil“ der CWA-Gründungs mitglieder ist selbst im Fasshandel aktiv. Im Raum steht also die Annahme, dass die Organisation künftig ihre eigenen Produkte mit höheren Preisvorschlägen bewerten könnte als jene von Nicht-Mitgliedern.

Schluss mit Ernst: Berliner Gourmet-Restaurant schließt

Das Berliner Restaurant „Ernst“ gehört fraglos zur Elite der neuen mitteleuropäischen Spitzenküche. Das bleibt aber leider nur noch bis Ende 2024 so, denn wie die Süddeutsche Zeitung am Freitag berichtete, hat Betreiber Dylan Watson-Brawn sich dazu entschlossen, das Lokal gegen Ende des kommenden Jahres zu schließen.

Als Grund nennt der Kanadier eine stetig steigende Unwirtschaftlichkeit: Steigende Kosten würden flankiert von sinkenden Reservierungszahlen. Dabei weiß jeder: Gerade Spitzenrestaurants benötigen zum rentablen Betrieb eine komplette Auslastung. Konzepte wie das auch in den „World’s 50 Best Restaurants“ gelistete Ernst sind davon besonders betroffen: Watson und sein Team servieren allabendlich rund 25 Gänge für maximal 8 Personen.

Dass das Ernst eventuell kein Einzelfall bleiben soll, analysiert Autor Marten Rolff in seinem Artikel außerdem: Grundsätzlich, so zeigen Gespräche mit weiteren Köchen und Expert:innen, stehe das deutsche Fine Dining offenbar vor schwierigen Zeiten. Doch lesen Sie selbst.

Credits

Foto: everettovrk - stock.adobe.com

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