Inventur am 24. Februar 2024 – Unbekannter vernichtet Wein für 2,5 Millionen Euro
Einen frohen letzten Sonntag im Februar. Wer Mixology schon länger kennt, der weiß: Das Ende des Winters bedeutet auch, dass die Saison der Made in GSA Competition anbricht. Seit letztem Montag ist der Bewerbungszeitraum für unseren Cocktailwettbewerb mit dem Motto #HeimatImGlas in Gange. Bis zum 18. März haben Bartender:innen (und auch Nicht-Barleute) die Möglichkeit, sich mit einer Cocktailrezeptur zu bewerben. Allein die Teilnahme am Finale ist schon ein echtes Schmankerl: Die zehn Finalist:innen präsentieren ihre Drinks dieses Jahr am 7. Mai im Rahmen des Bar Symposium Cologne. Lust darauf? Die Teilnahme ist easy möglich über das Bewerbungsformular auf der offiziellen Website von Made in GSA, wo es auch alle weiteren Infos zum Regelwerk und natürlich zu den diesjährigen Partnerprodukten gibt. Bis dann!
Spanien: Wein für 2,5 Millionen vernichtet
Einen besonders kruden Fall von mutwilliger Zerstörung gab es vergangenen Sonntag in Spanien. Wie zahlreiche Medien ab Dienstag meldeten, hatte sich eine vermummte Person mitten in der Nacht Zugang zur Kellerei des Unternehmens Cepa 21 verschafft – allerdings nicht, um dort Weinflaschen zu stehlen: Vielmehr öffnete der Eindringling in kurzer Zeit mehrere Tanks und ließ auf diese Weise insgesamt rund 60.000 Liter Wein in die Räume der Kellerei auslaufen.
Die Weine von Cepa 21 aus dem Anbaugebiet Ribera del Duero sind im Premiumsegment angesiedelt, der entstandene Schaden soll bei etwa 2,5 Millionen Euro liegen. Insgesamt scheint der Vorgang recht mysteriös und scheint auf eine mutwilllige Schädigung des Unternehmens hinzudeuten. Denn der Einbrecher, so zeigen es die Aufnahmen der Überwachsungskameras, kannte sich in den Räumlichkeiten offensichtlich gut aus. Weitere Details gibt es hier.
Warum Vodka dick im Spiel bleibt
Vodka, Vodka, Vodka. Der klare Brand ist noch immer ein Verkaufstitan. An der Bar spaltet er traditionell die Gemüter – die einen finden ihn beliebig, die anderen sind sich der Tatsache bewusst, dass man davon viel verkaufen und gutes Geld verdienen kann. In den letzten Jahren wurde es still um ihn. Gin, Agavenbrände, Aperitivi und andere Kategorien gewannen deutlich an Popularität. Zudem dürfte hier und da der russische Krieg in der Ukraine einen kleinen Image-Knick verursacht haben.
Dennoch attestieren großangelegte Untersuchungen und Prognosen dem Vodka ein gewaltiges Wachstum. In einem umfassenden Dossier stellte The Spirits Business diese Woche die Zahlen vor, die das IWSR zuletzt für Vodka veröffentlicht hatte. Demnach soll der Gesamtwert der Kategorie von aktuell 25,9 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2030 auf sage und schhreibe 40 Milliarden anwachsen. Gründe dafür gibt es viele. Wer sich ein paar Minuten zum Lesen nehmen möchte, kann das hier tun.
Giga-Dimensionen und null Freizeit: Bartending auf dem größten Schiff der Welt
Erst ein paar Wochen ist die „Icon of the Seas“ in Dienst, schon widmet VinePair dem neuen größten Kreuzfahrtschiff der Welt einen langen Artikel. Genauer gesagt, geht es bei der Reportage von Tiffany Leigh um das Leben der Bartender:innen auf dem Schiff, das soeben seine Jungfernfahrt hinter sich hat.
Insgesamt 40 Bars, Restaurants und Lounges verzeichnet das Schiff, auf dem bis zu 5600 Gäste Platz finden. Das bedeutet eine Mammutaufgabe in gastronomischen Dimensionen, die sich die meisten Menschen wahrscheinlich kaum vorstellen können. Leigh hat mit den Beteiligten gesprochen und zeichnet den Weg zu 100 neuen Cocktailrezepturen nach, thematisiert aber auch unromantische Tatsachen wie Fließbandarbeit und mangelnde Freizeit der Mitarbeiter:innen. Und wir denken schmunzelnd an das Buch „Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“ von David Foster Wallace.
Ein Tag in einer New Yorker Spülküche
Wenn Gastronomen in den Medien vorkommen, werden üblicherweise Köch:innen, Sommeliers oder hier und da auch mal Barleute gezeigt und porträtiert. Für ihre YouTube-Reihe „On The Job with Priya“ hat sich New York Times-Mitarbeiterin Priya Krishna diese Woche jemand anderen ausgesucht.
Statt nämlich in der Küche des berühmten, immer gut besuchten Gage & Tollner in Brooklyn dem Küchenteam beim Kochen zuzuschauen, steigt Krishna sozusagen hinab in die hierarchischen Niederungen – in die Spülküche. In der gut viertelstündigen Doku zeichnet sie ein einfühlsames, sympathisches Bild von Drevon „Dre“ Alston, der die Spülküche des Restaurants leitet. Absolut sehenswert, und wir fragen uns natürlich: Wann wird sowas mal über die Position des Bar-Back gemacht?
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