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Inventur am 1. Mai 2022 – Hotel „Das Triest“ in Wien schließt

Ein wonnevoller Gruß an diesem alles andere als arbeitnehmerfreundlichen Mai-Feiertag – wir hoffen, dass Sie gut reingekommen sind und der Kater nicht zu schwer hängt? Für uns in der Redaktion bedeutet der Monatsanfang praktisch so etwas wie den Beginn der Festivalsaison: Schließlich geht Ende des Monats das Finale der zehnten Made in GSA Competition über die Bühne, und auch die Nominierungen der MIXOLOGY Bar Awards nehmen demnächst ihren Lauf.

Die zehn Finalist:innen der Made in GSA Competition werden wir Anfang der kommenden Woche offiziell bekanntgeben. Freuen Sie sich auf sehr unterschiedliche Kandidat:innen, die das Motto „Heimat im Glas“ erneut auf vielfältige Wiese umgesetzt haben. Die zehn Glücklichen treffen am 30. Mai in der Lang Bar des Waldorf Astoria Berlin aufeinander, um den Gesamtsieg und die beiden Gewinner:innen in den Sonderkategorien auszumixen. Wir sind gespannt auf den Mai, freuen uns auf die ersten richtig heißen, sonnigen Tage und blicken zum Abschluss der Woche wie gewohnt auf die Schlagzeilen und News der letzten sieben Tage.

Herber Verlust für Wien: Hotel „Das Triest“ schließt

Mitteleuropa verliert erneut ein renommiertes, weltbekanntes Luxushotel: Nachdem zuletzt die beiden berühmten Häuser „Hessischer Hof“ und „Villa Kennedy“ in Frankfurt dichtgemacht wurden (MIXOLOGY berichtete in beiden Fällen), wird nun die Nobelherberge „Das Triest“ in Wien mit Wirkung zum 10. Mai endgültig geschlossen. Das gab die Eigentümerfirma „List Group“ am Mittwoch bekannt.

Der Grund für die Schließung seien, so berichten es mehrere österreichische Tageszeitungen übereinstimmend, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch die gesamtpolitische Entwicklung sowie ein verändertes Marktumfeld für die Hotellerie in Städten. Erst vor wenigen Jahren war das Designhotel, in dem zahlreiche Prominente zu gastieren pflegten, aufwendig erweitert worden. Von der Schließung betroffen seien auch die rund 60 Mitarbeiter, die nicht weiter bei der List-Gruppe beschäftigt würden und denen nun die Kündigung ausgesprochen werde, so der Bericht weiter.

Heaven Hill errichtet neue Destillerie an alter Stätte

Gut scheint die wirtschaftliche Lage hingegen bei Heaven Hill zu sein. Wie The Spirits Business am Donnerstag berichtete, plant der familiengeführte Whiskey-Gigant aus Kentucky eine massive Investition: Für rund 135 Millionen US-Dollar soll bis 2024 eine neue Brennerei am Heimatort Bardstown errichtet werden. Die Anlage soll zunächst rund 150.000 Barrel Whiskey pro Jahr erzeugen, aber auf die langfristig dreifache Kapazität ausgelegt sein.

Damit kehrt Heaven Hill auch produktionsseitig in sein Zuhause zurück. Die ehemalige Destille in Bardstown war 1996 bei einem Brand zerstört worden, seitdem destilliert Heaven Hill in Louisville, während in Bardstown u.a. noch die Abfüllung stattfindet. Heaven Hill verfügt über die zweitgrößten Lagerbestände an American Whiskey und produziert z.B. die Marken Elijah Craig und Rittenhouse Rye. In Deutschland werden die Produkte von Borco vertrieben.

Deutsche Spitzenwinzer zeigen sich zufrieden

Trotz mittlerweile zweier Jahre „im Ausnahmezustand“ zeigen sich die besten Winzer Deutschlands zufrieden mit den jüngsten Entwicklungen, und zwar sowohl in Sachen Absatz als auch bei der Qualität der Weine. Das geht hervor aus einem Bericht der FAZ von der VDP-Weinbörse, die kürzlich in Mainz stattgefunden hat. Dort hatte der „Verband der Prädikatsweingüter“ (VDP) sein Jahrestreffen abgehalten.

Der VDP gilt grundsätzlich als die Vereinigung der deutschen Spitzenweingüter, rund 200 Betriebe sind in dem Verband zusammengefasst. Wie Präsident Steffen Christmann angab, sei es gelungen, 2021 trotz sehr schwieriger Wetterlage einen überaus zufriedenstellenden Jahrgang zu keltern. Zudem habe die Pandemie dazu geführt, dass viele Winzer:innen neue Vertriebskanäle erschlossen haben. Überdiese gebe die langfristige Wiedereröffnung der Gastronomie Anlass für Optimismus. Die gesamte Story gibt es hier.

Chartreuse und das Krokodil: der „Swampwater“

Schon der hierzulande lange Zeit zelebrierte Chartreuse-Shot als Verbrüderungsritual unter Bartender:innen hat nicht viel zu tun mit der enthaltsamen, mönchischen Herkunft des aromatischen Kräuterlikörs. Doch es geht noch besser: Haben Sie schonmal von einem Drink namens „Swampwater“ gehört? Wir nicht, geben wir offen zu. Wer jedoch in den 1970er und 80er Jahren in den USA gelebt hat, gibt aber vielleicht eine andere Antwort.

Über genau jene damals von Chartreuse’ US-Importeur vermarktete Zubereitung hat das Punch Magazine diese Woche eine erheiternde Story voller kleiner, skurriler Randnotizen gebracht. Besonders in den Südstaaten der USA wurde damals der Swampwater (dt. „Sumpfwasser“ oder „Moorwasser“) als Party-Signature unters Volk gebracht – in Form einer einfachen Mischung aus grüner Chartreuse, Limette und Ananassaft, nur echt mit Krokodil auf dem Glas. Schauen Sie doch mal rein. Oder Sie gönnen sich stattdessen einfach einen Chartreuse Swizzle.

Credits

Foto: everettovrk – stock.adobe.com

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